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Kartenverlosung: »Yeah, yeah, yeah!«

Reeperbahn. Im Beatles-Musical »All You Need Is Love!« brilliert neben den Darstellern die Kapelle Twist & Shout im St. Pauli Theater

Das Beatles-Musical „All You Need Is Love!“ aus der Feder des Musikproduzenten Bernhard Kurz zäumt im St. Pauli Theater das Pferd quasi von hinten auf, jedenfalls eingangs. Zunächst eröffnet das letzte Konzert der Fab Four den Songreigen. Zur Erinnerung: Am 30. Januar 1969 ist das Quartett noch einmal gemeinsam auf dem Dach seines Londoner Hauptquartiers in der Savile Road aufgetreten.
Foto oben: Das Beatles-Musical. Zwischen den Hits nimmt ein Erzähler die Besucher:innen mit durch die Beatles-Historie. Shows im Top Ten auf der Reeperbahn, eine Plattenaufnahme mit Tony Sheridan in Harburg, ein Plattenvertrag, der erste Nummer-eins-Hit in den USA. © Estrel Berlin | Stars in Concert

Auf diesen Gig folgt eine Rückblende, es geht noch tiefer in die Vergangenheit hinein. Bis zu den Anfängen in Liverpool und vor allem in Hamburg, natürlich mit jeder Menge Musik. An mehr als 30 weltbekannten Liedern arbeitet sich die Band Twist & Shout ab. Ob „Yesterday“, „Let It Be“ oder „Penny Lane“: Man kriegt alles serviert und kann gern mitsingen. Ein paar Leute machen das auch, überwiegend hört das Publikum aber lieber andächtig zu.

Zwischen den Hits nimmt ein Erzähler die Besucher:innen mit durch die Beatles-Historie. Shows im Top Ten auf der Reeperbahn, eine Plattenaufnahme mit Tony Sheridan in Harburg, ein Plattenvertrag, der erste Nummer-eins-Hit in den USA: In der Bühnenfassung scheinen sich die Ereignisse förmlich zu überschlagen. Sie lässt keinen Zweifel daran, dass es ohne Hamburg keine Beatles gegebenen hätte. Zumindest hätten sie keine Weltkarriere gemacht, angetrieben von ihrem Manager Brian Epstein. Erwartungsgemäß taucht er ebenfalls in dieser Beatles-Hommage auf. Oft hängt er am Telefon, um seine Schützlinge nach vorne zu bringen. Seine Hartnäckigkeit zahlt sich bekanntlich aus.

Die Fab Four-Darsteller im St. Pauli Theater am Spielbudenplatz treten in schön zeitlich angepassten Kostümen auf – sei es im dunklen Anzug oder in bunten Hippie-Klamotten. Ihr Look inklusive der wechselnden Frisuren ist authentisch. © Estrel Berlin | Stars in Concert

Die Hauptrolle spielen aber selbstredend Twist & Shout. Besonders beeindruckt Emanuele Angeletti als Paul McCartney. Nicht nur rein äußerlich ähnelt er dem Sänger und Bassisten, er weiß sich sogar dessen Stimmlage erstaunlich treffsicher anzunähern. Mit geschlossenen Augen könnte man manchmal fast vergessen, dass er nicht das Original ist. Er wächst im Laufe des Abends zu echter Größe heran.

Auch das, was Howard Arthur als John Lennon, John Brosnan als George Harrison und Carmine Francis Grippo als Ringo Starr beisteuern, entwickelt sich während der Performance. Alle treten in schön zeitlich angepassten Kostümen auf – sei es im dunklen Anzug oder in bunten Hippie-Klamotten. Nicht nur ihr Look inklusive der wechselnden Frisuren ist authentisch, im Hintergrund werden der Inszenierung immer wieder Originaldokumentationen beigemengt. Dank dieser Zeitzeugnisse scheinen Fiktion und Wirklichkeit teilweise eins zu werden. Auf diese Weise nähert man sich den waren Begebenheiten noch ein bisschen enger an.

Neu ist dieses Konzept freilich nicht. 2001 gastierte „All You Need Is Love!“ erstmals im St. Pauli Theater, nun geht das etwa zweistündige Musical bereits in die fünfte Runde. Spaß macht es immer noch. Langjährige Beatles-Fans kommen ebenso auf ihre Kosten wie Neueinsteiger:innen, die einfach ihr Fab Four-Wissen vertiefen wollen. Dagmar Leischow

Info Das Beatles-Musical „All You Need Is Love!“ läuft noch bis zum 27. Juli täglich außer montags im St. Pauli Theater. Karten und weitere Informationen unter www.st-pauli-theater.de

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