Von Wolfgang Timpe, Chefredakteur

© Erol Gurian

In was für einem Europa leben wir? In einer Europäischen Union aus 27 Ländern, die sich der rechtsstaatlichen Demokratie und der Freiheit, den Menschenrechten, dem freien Handel und dem freien Reisen als zentrale Werte verpflichtet fühlen. Wie tief die AfD und ihre Europafraktion im radikalen Nazi-Sumpf stecken, zeigt, dass der rechte Front National um Marine Le Pen die AfD wegen ihrer Nazi- und SS-Verherrlichung aus ihrer EU-Fraktion geschmissen hat. Ein rechtes Signal.

In was für einem Land leben wir? In Deutschland, das gerade den 75. Geburtstag seines wunderbaren Grundgesetzes feiert, das die Menschenrechte und die Gleichstellung von Frau und Mann postuliert sowie die Freiheit des Einzelnen sichert und so die Gesellschaft rechtsstaatlich für alle regelt. Und da grölen zu Pfingsten doch junge Menschen auf Sylt „Deutschland den Deutschen“ und mimen Hitlers Oberlippenbärtchen zu einem rechten Schlagertext. Dass anno Mai 2024 so frech Gesetze gebrochen und die Verfassung verhöhnt wird, ist unfassbar. Die heiße Empörungsspirale dreht sich vom Kanzler abwärts. Doch wichtig ist darüber hinaus, am 9. Juni bei den Europa- und Hamburger Bezirks-Wahlen sein Kreuz bei den demokratischen Parteien zu machen. Auf dass die Saat der rechten AfD bedeutungslos werde. 

In was für einem Stadtteil leben wir? In einem diversen international geprägten Stadtteil, in dem die AfD aktuell keine Rolle spielt. Das soll bitte auch so bleiben. Davon ab: Das Leben geht weiter und beschert immer wieder Überraschungen. Schlägt doch Projektentwickler Lothar Schubert glatt vor, den Grasbrookhafen zum Schwimmbad der HafenCity zu machen (Seite 4). Draußen vor unserer Haustür Bahnen ziehen und negative Polit-Nachrichten wegschwimmen? Ich freue mich schon auf die willkommene Abkühlung! 
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Wolfgang Timpe lebt seit 2005 in der HafenCity. Kontakt: timpe@hafencityzeitung.com