»Nachbarschaft pur – bunt und unterhaltsam!«

Event. Das Nachbarschaftsfest HafenCity 2025war mit 1.100 Besucher:innen sowie neuen Infoständen, neuen Food-Angeboten, tollen Sport-Mitmach-Aktivitäten und engagierten Live-Bands ein herrliches Sommertreffen der HafenCityzens im Lohsepark. Der Veranstalter, das Netzwerk HafenCity e. V., zieht erfolgreiche Bilanz

Einer, der die HafenCity von „Geburt“ an kennt, zieht ein bemerkenswertes Fazit zum Nachbarschaftsfest 2025: Prof. Jürgen Bruns-Berentelg, der fast 20 Jahre lang die HafenCity als Chef wesentlich verantwortet hat und vor 16 Jahren, den Anstoß zur späteren Gründung des Netzwerks HafenCity e.V. gegeben hat: „Mein Eindruck ist, dass sich das jährliche Nachbarschaftsfest des Netzwerk HafenCity e.V. in seinem Umfang, seiner Qualität und auch besonders durch das Engagement der Bewohner:innen gesteigert hat. Es ist ein fantastischer Erfolg, ein Ergebnis des großen Engagements des Organisationsteams, aber auch für viele, die in der HafenCity leben. Ich nehme wahr, dass Kinder jeglichen Alters dabei sind, die sich wohlfühlen im Stadtteil – und nicht nur die Älteren, die in der Frühzeit in die HafenCity gezogen sind,“ sagt Bruns-Berentelg. „Ich komme deswegen gerne vorbei, weil das Fest die Differenziertheit der Interessen und der Angebote zeigt, mit denen sich die Bewohner identifizieren. Das war 2009 unter anderen ein Gedanke, ein gesamthaftes Engagement der Wohnbevölkerung wie auch der Gewerbetreibenden zu generieren, der Ursprung des Netzwerks, wenn man so will. Man sieht sieht“, so „Mr. HafenCity“ weiter, „dass die Interessen der Menschen in der HafenCity ausgesprochen divers sind, und dass auf dem Fest unterschiedliche Themen angesprochen werden. Und: Dass auch künftig noch unterschiedliche Themen von den Bewohner:innen bewegt werden müssen und sicher auch auch bewegt werden. Das finde ich außerordentlich ermutigend.“

Gruppenbild mit Mr. HafenCity: Gilg Frick (l.–r.), NWHC-Vorstand und Sprecher AG Kultur, Wolfgang Timpe, Mitglied im Netzwerk und mit der HCZ in der IGH, den Gewerben im Netzwerk, sowie Prof. Jürgen Bruns-Berentelg, fast 20 Jahre HafenCity-Chef, und Frank Engelbrecht, Ex-Pfarrer St. Katharinen und Kämpfer für soziale Teilhabe der HafenCityzens an und in ihrem Stadtteil. © Mirella Ehlers.

Tja, so ist das halt, wenn Engel feiern, glüht der Planet. Bei herrlich sommerlichen 27 Grad und blauem Himmel mit Schäfchenwolken feierten am 19. Juli über 1.100 Besucher:innen das 5. Nachbarschaftsfest des Netzwerks HafenCity e. V. (NWHC) im Lohsepark. Wie das Wetter, so die Stimmung der Gäste und der Veranstalter:innen. Alle strahlten. Jonas Möhringer, 38, neues Vorstandsmitglied im Netzwerk und verantwortlich für das Management des Flohmarkts auf dem Nachbarschaftsfest: „Das Sommerfest 2025 war für mich als HafenCity-Bewohner und als Netzwerk-Mitglied erneut ein voller Erfolg. Besonders schön war es zu sehen, wie vielfältig und lebendig sich unser Stadtteil präsentiert hat. Als frisch gewähltes Vorstandsmitglied war es spannend, die organisatorischen Abläufe hinter den Kulissen aus einer neuen Perspektive mitzuerleben und zu erkennen, wie viel Engagement und Zusammenarbeit mit über 80 ehrenamtlichen Helfer:innen notwendig sind, damit ein solches Fest gelingt. Es war deutlich spürbar, dass durch die neuen Mitglieder im Vorstand frische Impulse eingebracht wurden – wie etwa die einheitlichen T-Shirts oder der zentrale Netzwerk Info-Stand, der auf großes Interesse gestoßen ist.“
Foto oben: Fliegende Mattensport-Einlagen mit den Parkour-Experten von Die Halle Hamburg by Parkour Creation e. V. aus dem Oberhafen.  © Sebastian Vollmert

