In seiner Kolumne für die HafenCity Zeitung schreibt Conrad Meissler, Inhaber und Geschäftsführer des Immobilienunternehmens Meissler & Co., regelmäßig zu Politik-, Finanz- und Immobilienwirtschaftsthemen
Traditionell wagen wir am Anfang eines neuen Jahres einen Ausblick auf die Marktentwicklung von Immobilien, insbesondere in den gesuchten Lagen Hamburgs, also rund um die Außenalster und in der Hafencity sowie in den Elbvororten. Blicken wir zunächst auf unsere Prognose von vor einem Jahr zurück, so dürfen wir heute sagen, wir lagen ziemlich richtig: „Auch die latente Angst um den Wert des Geldes und vor allem die Suche nach einem schönen und sicheren Nest bleiben bestehen“, schrieben wir vor einem Jahr und haben damit zwei wesentliche Trends markiert, die das Jahr 2021 geprägt haben und die auch 2022 wesentlichen Einfluss auf die Marktentwicklung bei den gesuchten Immobilien haben werden.
Foto oben: Inhaber und Geschäftsführer Conrad Meissler: „Es werden im unverändert starken Umfang wertstabile Immobilien in den natürlich guten Lagen gesucht und zu erneut höheren Preise erworben..“ © Privat
Denn einmal ist die Corona-Pandemie noch immer nicht beendet. Im Gegenteil: Unser neuer Gesundheitsminister hat jüngst prognostiziert, dass wir noch vier Jahre gegen den Virus kämpfen müssen, bis wir ihn einigermaßen im Griff haben. Damit verbunden ist das Bestreben vieler Interessenten an Wohn-immobilien: die Suche nach Immobilien im Grünen, im Ruhigen, im Abgeschlossenen und Sicheren. In weiten Teilen der Elbvororte und auch in den anderen grünen Randlagen Hamburgs bis über die Stadtgrenzen hinaus übersteigt die Nachfrage das Angebot weiterhin um ein Vielfaches. Neu an den Markt kommende Immobilien sind manchmal schon nach ein bis zwei Wochen verkauft. Dabei haben sich die Preise in 2021 erneut deutlich zwischen zehn und 20 Prozent erhöht, eine Entwicklung, die wir zu Beginn der Pandemie nicht im Entfernsteten erahnt haben.
Zum anderen hat uns die Inflation erreicht, die wir bereits vor zwei bis drei Jahren erahnen konnten. Ob es sich nur um einen Aufholeffekt bei den Preisen handelt, die vor einem Jahr mitten im Lockdown gesunken waren, oder ob wir eine langjährige Entwertung unseres Geldes vor uns haben, ist derzeit am Wohnimmobilienmarkt unerheblich. Es werden im unverändert starken Umfang wertstabile Immobilien in den natürlich guten Lagen gesucht und zu erneut höheren Preise erworben. Sollten die Notenbanken irgendwann doch die Zinsen anheben, dürfte der Trend am Immobilienmarkt auch dann kaum gebrochen werden, weil die Suche nach wertstabilen Anlagemöglichkeiten auch dann erhalten bleibt. Damit wäre alles für 2022 gesagt. Es bleibt so wie in 2021. Conrad Meissler