Deichtorhallen. Die Sanierung und Weiterentwicklung vom Haus der Photographie zieht sich noch bis Sommer 2027. Hamburg und die HafenCity erhalten ein Juwel
Die südliche Deichtorhalle wird seit 2021 grundlegend saniert und erweitert. Ziel ist es, nicht nur die gravierenden Schäden an dem mehr als 100 Jahre alten Baudenkmal zu beheben, sondern zugleich das international renommierte Ausstellungshaus für die Besucher:innen deutlich attraktiver zu machen und technisch zeitgemäß zu modernisieren. Bei einem Baustellenbesuch Ende April mit Kultursenator Carsten Brosda, Finanzsenator Andreas Dressel, Deichtorhallendirektor Dirk Luckow, Bert Antonius Kaufmann, Kaufmännischer Direktor der Deichtorhallen, und Martin Görge, Geschäftsführer der Sprinkenhof GmbH, wurde der Umfang der denkmalgerechten Sanierung der südlichen Deichtorhalle deutlich.
Foto oben: Künftige Ausstellungshalle Haus der Photographie. Kultursenator Dr. Carsten Brosda: „Die denkmalgeschützten Deichtorhallen sind vor über hundert Jahren als Markthallen errichtet worden und prägen bis heute das Bild der Stadt. Nach der erfolgreichen Sanierung der Nordhalle machen wir jetzt auch die südliche Deichtorhalle fit für den internationalen Ausstellungsbetrieb als Haus der Photographie. Hamburg stärkt damit ein herausragendes Kulturensemble, das als Teil der Kunstmeile und in direkter Nachbarschaft zum Oberhafen und den neu einziehenden Clubs in den Bahn-Kasematten noch weiter an Bedeutung gewinnen wird.“ © Visualisierung: Krekeler Architekten Generalplaner GmbH | Bearbeitung Gabriela Basso
Die Substanz der direkt am Wasser gelegenen Halle weist erhebliche Schäden auf. Im Zuge der Sanierung entstehen zudem unter anderem neue zusätzliche Flächen für die Sammlung F. C. Gundlach und Räume für die kulturelle Bildung. Darüber hinaus wird sich die südliche Halle der Deichtorhallen mit zusätzlichem Foyer, Buchhandlung und Gastronomie deutlich sichtbarer in den Stadtraum öffnen. Realisiert und finanziert wird das anspruchsvolle Projekt im Rahmen des sogenannten Mieter-Vermieter-Modells durch die städtische Realisierungsgesellschaft Sprinkenhof. Beim Sanierungsbeginn 2021 war ursprünglich eine rund dreijährige Sanierungszeit vorgesehen. Aufgrund erheblich größerer Schäden als ursprünglich angenommen und der Insolvenz eines Planers, verbunden mit einer Neuausschreibung der vollumfänglichen Planung, werden die Sanierungsarbeiten bis Sommer 2027 andauern.
Prof. Dr. Dirk Luckow, Intendant der Deichtorhallen Hamburg: „Die umfassende Sanierung des architektonischen Juwels der südlichen Deichtorhalle bestätigt und inspiriert unsere Pläne, die Deichtorhallen mit dem Haus der Photographie weiterhin als internationales Ausstellungszentrum für Fotografie zu etablieren. Wir danken der Stadt sehr, dass sie dieses herausfordernde Projekt realisiert. Bis zur Fertigstellung werden wir das Medium Fotografie dem Publikum in internationalen Ausstellungen kontinuierlich im PHOXXI, dem temporären Haus der Photographie, und punktuell in der nördlichen Deichtorhalle und in der Sammlung Falckenberg weiter präsentieren und Lust auf mehr machen.“
Hamburgs Finanzsenator und Sprinkenhof-Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Andreas Dressel bekannte sich für die Stadt zur Herausforderung: „Bis die südliche Deichtorhalle wieder für Besucher:innen zugänglich ist und mit vielen Neuheiten begeistert, wird es leider noch etwas dauern. Wir haben im Vorfeld umfangreiche Voruntersuchungen durchgeführt. Dennoch sind im Zuge der Bauarbeiten immer mehr Herausforderungen zutage gefördert worden, die im Voraus trotz sorgfältigster Planung nicht abzusehen waren. Dazu kommen die angespannte Lage in der Baubranche und die Insolvenz eines Beteiligten, die das Projekt letztendlich stark verzögern. Wie wir mit damit verbundenen Kostensteigerungen umgehen, wird der Senat im Zuge der Haushaltsberatungen zeitnah entscheiden.“
Sicher ist, dass neben dem heutigen Rennomé der Deichtorhallen die südliche Halle mit dem dann neu erstrahlenden Haus der Photographie ein Juwel derHamburger Kulturstärke werden kann – für die Elbmetropole und die HafenCity. Maria Bitter