Beton-City oder grüne Oase?

Bürgerschaftswahl 2025. Der Nachbarschaftsverein Netzwerk HafenCity veranstaltet am 23. Januar in der Kantine der Schule Campus HafenCity eine Dialog-Veranstaltung mit Bürger:innen und Spitzenpolitiker:innen zur Hamburg-Wahl 2025 am 2. März

Quo vadis, HafenCity? Vollendet sich Hamburgs jüngster Stadtteil in der kommenden Legislaturperiode als verdichtetes Betonquartier für gefördertes Wohnen, oder kann er grünes Vorbild für urbane Lebensqualität werden? Wie denken Hamburgs Spitzenpolitiker:innen über die Zukunft des Quartiers, und was wollen sie in der neuen Bürgerschaft für die HafenCity bewegen? Der Nachbarschaftsverein Netzwerk HafenCity e. V. veranstaltet am 23. Januar 2025, 19.30 Uhr, in der Kantine der Campus-Schule HafenCity im Lohsepark eine Dialog-Veranstaltung mit Bürger:innen und Initiativen aus der HafenCity mit Spitzenkandidatinnen und -kandidaten von SPD, Die Grünen, CDU, Die Linke, Volt und FDP zur Bürgerschaftswahl 2025. 
Foto oben: Oper oder HafenCity-Park? Dialog-Thema Baakenhöft, das letzte Filetstück der HafenCity. Über dessen Nutzung will, Stand heute, die Bürgerschaft im Sommer 2028 entscheiden. Stadtteil-Initiativen wünschen sich bis dahin eine nachhaltige, temporäre öffentliche Nutzung „für alle“. Investor Klaus-Michael Kühne wünscht sich dort jedoch den Bau einer neuen Oper, der nach ihm schnell in 2025 beginnen soll und für den er einen Architekten-Entwurf und gut 300 Millionen Euro plus X bereithält. Was wollen die Politiker? Muss die neue Oper auf den Baakenhöft?

Neuer Standort oder Beerdigung? Dialog-Thema Bolzplatz in der HafenCity. Im März 2025 muss der Bolzplatz im Lohsepark dem Neubau der Campusschule weichen. Bislang ist zum großen Ärger der ihn nutzenden Kicker-Communitys kein neuer Standort geplant. Ein wichtiger Quartiersort für Sport, Begegnung und Integration. © Visualisierung: NPIRE | Spielhaus HafenCity e. V.

Mehr denn je kommt es bei den aktuellen Wahlen zum Bundestag am 23. Februar und besonders auch bei der Bürgerschaftswahl am 2. März darauf an, dass die Wahlbeteiligung möglichst hoch sein wird, um den demokratischen Parteien des Stadtparlaments am Rathausmarkt den Rücken zu stärken. Um selbstbewusst und informiert seine Wahlentscheidung zu treffen, ist wichtig, dass man neben der generellen politischen Parteiüberzeugung weiß, was „meine“ Partei-Kandidatin oder „mein“ Partei-Kandidat über unsere Stadt und unseren Stadtteil denkt. Was haben die künftigen Bürgerschaftsabgeordneten für Pläne und Konzepte für „meine“ Stadt und „mein“ Quartier vor Ort? 

Nach jüngster gemeinsamer Trend-Umfrage von Radio Hamburg und ZEIT:Hamburg kommen, Stand 16. Dezember 2024, die Parteien jeweils auf folgendes Ergebnis: SPD 32 Prozent (–7 Prozentpunkte), Grüne 20 (–4), CDU 17 (+6), AfD 10 (+5), Die Linke 7 (–2), FDP 4 (–1), BSW 4 (+4), Volt 3 (+2). Das hieße, dass der heutige rot-grüne Senat weiterregieren könnte, was beide Partner auch als gemeinsames Wahlziel ausgegeben haben.

