15 Jahre HafenCity Zeitung: »Mein urbanes Paradies«

Lebensgefühl Quartier. Der HafenCity-Bewohner der ersten Stunde am Dalmannkai, Jimmy Blum, der Langschläfer-Flohmarkt-Veranstalter und FDP-Abgeordnete der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte, zieht seine Stadtteil-Bilanz 

Als ich 2012 in die HafenCity gezogen bin, war ich sofort begeistert. Dieses Viertel hat einen urbanen Charme, der mich einfach fasziniert. Die stylischen Gebäude, das moderne Design und die pulsierende Atmosphäre machen jeden Tag zu einem besonderen Erlebnis. Die HafenCity ist nicht nur ein Ort zum Wohnen, sondern ein Lebensgefühl – kreativ, dynamisch und: inspirierend.
Foto oben: HafenCity-Bewohner James Robert „Jimmy“ Blum: „Die HafenCity ist nicht nur ein Ort zum Wohnen, sondern ein Lebensgefühl – kreativ, dynamisch und: inspirierend.“ © Catrin-Anja Eichinger

Oft höre ich, dass es in der HafenCity nicht grün genug sei. Vielen reichen der Grasbrookpark oder Lohsepark nicht. Früher lebte ich im Grindelviertel, dort gibt es bis auf den Innocentiapark gar keine Grünflächen. Viele vergessen: Wir haben in der HafenCity überall das Naturelement Wasser. Die Elbe, die inzwischen direkt vor meiner Haustür fließt, verleiht der Umgebung eine besondere Note. Ich genieße es, am Wasser entlangzuspazieren, die Schiffe vorbeiziehen zu sehen und die frische Brise zu erleben. Es gibt nichts Beruhigenderes, als am Kai zu sitzen und einfach den Moment zu genießen.

Natürlich wünsche mir gleichwohl, dass mehr Flächen entsiegelt werden. Es wäre schön, wenn wir noch mehr grüne Rückzugsorte schaffen könnten, um die Lebensqualität in der HafenCity weiter zu verbessern. Mir ist ein harmonisches Zusammenspiel von urbanem Leben und Natur sehr wichtig.

Neulich war ich mit meinem Hund Rudi auf der Promenade Am Kaiserkai unterwegs. Er hatte sich mal wieder verschnüffelt, und während ich wartete, hörte ich eine Stadtführerin, die den neuen Strandkai richtig schlechtmachte und kritisierte. Sie beschrieb ihn als hässlich und stellte infrage, wer dort freiwillig wohnen wolle. Das hat mich wirklich aufgeregt! Ich konnte nicht anders, als mich einzumischen. Vor der gesamten Reisegruppe fragte ich sie, ob sie nicht wenigstens neutral über unsere HafenCity berichten könnte. Schließlich gefällt mir der neue Strandkai mit seiner Spitze gegenüber der Elbphilharmonie, dem Strandhöft, sehr gut.

Die Stadtführerin entgegnete, dass sie auf ihren Führungen sagen könne, was sie wolle. Das ist ihr gutes Recht, und ich respektiere selbstverständlich die Meinungsfreiheit. Und ich bin froh, dass ich der Reisegruppe meine Sichtweise mitteilen konnte. Schließlich ist die HafenCity für mich ein Ort voller Möglichkeiten und Schönheit, und ich möchte nicht, dass Touristen, die ja auch für die Führungen bezahlen, ein negatives Bild aufgezeigt bekommen.

Letztlich ist das Leben in der HafenCity für mich eine ständige Entdeckung. Ich empfinde es als Privileg, live mitzuerleben, wie unser neuer Stadtteil wächst und erwachsen wird. Es ist ein Ort, der mich inspiriert und mir die Möglichkeit gibt, jeden Tag etwas Neues zu erleben. Ich liebe es, hier zu leben, und ich hoffe, dass wir gemeinsam daran arbeiten können, unsere Umgebung noch lebenswerter zu gestalten – mit mehr Grün und gleichzeitig dem einzigartigen Flair, das die HafenCity ausmacht. Jimmy Blum

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Jimmy Blum ist Unternehmer, lebt in der HafenCity und in ­Nocera, Umbrien. Im Club 20457 von Antonio Fabrizi lässt er mit seinem Mann Sven-Uwe gerne den Tag ausklingen. 

Nachrichten von der Hamburger Stadtküste

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