»Wellen donnern, Segel werden Leinwände«

Erlebnisschau. In der Halle 7 in der Waidmannstraße in Altona feiert die immersive Wikinger-Produktion »Vikings – Entdecker und Eroberer« ihre Deutschlandpremiere 

Es gibt wohl kaum jemanden, der die Zeichentrickfilmserie „Wickie und die starken Männer“ nicht kennt. Schon als Kind haben also die meisten Leute diese bärtigen Kerle mit den Hörnern an den Helmen, die vor nichts Angst hatten und sich Wikinger nannten, kennengelernt. Die nordischen Seefahrer aus Skandinavien gingen nicht nur auf Raubzüge, sie waren auch geschickte Händler. Was aber nicht jede:r weiß: Manchmal führten Frauen diese Raubeine an, sie konnten sich zu Herrscherinnen aufschwingen. Dieser Ära spürt ab dem 5. November die immersive Ausstellung „Vikings – Entdecker und Eroberer“ in der Halle 7 in der Waidmannstraße in Altona nach. Diese Schau feiert ihre Deutschlandpremiere.
Foto oben: Alltag, Eroberung, Vermächtnis der Wikinger: Man reist durch Dörfer und ist Zeuge von Begräbnisritualen und archäologischen Funden, die bis heute nachwirken. © Alegria Exhibition

Anfangs wird ein Film gezeigt, mit dem man zurück ins Jahr 793 geht. Damals überfielen skandinavische Krieger das Kloster Lindisfarne an der Nordküste Englands und leiteten den Beginn einer neuen Epoche ein. Danach streifen die Besucher:innen durch den „Forest of Time“. Man passiert mystische Bäume oder Steine mit Runeninschriften. Dabei lernt man etwas über den Alltag dieser unerschrockenen Nordlichter, über ihre Rituale, über ihren Glauben.

Die nächste Station ist der „Tree of Light“: Yggdrasil, der Weltenbaum. Als Zentrum der nordischen Mythologie verbindet er Himmel, Mittelwelt und Unterwelt. Auf Sitzplätzen versammeln sich die Gäste an diesem leuchtenden Heiligtum, nun kann die Virtual-Reality-Reise starten. Man taucht ein in die Saga von Königin Aslaug, der Tochter von Sigurd ­Fafnesbani, bekannt als Siegfried der Drachentöter, und der Walküre Bryhild. Nach dem Tod ihrer Mutter und ihres Vaters wuchs Aslaug bei Stiefeltern auf. Sie musste auf deren Hof so hart schuften wie Aschenputtel, bevor sie ihrem Mann Ragnar Lodbrok begegnete.

Weiter geht es in den Cloudraum, der komplett in Nebel gehüllt ist. Ein Ort, in dem Zeit und Raum verschwimmen. Schließlich erwartet einen die immersive Show, die das Leben der Wikinger sinnlich erlebbar macht. Die Besucher:innen können auf einem Langschiff Platz nehmen und zahlreiche Eindrücke auf sich wirken lassen. Mal senkt sich ein Segel von der Decke herab, um zur Leinwand zu werden. Mal donnern Wellen. Orchestrale Klänge erheben sich, Lichter flackern. Man begleitet den Wikingerkönig Ragnar Lodbrok und dessen Gattin Königin Aslaug auf einer Reise, bei der Liebe ebenso eine Rolle spielt wie Krieg. Ein Epos, das auf historischen Quellen beruht, entspinnt sich. Dagmar Leischow

https://hafencityzeitung.com/wp-admin/post.php?post=2339458&action=editInfo Die Ausstellung „Vikings – Entdecker und Eroberer“ läuft ab 5. November täglich von 10 bis 21 Uhr in der Halle 7, Waidmannstraße 26 in Altona. Karten und weitere Informationen unter www.vikings-immersive.com

Nachrichten von der Hamburger Stadtküste

Abonnieren Sie unseren monatlichen Newsletter!

Das könnte Ihnen auch gefallen