Ab 1. Februar gilt die FFP2- oder OP-Maskenpflicht in öffentlichen Räumen – Shuttleservice zum Messe-Impfzentrum
Hoffnung blitzt auf, doch von Entwarnung kann keine Rede sein: In der letzten Januar-Woche bewegte sich der Corona-Inzidenzwert in Hamburg immer um die magische Zahl 100 herum. Mal fiel der Wert darunter, am nächsten Tag stieg er wieder. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) war die Inzidenz am 29. Januar in Hamburg so niedrig wie in keinem anderen Bundesland, am 31. Januar bei 88,6. Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher plädiert dennoch dafür, den Lockdown über den 14. Februar hinaus zu verlängern. „Es ist jetzt nicht die Zeit für Lockerungen“, sagte der SPD-Politiker. Zunächst müssten die Risiken der neuen Virusmutationen einschätzbar werden.
Foto oben: Wer in Hamburg seit 1. Februar in öffentlichen Räumen, beim Einkaufen oder in Bus und Bahn keine FFP2- oder OP-Maske trägt, muss mit einem Bußgeld von 150 Euro rechnen. Der Senat hat harte Kontrollen angekündigt. © picture alliance / dpa-tmn | Christin Klose
Seit Ende Dezember sind in Hamburg acht Infektionen mit Mutationen nachgewiesen worden. Die britische Mutante sei bei fünf Reiserückkehrern und zwei Airbus-Mitarbeitern festgestellt worden, sagte der Sprecher der Gesundheitsbehörde, Martin Helfrich. Die südafrikanische Variante habe ein Reiserückkehrer aus Südafrika gehabt. Bei der Entscheidung über schrittweise Lockerungen sollten laut Tschentscher neben der 7-Tage-Inzidenz weitere Indikatoren einbezogen werden. Als Beispiele nannte er den R-Wert, der angibt, wie viele Menschen von einer Person durchschnittlich angesteckt werden, die Zahl der stationären Covid-19-Patienten, die Auslastung der Intensivstationen und der jeweilige Fortschritt der Impfungen.
Die bisherigen Impfstofflieferungen sind eine „herbe Enttäuschung“.
Eine „herbe Enttäuschung“ nannte der Bürgermeister die bisher erfolgten Impfstofflieferungen. Die Ankündigung von mehreren Millionen Impfdosen für Deutschland und der Aufbau des Hamburger Impfzentrums hätten große Erwartungen und Hoffnungen geweckt. „Die Zeit drängt. Jeder Tag der Virusverbreitung und des Lockdowns ist ein großer Schaden für die Bildung, die Wirtschaft, die Kultur und unsere Gesundheit“, mahnte Tschentscher. Trotz der Lieferengpässe beim Impfstoff werde in den Pflegeheimen nach Plan geimpft, versichert Sozialsenatorin Dr. Melanie Leonhard (SPD). Das bedeute, dass bis Anfang März die beiden nötigen Schutzimpfungen flächendeckend in allen Pflegeeinrichtungen durchgeführt werden könnten. Möglich sei das, weil in den vergangenen Wochen massiv Impfstoff in die Pflegeeinrichtungen geleitet worden sei, hieß es in der Gesundheitsbehörde.
33.500 weitere Termine ab 1. Februar im Impfzentrum in den Messehallen.
In Hamburg werden ab 1. Februar 33.500 weitere Termine für eine Corona-Schutzimpfung im Impfzentrum in den Messehallen vergeben. Sie können seit Montag telefonisch unter 116 117 und online unter www.impfterminservice.de für den Zeitraum ab Anfang Februar bis März gebucht werden, wie die Gesundheitsbehörde aktuell mitteilte. Für die nötigen Zweit-impfungen würden zusätzliche Termine drei Wochen später gleich mit vergeben. Impfberechtigt sind im Zentrum nur Angehörige der höchsten Priorität, also über 80-Jährige sowie Pflegebeschäftigte aus dem ambulanten und stationären Bereich. Wegen Lieferengpässen bei den Impfstoffherstellern war die Terminvergabe vor gut zwei Wochen eingestellt worden.
Für Impfwillige, die aufgrund eingeschränkter Mobilität nicht selbstständig zum Impfzentrum kommen können, hat die Stadt einen kostenlosen Fahrdienst per Taxi oder einen Krankenwagen eingerichtet. Unter der Rufnummer 040 / 58 44 77 ist täglich von 8 bis 16 Uhr eine Hotline des Deutschen Roten Kreuzes erreichbar, die prüft, welche Unterstützung nötig ist. Wolfgang Timpe
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