Taekwondo-Team des Störtebeker SV e. V. zeigt vor der großen Festbühne seine Sportkunst – unter der Leitung von Rolf Ilyas (4. Dan) und Ümit Kalkan (7.Dan; hinten r.). © Sebastian Vollmert

Für die grafische Gestaltung der Premieren-T-Shirts wie auch die Organisation und Gestaltung des großen Infostandes des Netzwerks war das neue Vorstandsmitglied Gilg Frick, 41, verantwortlich. Sein Resümee: „Das Nachbarschaftsfest 2025 ist vorüber und es war mir tatsächlich ein Fest. Seit einem Jahr darf ich mittlerweile in der HafenCity arbeiten und wirken, seit Ende letzten Jahres bin ich im Netzwerk aktiv und seit Frühjahr auch 2. Vorsitzender. Steile ehrenamtliche ,Karriere’ in kurzer Zeit und bezeichnend dafür, wie gut mich die HafenCity-Nachbarschaft empfangen und integriert hat. Ich freue mich auf hoffentlich viele weitere Jahre in der HafenCity, auf weitere Feste und weitere Projekte mit dem Netzwerk und der AG Kultur, die ich ebenfalls seit kurzem leite. Ideen und Energie habe ich noch genug. Auf die Zukunft!“ 

Ein Quartiers-Optimismus, den auch der große Kinder- und Familienflohmarkt ausstrahlt, der inzwischen zu einer festen Größe und ein Kommunikations-Highlight auf dem Festgelände im Lohsepark geworden ist und diesmal den gesamten südlichen Teil des Lohseparks eingenommen hat. Erstmals zog sich das große Familientreffen der HafenCity mit Bieten, Feilschen und Diskutieren bis in die Abendstunden hin und die letzten Flohmarktstände packten erst nach Ende des Musikprogramms um 21.15 Uhr ihre verbliebenen Sachen ein und kehrten wieder in ihre einzelnen Quartiere und Straßenzüge in der gesamten HafenCity zurück. „Auch die Organisation des Flohmarkts war in diesem Jahr wieder ein echtes Gemeinschaftsprojekt: Die Teamarbeit im Vorstand funktionierte mit der Unterstützung vieler freiwilliger Helfer:innen der Netzwerkmitglieder hervorragend, die Kommunikation mit den Teilnehmenden im Vorfeld verlief reibungslos, und die Aufgabenverteilung war gut abgestimmt. Es war eine große Freude, am Festtag das Ergebnis dieser gemeinsamen Anstrengungen zu sehen: ein bunter, gut besuchter Flohmarkt mit 40 Ständen und mit vielen glücklichen Gesichtern“, so Flohmarktmanager Möhringer. 

Das neue junge Netzwerk-Präsidium mit Kerstin Auer, Gilg Frick und Marianne Wellershoff (l.–r.). © Sebastian Vollmert

Einziger Wermutstropfen: „Schade, dass wir rund 15 Interessierten auf der Warteliste dieses Jahr leider keinen Standplatz mehr anbieten konnten. Für 2026 wünsche ich mir daher“, so Möhringer, „dass wir die Kapazitäten beim Flohmarkt erweitern können.“ Spontan erörterten der Netzwerk-Vorstand und die anwesenden Mitglieder der AG Feiern und Begegnen noch auf dem Fest, dass wir „vielleicht nächstes Jahr mit dem Flohmarkt auf die nördliche Wiese im Lohsepark umziehen und dann die gesamte Fläche bis zu den temporären Containern der Campusschule HafenCity nutzen könnten, sodass wir niemandem Absagen müssen“, schaute die Lohsepark-Nachbarschafts- und Management-„Seele“ des Netzwerk-Vereins, Svenja Suhren, 48, schon mal nach vorne auf das Nachbarschaftsfest 2026.

