Kultursommer Hamburg 2021. Finanz- und Kulturbehörde finanzieren mit 22 Millionen Euro die Freie Kunst- und Künstler:innen-Szene – für Auftritte und Aktionen
Leere Bühnen, geschlossene Museen, verwaiste Proberäume. Weil die coronabedingten Einschränkungen Kunst und Kultur besonders hart getroffen haben, wurde auf Initiative der Kultur- und Finanzbehörde ein Neustartfond in Höhe von weiteren 22 Millionen Euro beschlossen. Dieses Geld soll es Kultureinrichtungen sowie Künstler:innen ermöglichen, im Rahmen des Hamburger Kultursommers wieder kreative Projekte vor Publikum zu initiieren. Vom 15. Juli bis 16. August werden in verschiedenen Stadtteilen zahlreiche Veranstaltungsorte unter freiem Himmel bespielt, natürlich unter Einhaltung der Corona-Regeln.
Foto oben: Johannes-Oerding-Festspiele bei den „Lagerfeuer Acoustics“ im vergangenen Jahr im Stadtpark: Topact auch beim Kultursommer 2021 bei den Stadtpark Open Air ist Johannes Oerding mit drei Auftritten. © picture alliance / xim.gs | xim.gs / Philipp Szyza
„Mit dem Kultursommer wollen wir eine dringend benötigte Perspektive für die Kultur und für Hamburgerinnen und Hamburger schaffen, die lange auf Live-Erlebnisse verzichten mussten“, erläutert Kultursenator Carsten Brosda. „Insbesondere Künstlerinnen und Künstler der Freien Szene, die durch Corona besonders stark betroffen sind, sollen Auftrittsmöglichkeiten erhalten.“ Finanzsenator Andreas Dressel erinnert daran, wie viel der Kulturbranche abverlangt wurde. Sie sei als erste in den Lockdown gegangen, sagt er: „Gerade deshalb wollen wir in Hamburg einen Sommer möglich machen, der all das zeigt, was Kultur zu bieten hat.“
Um diesem Ziel näher zu kommen, wurde eine unabhängige vierköpfige Fachjury gebildet. Hans-Heinrich Bethge, Leitung Amt Kultur, Kaja Jakstat, Geschäftsführerin Dachverband freie darstellende Künste Hamburg, Terry Krug, Vorstandsvorsitzende der Clubstiftung, sowie Thomas Mehlbeer, Commercial Director bei Mehr-BB Entertainment, entschieden, welche Veranstalter:innen eine Förderung bekommen sollten. Corinna Eichner, Geschäftsführerin Stadtkultur Hamburg, stand ihnen dabei beratend zur Seite.
Aus mehr als 200 Anträgen wurden schließlich 116 Projekte ausgewählt. Geplant ist zum Beispiel eine Schaufenster-Ausstellung im leerstehenden ehemaligen Galeria-Kaufhof-Gebäude in der Innenstadt. Das St. Pauli Theater bietet „Kiezgeschichten im Hinterhof“. Im Stadtpark Eimsbüttel wird es Open Air Kino geben, im Schanzenpark KidsKino. Auch im Oberhafen soll der Kultursommer spartenübergreifend stattfinden. Für „Draußen im Grünen“ gibt es ebenfalls eine Finanzspritze für die Konzerte im Musikpavillon in Planten un Blomen. Mit von der Partie sind unter anderem Antilopen Gang, Dota, Nils Frevert und Meret Becker (Trio). Nicht minder hochkarätig sind die Künstler:innen, die beim Stadtpark Open Air gastieren. Johannes Oerding tritt gleich dreimal auf. Weitere große Namen sind Rea Garvey oder Element of Crime. Dagmar Leischow Ständig aktualisierte Infos unter: www.hamburg.de/kultursommer