Urbanes Klima. Das Projekt »Moin Stadtnatur« der Umweltbehörde BUKEA will mit vielenkleinen Schritten Großes erreichen. Mit Unterstützung durch die Loki Schmidt Stiftung sind inzwischen über 1.000 Beratungen zu mehr Artenvielfalt für Garten und Balkon erfolgt
Empfehlungen für heimische Wildpflanzen, ein neues Zuhause für Wildbienen und Vögel, Nahrung und Unterschlupf für diverse Tierarten: Bei diesen und ähnlichen verlockenden Projekten gibt das kompetente Team von Moin Stadtnatur wertvolle Tipps. Im Herbst 2022 startete die Loki Schmidt Stiftung den Aufbau der Beratungsstelle nach einem Auftrag der Hamburger Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA). Seit Juli 2023 unterstützen 24 Berater:innen, die im Vorfeld von der Stiftung fortgebildet wurden, das hauptamtliche Team.
Bei Moin Stadtnatur anmelden können sich unter www.moinstadtnatur.de alle an einer kompetenten Beratung Interessierten. Sie finden auf der Website obendrein weitere wertvolle Informationen: unter anderem Veranstaltungstermine sowie Bezugsquellen für insektenfreundliche Wildpflanzen. Projektpartner neben der BUKEA sind der NABU Hamburg sowie der NaturGarten e. V. Hamburg.
Katharina Fegebank, Senatorin für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft, sagt: „In einer Großstadt wie Hamburg sind naturnah gestaltete Flächen von unschätzbarem Wert für die Biodiversität und das Stadtklima. Pflanzen spielen dabei eine entscheidende Rolle, da sie nicht nur die Luft reinigen, Lärm mindern und an heißen Tagen für ein angenehmes Stadtklima sorgen – sie bieten auch wertvollen Lebensraum!“
Im Fokus stehen private Flächen und die Wohnungswirtschaft
Für die frühere Wissenschaftssenatorin und soeben frisch gekürte Umweltsenatorin und weiterhin Zweite Bürgermeisterin im neuen Tschentscher-Senat III „kommt dabei Gärten und Balkonen eine Schlüsselrolle zu, indem sie ein weitverzweigtes grünes Netz über das gesamte Stadtgebiet spannen und verschiedene Naturräume verbinden. Auf diese Weise“, so Fegebank weiter, „können Tiere und Pflanzen wandern, Schutz finden und neue Lebensräume erschließen. Mithilfe von Moin Stadtnatur soll dieses Netz aufblühen und an Artenvielfalt gewinnen. Dadurch steigern wir langfristig die Lebensqualität in unserer Stadt und machen sie widerstandsfähiger gegen die Auswirkungen des Klimawandels.“

Im Fokus von Moin Stadtnatur stehen insbesondere die Flächen, die außerhalb von Naturschutzgebieten und öffentlichen Grünflächen liegen. Davon gibt es jede Menge, und sie können durch naturnahe Gestaltungen einen wertvollen Beitrag für die Artenvielfalt in der Stadt liefern.
Neben den privaten Haushalten mit (Klein-)Gärten oder Balkonen werden Hamburger Bildungseinrichtungen sowie mit dem Altonaer Spar- und Bauverein (altoba) als Pilotpartner auch die Wohnungswirtschaft beraten. Diese Flächen fungieren als Trittsteinbiotope, die es Tier- und Pflanzenarten ermöglichen, bis in die Innenstadt vorzudringen und sich dort anzusiedeln. Bei Gartenbesitzern findet die Beratung vor Ort im Garten statt, bei Balkonen telefonisch.
Christine Stecker, Projektleiterin von Moin Stadtnatur bei der Loki Schmidt Stiftung, zieht ein erstes Resümee: „Die positiven Rückmeldungen auf unsere Beratungen zeigen, mit wie viel Engagement, Neugier und Begeisterung sich die Hamburger:innen für unsere heimische Pflanzen- und Tierwelt einsetzen. Die ersten 1.000 Beratungen liegen hinter uns“, so Stecker, „das Potenzial ist in einer verdichteten Großstadt wie Hamburg aber noch lange nicht ausgeschöpft. Insbesondere Balkone sind oft noch leer und werden in ihrer ökologischen Funktion oftmals noch unterschätzt. Da reicht schon ein erster Topf mit der richtigen Pflanze, um etwas für den Artenschutz zu tun.“ Harald Nebel
Info Für eine kostenlose Beratung können sich Interessierte über ein Formular auf www.moinstadtnatur.de anmelden oder per Mail an post@moinstadtnatur.de oder postalisch an: Loki Schmidt Stiftung, Projekt Moin Stadtnatur, Versmannstraße 60, 20457 Hamburg.