Die Kids lieben das Kinderschminken der SterniPark Kita ­HafenCity. © Sebastian Vollmert

Die positive Einhelligkeit aller Macher:innen und Teilnehmer:innen des diesjährigen Festes bilanzierte auch die erschöpft-glückliche Marianne Wellershoff, 62, 1. Vorsitzende des Netzwerk-Vereins und Sprecherin der AG Grün im Netzwerk: „Zu einem lebendigen lebenswerten Quartier gehört ein fröhliches großes Fest. Wir sind sehr glücklich, dass so viele Menschen dabei sind, feiern, miteinander ins Gespräch kommen und auf der Bühne zeigen, wie vielfältig unsere Nachbarschaft ist. Und wir freuen uns besonders, dass jedes Jahr mehr Nachbarinnen und Nachbarn ehrenamtlich mitmachen: bei der Vorbereitung, beim Aufbau, beim Abbau, beim Bühnenprogramm und am Grillstand, und dass immer mehr Gastronomen mit einem Stand dabei sein möchten. Die Stimmung beim Fest war so sonnig wie das Wetter, vielleicht hat da die positive Grundhaltung von Kerstin Auer aus unserem Vorstand abgefärbt, die das Nachbarschaftsfest dieses Jahr erstmals maßgeblich und erfolgreich geplant hat.“

Blick auf die Festwiese Lohsepark. Mit über 20 Sport- und Info-Angeboten, 40 Flohmarktständen, fünf Live-Bands und Chor, drei Sport-Gruppen-Performances vor der Hauptbühne sowie acht Food & Beverage-Angeboten präsentierten sich Menschen, Unternehmer:innen, Initiativen und ehrenamtlich Engagierte aus dem Stadtteil auf dem 5. Nachbarschaftsfest des Netzwerks HafenCity e. V. so stark wie nie zuvor. © Michael Kobienia

Und auch die Unterstützer des Nachbarschaftsfestes wie unter anderem die ­HafenCity Hamburg GmbH (HCH), die dem Netzwerk den gesamten Lohsepark großzügig schon zum fünften Mal zur Nutzung zur Verfügung stellte, waren wieder vom Fest überzeugt. HCH-Chef Dr. Andreas Kleinau spontan bei seinem Festbesuch: „Was für eine wundervolle und ausgelassene Stimmung hier im Lohsepark. Getragen von einem hohen Maß an Eigeninitiative und privatem Engagement. Unterstützt von Initiativen und Institutionen, die sich für das Wohl der Menschen im Quartier einsetzen. Ein Nachbarschaftsfest, das sich sehen lassen kann. So sollte es sein. Das ich dann anstelle einer lokalen Spezialität in eine selbst importierte ,Thüringer’ gebissen habe, mag man mir verzeihen“, fasste der zufriedene oberste HafenCity-Manager seine Eindrücke zusammen. Immerhin 550 Bratwürste (400 Original-Thüringer aus Eisenach, organisiert von Familie Baller am Lohsepark) gingen zum nachbarschaftlichen Preis über die Theke am Grill- und Getränkestand des Netzwerks. Ein erschöpfter Lohsepark-Anwohner und Grillmeister Michael Kobienia, 54, vom Grillteam „Marianne & Michael“ strahlte beim Feierabend-Getränk erschöpft: „Wir melden: Ausverkauft!“ 

Die Kids-Bäckerinnen der 4 Kekse: Clara Strauß, Clara Goldammer, Valentina Lübbers, Julia Kossmann und Martha Suhren (l.–r.) zogen fröhlich übers Festgelände. © Sebastian Vollmert

Was klein und fein mit damals rund 600 Besucher:innen im Corona-Jahr 2001 begonnen hat, ist inzwischen auch zu einem Hotspot der lokalen Gastronomie und des Einzelhandels der Nahversorger geworden. Neben Thomas Sampl, den Mitbegründer und Gesellschafter der hochwertigen Angebote der längst weit über Hamburg hinaus bekannten Markthalle und Restaurant Hobenköök und den beliebten, üppig belegten Tacos des mexikanischen Chango-Teams um die Inhaber Margareth Espinoza de Kossmann und ihren Mann John Oliver „Olli“ Kossmann, feierte der im April im Westfield-Überseequartier neu eröffnete Jens Piclum Rewe-Markt sine Nachbarschaftsfest-Premiere. 

Firstclass-Leckereien von Hobenköök-Chef Thomas Sampl begeistern. © Sebastian Vollmert

Inhaber Jens Piclum, der wie Thomas Sampl und ­Margareth Espinoza de Kossmann selbst hinter der Theke stand und seine kostenlosen, leckeren veganen Sandwiches gegen eine freiwillige Spende fürs Netzwerk anbot: „Ich bin begeistert, wie das Fest vom gesamten Stadtteil angenommen wird, und empfinde es als Ehre, dass wir uns hier als neuer Nahversorger den Anwohner:innen und ihren Fest-Gästen präsentieren dürfen. Wir kommen gerne wieder“, so Rewe-Geschäftsführer Piclum. Ferner gab es Cocktails vom Quarter-Pipe-Gastroteam des Bauvereins Amigos an der Versmannstraße sowie Matcha-Latte-Angebote des neuen Milkywayz – Bagels & Matcha aus der Baakenallee.

