»Leidenschaft hat viele Stimmen«

Konzert-Vorschau. Im Dezember treten The Golden Voices of Gospel in der Laeiszhalle auf und im Februar 2026 der Chor des Bayerischen Rundfunks in der Elbphilharmonie

Klatscht in die Hände“, „Stampft mit den Füßen“, „Ruft Halleluja“, wird es heißen, wenn die Zuhörer zum Mitmachen und Miterleben aufgefordert werden. Die teils melancholischen, teils mitreißend temperamentvollen Gospels – unterstützt durch die fantastische Rhythmusgruppe – gehen unter die Haut wie wohl kaum eine andere Musik. Und doch sind es Kirchenlieder, wie sie in den Gottesdiensten der Black Churches in den USA und der Karibik gesungen werden.
Foto oben: The Golden Voices of Gospel laden auf ihre ganz persönliche und unnachahmliche Art zu einer Reise ein, die durch ein Jahrhundert der Spirituals, Traditionals und Gospels führt. © René van der Voorden

The Golden Voices of ­Gospel laden auf ihre ganz persönliche und unnachahmliche Art zu einer Reise ein, die durch ein Jahrhundert der Spirituals, Tradi­tionals und Gospels führt. Diese Musik drückt wie keine andere das Lebensgefühl, den Stolz und die Hingabe des weitaus größten Teils der schwarzen Bevölkerung der USA aus.

Das umfangreiche musikalische Repertoire dieser charismatischen Stimmen lässt uns erahnen, dass die Wurzeln fast aller bedeutenden modernen Musikrichtungen des letzten Jahrhunderts (Blues, Jazz, Rock, Beat etc.) zur Gospel-Musik reichen. Sowohl moderne Gospelstücke als auch Lieder wie „Oh When the Saints“, „Glory Glory Halleluja“, „Swing Low Sweet Chariot“, „Motherless Child“, „Joshua Fit the Battle of Jericho“, „O Happy Day“ laden das Publikum zum Zuhören und Mitmachen ein.

Der Chor des Bayerischen Rundfunks unter der Leitung von Peter Dijkstra: Natürlich wird in Russisch-Altslawisch gesungen, wie ganz generell der Charakter dieser 15-teiligen Komposition keine andere Lösung des Sprachklanges erlaubt. © Astrid Ackermann

Seit Jahrzehnten auch hierzulande eine stimmgewaltige Institution, konnten The Golden Voices of Gospel schon Michael Jackson bei „Wetten, dass ..?“ unterstützen, waren mit Helene Fischer im Studio und mit André Rieu auf Weihnachtstournee – dazu kennt man sie aus Dutzenden Primetime-Samstagabendshows. Jetzt präsentieren The Golden Voices of Gospel etwas ganz Besonderes zum diesjährigen Weihnachtsfest: Schlager meets Gospel auf „Hallelujah“.

Für das zweite einzigartige Chor-Highlight des Künstler- und Konzertmanagements Preisinger lassen wir gerne den Chefdirigentenstar Sir Simon ­Rattle werben: „Mit dem Chor des Bayerischen Rundfunks zu musizieren ist pure Freude! Dass wir dieses fantastische ­Ensemble als festen Partner an der Seite des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks haben, betrachte ich jedes Mal aufs Neue als ein außergewöhnliches Privileg. Diese Situation erlaubt es uns, ein großes Spektrum anspruchsvoller Literatur zu erarbeiten – Meisterwerke, die sich immer wieder aufzuführen lohnen, ebenso wie aufregendes Neuland.“

Im Februar 2026 tritt der Chor im Großen Saal der Elbphilharmonie auf. Mit der 1915 komponierten meisterhaften Vesperliturgie für Chor a cappella versetzt Rachmaninow die Hörer in eine musikalische Welt von bewundernswerter Tiefe und Innerlichkeit. Von alten Modi inspiriert, schuf er eines seiner schönsten Werke. „Das große Abend- und Morgenlob“, 1915 komponiert für ein Benefizkonzert in Moskau zugunsten der Kriegsopfer, greift die faszinierende Tradition orthodoxer Gesänge auf und reflektiert sie tiefgründig. Zugleich setzte Rachmaninow seinen Kindheitserinnerungen und der religiösen Seele seiner Heimat ein musikalisches Denkmal – einer Heimat, die er schon bald danach verlassen sollte. Rachmaninow selbst bezeichnete das Hören seiner Vesperliturgie als „eine Stunde der glücklichsten Befriedigung“. Das Werk mit einer Dauer von rund 70 Minuten gehört zu den herausragenden großformatigen A-cappella-Vokalwerken der Spätromantik. 

Hier kann der Chor des Bayerischen Rundfunks mit rund 50 Mitgliedern unter der Leitung seines Künstlerischen Leiters Peter Dijkstra seine ganze klangliche Strahlkraft entfalten. Solopartien werden aus dem Ensemble heraus besetzt. Natürlich wird in Russisch-Altslawisch gesungen, wie ganz generell der Charakter dieser 15-teiligen Komposition keine andere Lösung des Sprachklanges erlaubt. Instrumentale Kontrapunkte mit Auszügen aus Benjamin Brittens „Suite Nr. 3 für Violoncello“ gestaltet der Cellist Krzysztof Michalski, der zu den Preisträgern des ARD-Musikwettbewerbs 2024 zählt. Martha Bitter

Info
The Golden Voices of Gospel treten am Dienstag, 9. Dezember 2025, um 20 Uhr im Großen Saal der Laeiszhalle auf. Der Chor des Bayerischen Rundfunks tritt am Samstag, 21. Februar 2026, um 20 Uhr im Großen Saal der Elbphilharmonie auf. Karten und weitere Informationen für beide Konzerte unter www.elbphilharmonie.de

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