»Der ÖPNV ist das Rückgrat der Mobilitätswende«

Hamburg richtet in den Jahren 2025 und 2027 den UITP Global Public Transport Summit aus. Der ÖPNV-Weltkongress gilt als weltweit wichtigste Mobilitätskongress inklusive angeschlossener Fachmesse. Und der UITP ist eines von 209 Projekten, die im Rahmen der „Modellregion Mobilität“ von Bund und Stadt Hamburg, die Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) und Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur Volker Wissing (FDP) im Dezember vorgestellt hatten, umgesetzt werden. UITP-Projektvolumen: 130 Millionen Euro

In einem mehrstufigen Auswahlprozess setzte sich die Hansestadt Hamburg in der finalen Runde gegen Wien, Genf und Istanbul durch. Entscheidend für das Auswahlkomitee waren das innovative Mobilitätskonzept und die zukunftsfähige Mobilitätsstrategie in Hamburg. Auch das attraktive Veranstaltungskonzept floss mit in die Bewertung ein. Die Bewerbung um den UITP-Kongress war zudem Bestandteil der Absichtserklärung zur „Modellregion Mobilität“, die Bund und Stadt Hamburg, Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing (FDP) und Verkehrssenator Dr. Anjes Tjarks (Grüne) gerade im Dezember 2022 in Berlin vorgestellt hatten. Hamburg wird damit nur wenige Jahre nach dem ITS-Kongress (2021) zum zweiten Mal Mittelpunkt der Mobilitätswelt stehen. Die Hansestadt wird zugleich der erste Austragungsort des UITP mit einem neuen Turnus und Format. „Bislang in einem zweijährlichen Rhythmus ausgetragen, soll der der Mobilitätskongress ab 2025 jährlich stattfinden – in den ungeraden Jahren in Europa, in den geraden Jahren, außerhalb Europas. Hamburg hat nun die bisher einmalige Gelegenheit zwei Formate im Abstand von zwei Jahren umsetzen.“
Foto oben: Mobilitätswendesenator Anjes Tjarks: „Der UITP-Kongress wird uns ebenso wie der ITS Weltkongress 2021 zusätzlichen Rückenwind für unsere innovative ÖPNV-Strategie bringen, indem wir ein wichtiges zusätzliches Argument für Investitionen in den Verkehr in Hamburg bekommen. Dies gilt beispielsweise für unsere Strategie zur Integration von bis zu 10.000 autonom fahrende Fahrzeugen in den öffentlichen Nahverkehr.“ © Thomas Hampel | HafenCity Zeitung

Dr.Volker Wissing (FDP), Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, zum UITP-Weltkongress: „Die Wahl als Austragungsort für den größten ÖPNV-Kongress der Welt bestätigt Hamburgs Vorreiterrolle bei innovativen Mobilitätslösungen. Ich freue mich, dass wir durch unsere Partnerschaft dazu beitragen konnten, den UITP-Summit nach Deutschland zu holen. Das sind auch gute Nachrichten für die Transport- und Verkehrswirtschaft.“ © picture alliance/dpa | Britta Pedersen

Mit dem UITP Kongress will Hamburg auch in wirtschaftlicher Perspektive an den sehr erfolgreichen ITS-Kongress anknüpfen. Der Zuschlag des Kongresses zog städtische Projekte mit einem Projektvolumen von 130 Millionen Euro nach sich. Der Kostenanteil der Stadt Hamburg wurde dabei durch nationale und internationale Projektfinanzierungen in etwa mit dem Faktor 13 zurückgewonnen. Für den im Vergleich zum ITS-Kongress noch größeren UITP erwartet Hamburg auch in dieser Hinsicht einen ähnlichen Erfolg. Dr. Anjes Tjarks, Senator für Verkehr und Mobilitätswende: „Es ist eine große Auszeichnung, dass nach dem ITS nun auch der UITP-Kongress nach Hamburg vergeben wird. Dies zeigt, welch große Anerkennung unsere Mobilitätswendestrategie international erhält: Egal, ob digitale Schiene, autonomes Fahren oder auch ein umfangreiches Radschnellwegenetz – wir fördern und forcieren eine nachhaltige Mobilität, die den Menschen und dem Klima gleichermaßen zugutekommt. Der ÖPNV ist hierbei das Rückgrat der Mobilitätswende. Das wollen wir natürlich auch beim UITP-Kongress in den Jahren 2025 und 2027 zeigen. Der UITP-Kongress wird uns ebenso wie der ITS Weltkongress 2021 zusätzlichen Rückenwind für unsere innovative ÖPNV-Strategie bringen, indem wir ein wichtiges zusätzliches Argument für Investitionen in den Verkehr in Hamburg bekommen. Dies gilt beispielsweise für unsere Strategie zur Integration von bis zu 10.000 autonom fahrende Fahrzeugen in den öffentlichen Nahverkehr. Er ist damit auch ein zentraler Baustein, um die kürzlich unterzeichnete Vereinbarung mit dem Bund zur Modellregion Mobilität mit Leben zu füllen. Davon werden die Menschen in Hamburg erheblich profitieren.“