Der Young ClassX-Chor der Campusschule HafenCity aus dem Lohsepark mit ihrer Chorleiterin und Musiklehrerin Eva Goller. Die Kids haben ­natürlich Lampenfieber und sind inzwischen doch große Auftritte wie zum Beispiel auch in der Hauptkirche St. Katharinen gewohnt. © Sebastian Vollmert

Darüber hinaus präsentierten diesmal – attraktiv mit eigenen Zelten und Ständen – viele Initiativen und Organisationen aus der HafenCity mit ihren nachhaltigen, gesellschaftlichen und nachbarschaftlichen Anliegen: Ob die Deutsche Wildtier Stiftung aus dem Baakenhafen oder Greenpeace aus dem Elbtorquartier am Magdeburger Hafen, das Team des Ökumenischen Forum mit ihrer Leiterin Anna Rubbert aus der Shangahiallee oder die AG Soziales vom Netzwerk mit ihren Inklusions-Aktionen und dem geplanten Open-Air-Kino im Quartier sowie die Loki-Schmidt-Stiftung, die im Baakenhafen eine neue Filiale neben dem Bauverein Amigos im Baakenhafen eröffnen wird und reichlich Tipps für grüne Balkone geben konnte. Ferner organisierte das Team der AG Baakenhafen im Netzwerk mit ihrer Sprecherin Kerstin Auer die Postkarten-Aktion, bei der die Besucher:innen vorfrankierte Postkarten mit ihren persönlichen Wünschen zur Infosteele zur Erinnerung an das postkoloniale Erbe im Baakenhafen ausfüllen konnten. Die werden jetzt an die Kulturbehörde der Stadt geschickt. 

Neue Stadtteil-Kümmerer vom Quartiersmanagement (QM) präsentierten sich erstmals auf dem Nachbarschaftsfest: Mathias Eichler und Isabell Jackson vom operativen QM (1. + 3. v.  l.) sowie Jan Engelshowe (2. v. l.) und Andreas Kleinau (3. v. r.) vom QM-Vorstand sowie Julia ­Hergert (2. v. r.) und Wiebke Haller (r.) von der QM-Geschäftsstelle. © Sebastian Vollmert

Und das im Frühjahr neu eröffnete Urbaneo – Junges Architektur Zentrum warb für seine vielfältigen Angebote für Kinder und Jugendliche, Stadt und Raum sinnlich zu erleben. Die ­SterniPark Kita HafenCity
zauberte den Gesichtern der Jüngsten beim Kinderschminken bunte Fantasiewelten um Nase, Mund und Augen, während das Urban Gardening der AG Grün unter Anleitung der neuen Netzwerk-Vorständin ­Nicole Freudenberg, 53, mit den Kleinen unzählige Insektenhotels am Infostand des Netzwerks bastelte, die – natürlich – auch alle im Stadtteil aufgehängt werden. Darüber hinaus präsentierten sich sportlich noch die Trainingsexperten vom VIMODROM aus der Baakenallee mit ihren speziellen Vibrationstrainings-Geräten und das Prime Time fitness-Studio vom Überseeboulevard lud mit seinen Personal Trainern und Glücksrad-Verlosungen zu Gewinnen für Kurse und Probetrainings ein. Und, während die Macher des ADFC Landesverband Hamburg e. V.ihren mobilen Fahrrad-Reparaturservice anboten, sorgten die Mitglieder desHBC, des Hamburger Boule Club e. V. um ihrem Pressesprecher Hans-Rüdiger Strey, mit ihren Boule-Kugeln auf dem zentralen Lohsepark-Weg für mediterrane Atmosphäre. 