Was heißt das? Ist in Hamburg alles gut, und soll mit ruhiger Hand des Ersten Bürgermeisters und Labormediziners Dr. Peter Tschentscher weiterregiert werden – plus grüne Verkehrswende- und Wissenschaft-Innovationen? Oder ist der Abschwung der etablierten Parteien – SPD minus sieben, Grüne minus vier, Linke minus 2 Prozentpunkte bei gleichzeitigem Anstieg der CDU um 6, der AfD um 5 und des neuen BSW mit 4 Prozentpunkten ein Hinweis auf einen gewünschten Politikwechsel? Grund genug, bei den möglichen neuen oder wiederzuwählenden Abgeordneten nachzufragen, was sie für Hamburg und die HafenCity verändern und verbessern wollen. An der Dialogveranstaltung nehmen auf dem Podium teil: Julia Barth-Dworzynski, SPD, Farid Müller, Die Grünen, Anke Frieling, CDU, Heike Sudmann, Die Linke, Jimmy Blum, FDP, und Britta Peters, Volt. Moderiert wird die Veranstaltung von Wolfgang Timpe, Herausgeber und Chefredakteur der HCZ HafenCity Zeitung.

Die sechs Kandidatinnen und Kandidaten zur Bürgerschaftswahl
auf dem Podium des Netzwerks HafenCity e.V.:

Und Themen für Hamburg und vor allem für die HafenCity gibt es genug: Wird befürwortet, dass der Elbtower zu Ende gebaut wird und das neue Naturkundemuseum als städtischer Mieter dort einzieht? Wird das letzte Filetstück der HafenCity, das von drei Seiten von Wasser umgebene Baakenhöft mit dem früheren Kakaoschuppen 29, ein bis Sommer 2028 temporär und nachhaltig genutzter öffentlicher Raum für den Stadtteil mit Freizeit-, Sport-, Kunst- und Kulturangeboten sowie Musikprobenräumen und Ateliers? Oder wird dort nach Wunsch des Investors Klaus-Michael Kühne ab 2025, wie jüngst am 18. Dezember gefordert, eine neue Oper als weiterer Hamburg-Leuchtturm à la Elbphilharmonie oder Elbtower entstehen? Müssen die Kicker-Communitys aus der HafenCity und zahlreichen anderen Stadtteilen Hamburgs sich statt des Bolzplatzes im Lohsepark ab März 2025, Baubeginn der Schule, eine neue Amateurfußballoase in ganz Hamburg suchen, oder folgt die HafenCity Hamburg GmbH dem Vorschlag des heutigen Betreibers und richtet kostengünstig einen neuen Bolzplatz neben der Hundeauslaufstrecke an der Versmannstraße ein? Endet das Mediationsverfahren für eine Verkehrsregelung am neuen Westfield Hamburg-Überseequartier positiv, oder scheitert es? Erstickt das Quartier an Lärm- und Schadstoffemissionen rund ums Überseequartier, oder kann man die Besucher- und Anlieger-Lkw-Ströme klug zum Wohle der Anwohner steuern? Nur einige der wichtigen Zukunftsfragen des Stadtteils HafenCity, auf die die Kandidatinnen und Kandidaten zur Bürgerschaftswahl am 2. März in der Dialog-Veranstaltung hoffentlich brauchbare und umsetzungsfähige Entscheidungshilfen geben können.

Wissen Sie was? Kommen Sie einfach am 23. Januar in der Kantine der Campus-Schule HafenCity im Lohsepark vorbei. Dann können Sie, neben der Debatte auf dem Podium und den Fragen dazu aus dem Publikum, selbst Ihre persönlichen Themen vortragen, und das Podium wird sich ihnen stellen. Darüber hinaus haben Mitglieder des Netzwerks HafenCity Fragen an die Abgeordneten eingereicht, die das Podium beantworten wird. Sie, die Anwohner:innen, die hier Arbeitenden wie auch die Gewerbetreibenden, gerade die kleineren mittelständischen Unternehmen oder Soloselbstständigen des Quartiers, wollen Aktuelles darüber erfahren, was die künftigen Bürgerschaftsabgeordneten für unsere Hood vorhaben: Quo vadis, HafenCity? Wolfgang Timpe

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