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Konzertant auf das Klimasterben aufmerksam machen: Thomas Oepen (Bratsche, von links), Simone Candotto (Solo-Posaunist und Arrangeur), Chef-Dirigent Alan Gilbert, Katharina Kühl (Cello), Motomi Ishikawa, Erste Violine, Volker Donandt (Kontrabass), Gabriel Uhde (Bratsche) und Sono Tokuda (Erste Violine). © Peter Hundert Photography
Klimakrise hören

Das NDR-Elbphilharmonie-Orchester bringt am kommenden Samstag, 16.11., 17.30 Uhr, Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ als spezielle Fassung auf die Bühne. Ab heute 11.00 Uhr Heute kostenlose Karten unter http://www.forseasonsbydata.com und http://ndr.de/eo

Da fehlen doch Töne? Das hörte sich doch anders an? Wer am kommenden Samstag Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ vom NDR-Elbphilharmonie Orchester unter der Leitung von Chefdirigent Alan Gilbert in der Elbphilharmonie hört, wird sich wundern – und zwar zu Recht. Denn die Musikerinnen und Musiker werden  Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ in einer bisher ungehörten Form präsentieren.
Foto oben: Konzertant auf das Klimasterben aufmerksam machen: Thomas Oepen (Bratsche, von links), Simone Candotto (Solo-Posaunist und Arrangeur), Chef-Dirigent Alan Gilbert, Katharina Kühl (Cello), Motomi Ishikawa, Erste Violine, Volker Donandt (Kontrabass), Gabriel Uhde (Bratsche) und Sono Tokuda (Erste Violine). © Peter Hundert Photography

Ein Algorithmus, entwickelt auf der Grundlage historischer Wetterdaten, wurde automatisiert auf die Partitur angewendet und verändert eines der bekanntesten Werke der klassischen Musik hörbar neu. Unter dem Titel „For Seasons“ lässt Chef-Dirigent Alan Gilbert Vivaldis dramatisch veränderte Musik am Sonnabend, 16. November,  erklingen.

Alan Gilbert, Chefdirigent des NDR Elbphilharmonie Orchesters, bei seinen Antrittskonzerten in der Elbphilharmonie u.a. mit Schostakowitsch, Lindberg, Liszt und Bizet. © Peter Hundert Photography
Alan Gilbert, Chefdirigent des NDR Elbphilharmonie Orchesters,
bei seinen Antrittskonzerten in der Elbphilharmonie u.a. mit Schostakowitsch, Lindberg, Liszt und Bizet. © Peter Hundert Photography

Die Entwicklung des Klimas – die steigende globale Temperatur, Häufigkeit von Wetter-Extremen – oder das Artensterben von Vögeln und Insekten nehmen somit Einfluss auf die Partitur. So zerfällt das harmonische Gefüge, Frühling und Sommer mischen sich, instrumentale Vogelstimmen verstummen. Die Musiker und Alan Gilbert nutzen die Kraft der Musik, um auf die Auswirkungen des sich verändernden Klimas aufmerksam zu machen: Mit diesem Projekt wird die Klimakrise hörbar.

„Mir liegt dieses Projekt sehr am Herzen“, sagt Alan Gilbert. „For Seasons“ zeige eindringlich die Folgen des Klimawandels und gebe der aktuellen, brisanten Debatte eine emotionale Dimension. „Man darf nicht mehr weghören.“  Das Orchester  nutze die Kunst, um den Klimawandel einer breiten Öffentlichkeit hörbar zu machen. „Es ist wirklich an der Zeit, etwas zu tun. Nicht nur wir als Musiker sind aufgerufen, unseren Beitrag zu leisten. Die Botschaft richtet sich an alle Menschen. Denn nur gemeinsam können wir uns den Herausforderungen des Klimawandels stellen. Es ist für uns, es ist für unsere Kinder, für den Planeten. Wir stehen nicht mehr vor der Wahl, wir müssen handeln“, sagt der Chef-Dirigent. Das Konzert-Projekt verbinde  Kunst und Wissenschaft miteinander, dadurch sei die Botschaft „so unbestechlich“.

Die Idee dazu wurde von Musikern des Orchesters mitinitiiert. Solo-Posaunist Simone Candotto hat das Arrangement übernommen.  „Fast jeder im Saal wird das Original kennen, aber schnell feststellen: Moment, das klingt jetzt ganz anders, irgendwie verstörend. ‚For Seasons‘ machen deutlich, dass nichts bleibt, wie es ist, wenn man nichts dafür tut“, so Yuri Christiansen, Solo-Cellistin des NDR-Elbphilharmonie Orchesters. Maria Bitter

INFO
NDR Elbphilharmonie Orchester: „For Seasons“, Sonnabend, 16. November,   17.30 Uhr, Elbphilharmonie, Großer Saal, kostenlose Karten gibt es ab heute, 12. November,  11 Uhr, im Internet unter http://www.forseasonsbydata.com und http://ndr.de/eo

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