40 Flohmarktstände von den Familien aus der HafenCity bevölkerten die gesamte Südwiese des Lohseparks und spendeten selbstgebackene Torten und Blechkuchen für die Kuchentheke. © Sebastian Vollmert

Die Musikfans begeisterten die komplett ehreamtlichen Live-Auftritte des Schüler:innen-Chors Young ClassX (sprich: Young Classics) von der Campusschule HafenCity mit ihrer Chorleiterin und Musiklehrerin Eva Gollersowie die HafenCity-Bands mit den pop-rockigen Hong Kong Five und ihrer neuen Frontfrau Laura, dem Punk-Indie-Sound von Beletage, den Gitarren-Riff-Klängen und Soli des Sängers und Gitarristen Hendrik Dobertin von Normal Null oder den jazzigen Wellnessklängen von Neue Fauna um Sängerin Karin Klose sowie den poetischen Indie-Kompositionen von Hansagold. Großer Dank auch an die Bezirksversammlung Hamburg-Mitte, die das Fest wie in den Jahren zuvor wieder großzügig finanziell unterstützt hat. 

Jede Menge Extra-Beifall und stürmische Zugabe-Wünsche des Publikums erzielten diesmal in den Umbaupausen die Professionalität und die zackige Action des Taekwondo-Teams sowie die begeisternden Auftritte und coolen Moves der HipHop-Kids des Störtebeker SV e. V., des ersten Nachbarschaftssportvereins der frühen HafenCity-Jahre. Sebastian Baller, 46, Bühnenmanager des Nachbarschaftsfestes sowie Gitarrist und Soundcomposer der Band Beletage, ist auch am Tag danach noch beseelt vom Erfolg: „Was für ein Fest – das war Nachbarschaft pur. Bunt, unterhaltsam und bei bestem Wetter! Für das nächste Jahr würde ich mich freuen noch mehr neue und etablierte Initiativen und Gruppen aus dem Stadtteil zu sehen. Aber da wir ja alle wachsen wollen, sollte das kein Problem sein … :).“ 

Der Zuckerwatte-Stand der »Zucker-Ratten« vom Ökumenischen Forum waren wieder ­einmal einer der begehrtesten Stände auf dem Sommerfest der HafenCity. © Sebastian Vollmert
HafenCity-Bier-Brauer Dirk Paul servierte Export-Helles und dunkles Brown Ale. © Sebastian Vollmert

Lob kommt auch aus der Politik. Die zahlreichen Mini-Interviews in den Umbaupausen auf der Bühne sollten unter anderem die Sichtbarkeit von Netzwerk-Themen für den Stadtteil erhöhen. So sprach Interviewer Wolfgang Timpe, Chefredakteur der HafenCity Zeitung, zum Beispiel kompakt mit Chorleiterin Eva Goller oder dem Präsidium des Netzwerks HafenCity e. V.Marianne Wellershoff (1. Vorsitzende) sowie Kerstin Auer und Gilg Frick (2. Vorsitzende) – sowie auch dem Sprecher der AG Verkehr und neuem Netzwerk-Vorstand Lutz Metterhausen, 48, über Nachbarschaftsengagement und die brennenden Themen des Quartiers HafenCity wie Tempo 30, Jugendkulturorte oder die Kühne-Oper auf dem Baakenhöft. „Uns gehen die brisanten Verkehrsthemen im Stadtteil leider nicht aus“, prophezeite Metterhausen.

Fest-Besucherin Heike Sudmann, Bürgerschaftsabgeordnete und Co-Fraktionsvorsitzende sowie wohnungs- und verkehrspolitische Sprecherin der Linksfraktion: „Alteingesessene und neue Bewohnerinnen und Bewohner, Engagierte und Neugierige konnten sich auf dem bunten und entspannten Fest austauschen und kennenlernen. Das ist gerade für diesen jungen Stadtteil so wichtig. Da wächst zusammen, was zusammengehört. Die HafenCity liegt mir sehr am Herzen. Das liegt vor allem an den Menschen, die sich im Netzwerk HafenCity e. V. für ihren Stadtteil engagieren. Zuviel Autoverkehr, zu wenig Tempo 30, fehlende Grünflächen, zu hohe Mieten, noch bessere Schulplanung und neuerdings die geplante Kühne-Oper sind alte und neue Probleme, die endlich zugunsten des Stadtteils gelöst werden müssen.“ Dafür gab es viel Beifall von der Nachbarschaft. 

