Crowdfunding Fotobuch: »Call it Corona«

Fotobuch. Mithilfe von Crowdfunding wollen 50 Foto-grafen die finanziellen Mittel zur Realisierung des Bildbands „Call it Corona“ sammeln

Foto oben„Das Holthusenbad, oder wie ich auch mal gehört habe, ,Kelle mit Welle‘. Viertel vor und viertel nach jeweils fünf Minuten Hawaii für Hamburger. Immer, kannst die Uhr nach stellen. Oder morgens das Schulschwimmen. Müssen ja schwimmen lernen, die Kleinen. So wie ich als Fünftklässler, ging gut. Habe keine Angst vor dem Wasser und den Wellen. Hilft. Aber jetzt? Lernen schon länger nicht mehr alle Kinder in der Schule schwimmen. Und jetzt noch länger kein Schwimmunterricht; keine Welle und keine Therme ist nicht so schlimm. Die Therme ist etwas runtergeregelt, um nicht zu viel Energie zu verdampfen.“ Ausstellung „Wir geben Hamburg Perspektive“. Auf den Kultur-Littfaßsäulen in HH. Frühjahr 2021. © Heiner Müller-Elsner / Call it Corona

Lockdowns, Veranstaltungs- und Reisebeschränkungen – die Corona-Pandemie hat den Alltag in Deutschland über zwei Jahre hinweg geprägt. Wie haben Menschen diese Ausnahmezeit erlebt? Über 50 Fotograf:innen aus dem deutschsprachigen Raum haben sich mit ihrer Kamera auf die Suche nach Antworten gemacht, auch um ihrem stillgelegten Berufsleben Sinn und Struktur zu geben. Jetzt soll eine Crowdfunding-Kampagne die Veröffentlichung der daraus entstandenen Fotografien als Bildband ermöglichen. „Diese besondere Zeit musste einfach in Bildern festgehalten werden“, so Valeska Achenbach, eine der Initiator:innen des Bildbands „Call it Corona“ (Arbeitstitel). Gemeinsam mit vier weiteren Fotografen arbeitet sie seit fast zwei Jahren an diesem Herzensprojekt: „Der Bildband wird ein Zeitdokument sein, das unverzichtbar ist.“ Über 50 Fotograf:innen sehen das ähnlich und sind dem Aufruf des Teams gefolgt, Bilder und Serien dafür einzureichen. Die meisten von ihnen sind Mitglied bei Freelens, dem Berufsverband für Fotograf:innen, der das Projekt unterstützt. Entstanden sind dokumentarische und konzeptionelle Arbeiten, die sich aus unterschiedlichen Perspektiven mit der damaligen Ausnahmesituation auseinandersetzen: Sie zeigen verlassene Straßen und Plätze, die Herausforderungen in den Kliniken, die Erschöpfung der Helfenden oder geben intime Einblicke in den Familienalltag. Mitunter begegnen sie der harten Realität auch mit Humor. HCZ

INFO Die Crowdfunding-Kampagne läuft bis zum 19. März 2023. Das Buch wird im Verlag Edition Bildperlen erscheinen. Mehr Infos: www.startnext.com/bildband

Call it Corona: Der Erfrischungsraum/das Cafe der historischen Tankstelle im April 2020 während des ersten Lockdowns in Hamburg Rothenburgsort. Hamburg, April 2020. © Jérome Gerull / Call it Corona
„Der Hamburger Dom – mein Herzensort als kleines Kind. Ich vermisse den Duft der gebrannten Mandeln, die Musik am Autoscooter, die leuchtenden Kinderaugen und die Durchsage des Schaustellers ,Letzte Chance, alle zusteigen bitte!‘. Das schillernde, farbige Licht, das erstrahlt, wenn die Sonne untergeht – es fehlt mir. Der Dom ist für so viele Menschen, Teenager, Kinder und Familien ein Ort der Unbeschwertheit, ein Ort, an dem nur die glitzernde Welt um einen herum existiert – er lässt uns alles andere vergessen. All die vielen persönlichen Schicksale der einzelnen Schausteller, die an diesem Großevent hängen – sie brauchen eine Perspektive.“ Ausstellung „Wir geben Hamburg Perspektive“. Auf den Kultur-Littfaßsäulen in HH. Frühjahr 2021. © Valeska Achenbach / Call it Corona
„Die Nacht vom 20. auf den 21. März 2020 war auf der Hamburger Reeperbahn die erste Freitagnacht des Corona-Lockdowns. Dort, in meinem Viertel, wo sonst das Leben in allen Facetten tobt, war es plötzlich still und leer.“ Fotostrecke „Der Letzte macht das Licht aus“. Hamburg, März 2020. © Julia Schwender / Call it Coronahttps://www.faceboook.com/thisisjuliaphotography
Sibylle Zettler: „Für mich ist die Elphi ein Herzensort mit einer besonderen Aura und Akustik.“ Ausstellung „Wir geben Hamburg Perspektive“. Auf den Kultur-Littfaßsäulen in Hamburg. Frühjahr 2021. © Sibylle Zettler / Call it Corona
„Zur Session 2021 blieben Karnevalssitzungen und -umzüge untersagt. Als Alternative feierten die Kölner Jecken auf einem großen Parkplatz in Porz – einem provisorischen Autokino – in ihren Fahrzeugen. Auf einer Bühne traten die Höhner, Brings und andere Stars des Kölner Karnevals auf. Viele kamen verkleidet und mit karnevalistisch dekorierten Autos.“ © Achim Pohl
Georges Delnon, Intendant an der Hamburger Staatsoper, im leeren Saal der Staatsoper Hamburg, im Mai 2020. Aus dem Fotoprojekt „Diese mistige Seuche“. © Jörg Brockstedt / Call it Corona

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