Und Volker Wissing, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, der zusammen mit Hamburgs Mobilitätswendesenator Aknjes Tjarks den Bund-Hamburg-Pakt „Modellregion Mobilität“ mit 209 Projekten gestemmt hat zur Kongressentscheidung der UITP: „Die Wahl als Austragungsort für den größten ÖPNV-Kongress der Welt bestätigt Hamburgs Vorreiterrolle bei innovativen Mobilitätslösungen. Ich freue mich, dass wir durch unsere Partnerschaft dazu beitragen konnten, den UITP-Summit nach Deutschland zu holen. Das sind auch gute Nachrichten für die Transport- und Verkehrswirtschaft. Deutsche Maschinenbauer können der Welt zeigen: Sie sind am Puls der Zeit, wenn es um intelligenten On-Demand-Verkehr, alternative Antriebe oder energieeffiziente Technologien geht. Der öffentliche Personenverkehr spielt eine Schlüsselrolle für klimafreundliche Mobilität. Umso wichtiger ist der internationale Austausch und das Voneinander-Lernen. Gemeinsam mit der Stadt Hamburg wollen wir das volle Potenzial des UITP-Summit 2025 und 2027 nutzen, um weltweit den Klimaschutz voranzubringen.“ Der Bund fördert die Umsetzung der UITP-Veranstaltung als Teil der Absichtserklärung „Modellregion Mobilität“ mit bis zu acht Millionen Euro.

Henrik Falk, Vorstandsvorsitzender der Hochbahn, vor einem Monitor auf dem ein autonom fahrender Prototyp des Nahverkehrsfahrzeugs „Mover“ von HOLON zu sehen ist. Falk zum UITP-Weltkongress: „Der Zuschlag ist eine tolle Bestätigung für Hamburgs Ambitionen rund um die Zukunft der Mobilität und für uns natürlich Ansporn im Bereich Innovation weiter Schub zu geben.“ © picture alliance/dpa | Christian Charisius

Für Henrik Falk, Vorstandsvorsitzender der Hamburger Hochbahn AG: „Da bleibt eigentlich nur zu sagen: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel! Der Zuschlag ist eine tolle Bestätigung für Hamburgs Ambitionen rund um die Zukunft der Mobilität und für uns natürlich Ansporn im Bereich Innovation weiter Schub zu geben.“ Und für Sascha Meyer, CEO MOIA GmbH, die mit an der Hamburg-Bewerbung für UITP mitgearbeitet haben, steht fest: „Mit der Ausrichtung des UITP Summit kann Hamburg gemeinsam mit seinen Partnern zeigen, wie die Hansestadt bei Innovationen im Verkehr vorangeht und die gemeinsame Vision einer Mobilität der Zukunft darlegen. MOIA ist schon heute ein fester Bestandteil des städtischen Verkehrs in Hamburg und ist bereit, die autonome Ridepooling-Zukunft der Stadt mitzugestalten.”

Hamburg überzeugte durch eine ambitionierte Mobilitätsstrategie, die sich auch im Bewerberkonsortium widerspiegelt. Unter dem Motto „How do we change mobility for the world to come? – Only together” konnte Hamburg in der Bewerbung deutlich machen, dass zukunftsfähige Mobilität nur mit allen nachhaltigen Mobilitätsangeboten gemeinsam erreicht werden kann. Gleichzeitig kam die große Unterstützung aus Industrie, Forschung und seitens Verbänden sowie die breite politische Unterstützung auf Landes- und Bundesebene für Hamburg als Gastgeber zum Tragen. Die Hamburger Bewerbung um den UITP Summit war Teil der Vereinbarung zur „Metropol-Modellregion Mobilität“ zwischen Bund und Hansestadt. Ein attraktives und innovatives Veranstaltungskonzept sowie Flexibilität und Gestaltungswille für die Organisation des Events überzeugten das Auswahlkomitee der UITP. Die Entscheidung für Hamburg ist auch eine Entscheidung dafür neue Wege zu gehen und beispielsweise die Öffentlichkeit stärker in den fachlichen Austausch auf den Summits einzubeziehen. HCZ

Info
Das Bewerbungskonsortium setzte sich zusammen aus der Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN), der Hamburg Messe und Congress GmbH (HMC) und der MOIA GmbH. Unterstützt wurde die Bewerbung von der Freien und Hansestadt Hamburg sowie dem Hamburg Convention Bureau, vorangetrieben wurde sie von der New Mobility Solutions GmbH. Der Bund fördert die Umsetzung der Veranstaltung als Teil der Absichtserklärung „Modellregion Mobilität“ mit bis zu 8 Millionen Euro.

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