Das Team des Hamburger Boule Club e. V. mit ihem Pressesprecher Hans-Rüdiger Strey (r.) ­verbreiteten mediterrane Atmosphäre auf der Spielbahn im Lohsepark. © Sebastian Vollmert

Die fünfminütigen Mini-Interviews sollten eher ein kleines Info-Give-away für alle anbieten. Denn natürlich stand beim 5. Nachbarschaftsfest des Netzwerks wie immer das Kennenlernen, Wiedersehen, Klönen, Genießen, Vergnügen und Entertainment im Vordergrund. Kerstin Auer, 52, Gesamtverantwortliche des Sommerfests 2025 und 2. Netzwerk-Vorsitzende: „Das Nachbarschaftsfest im Lohsepark war ein voller Erfolg. Ich habe mich sehr über das großartige Wetter und die vielen Menschen aus der Nachbarschaft gefreut. Für das nächste Jahr wünsche ich mir eine vergrößerte Flohmarktfläche, da wir so viele Anfragen hatten. Auch der Tombola würde ich gerne einen eigenen Platz einrichten – wir haben viele tolle Spenden aus dem Stadtteil erhalten. Als Sprecherin der AG Baakenhafen hat mich das große Interesse an unserem postkolonialen Projekt gefreut, auch für die Menschen aus der AG Baakenhafen, die so viel dazu beigetragen haben. Und wer weiß, vielleicht gibt es ja bald eine ergänzende plakative Informationsstelle am Baakenpark.“ 

Das neue Urbaneo – Junges Architektur Zentrum vom Strandkai präsentierte seine Angebote zur sinnlichen Raum- und Stadterfahrung für Kids und Jugendliche. © Sebastian Vollmert

Apropos Zukunft. Zum dritten Mal führte nun schon der Festmoderator sowie Radio- und Musikmaniac ­Andreas „AC“ Clausen, 60, von Radio Hamburg Zwei lässig und prägnant durch den gesamten Tag. Clausen, in der Baugemeinschaft HalbInsulaner im Baakenhafen zuhause, wünscht sich einen noch lebhafteren Discoabend-Ausklang im Lohsepark. „Vielleicht sollte neben den Live-Bands später ein toller DJ die Tanzlust aller wecken, sodass wir noch beschwingter in die Lohsepark-Nacht kommen.“ Der Stadtteil und das Nachbarschaftsfest werden sich immer weiterentwickeln, so wie 2025 viele neue Bewohner:innen und Gewerbetreibende des Baakenhafens das Fest wesentlich mitgeprägt haben. 

Zum 5. Mal rockte die HafenCity-Band Hong Kong Five mit ihrer neuen Sängerin Laura zur Primetime die Festgemeinde. © Sebastian Vollmert

Auch Dirk Paul, 51, HafenCity-Bewohner aus der Kobestraße und passionierter Bierbrauer und verantwortlich für die Rezepturen der Schaumgetränke helles Export und dunkles Brown Ale, konnte wie der Grillstand des Netzwerks vermelden: „Ausverkauft!“– und setzt für 2026 auch auf Neues. „Ich fand es dieses Jahr wieder super. Alle waren gut drauf und das Wetter hat mehr als gepasst. Eine sehr entspannte Atmosphäre, so wie es unter Nachbarn sein soll. Dieses Jahr habe ich 150 Liter Bier verkaufen dürfen. Aufgeteilt zu 90 Liter Export und 60 Liter Brown Ale“, so Zapfer Paul. „Beide Biere wurden gut angenommen und es gab nur positives Feedback. Ich freue mich schon auf nächstes Jahr“, guckt Paul nach vorne. „Da werde ich das Export-Bier definitiv wieder brauen und nach dem Brown Ale dann mit einer neuen zweiten Sorte am Start sein. Bleibt neugierig!“ Tja, es lebe das Neue in der HafenCity. Tschüss! – bis zum ­
6. Nachbarschaftsfest in 2026. Wolfgang Timpe

INFO Netzwerk HafenCity e. V.

Das Nachbarschaftsfest ist eine Feier für die ganze Familie und für die Kids bietet die Aktivitätenfläche mit ihren Sport- und Bewegungsangeboten viel Abwechslung. © Sebastian Vollmert
Tacos von Chango-Chefin Margareth ­Espinoza de Kossmann sind Klassiker. © Sebastian Vollmert
Glücksrad-Trainings-Verlosungen von Prime Time fitness vom Überseeboulevard und der leuchtend orange­farbene Infostand des Teams vom Ökumenischen Forum aus der Shanghaiallee. © Sebastian Vollmert
Das Lohsepark-HafenCity-Trio Beletage sorgte mit seinem fröhlich-harten Punk-Pop-Sound für die hüpfenden Pogo-Rausschmeißer zum Ausklang des Festes. © Sebastian Vollmert

Nachrichten von der Hamburger Stadtküste

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