Rathaus Im Dezember erfolgte der erste Spatenstich für die nachhaltige Erneuerung des Quartiers rund um Rathausstraße und Große Bäckerstraße
Nach mehrjähriger Planungs- und Vorbereitungszeit war es zum Nikolaustag nun so weit: Mit einem symbolischen Spatenstich haben am 6. Dezember 2022 die Arbeiten zur Neugestaltung im Hamburger Rathausquartier rund um Rathausstraße, Kleine Johannisstraße, Große Bäckerstraße und den Quartiersplatz Dornbusch begonnen. Das zentral gelegene Viertel war bereits im Bereich der Kleinen Johannisstraße im Sommer 2019 unter anderem durch die Initiative „Altstadt für alle“ der Patriotischen Gesellschaft temporär zur Fußgängerzone umgewidmet worden. Jetzt soll durch nachhaltige bauliche Maßnahmen eine dauerhafte Verbesserung der Aufenthaltsqualität in der City in Angriff genommen werden. In dem Gebiet jenseits des Rathausmarktes gibt es heute neben zahlreichen Büros mehr als 50 Geschäfte und rund 25 Restaurants und Cafés.
Foto oben: Ein Quartett fürs neue Rathausquartier: Ralf Neubauer, Bezirksamtsleiter Mitte, Mareike Menzel, Zum Felde BID Projektgesellschaft, Nicole C. Unger, Grundeigentümervertreterin, und Moritz Möllers, Architekt (v. l.): „Wir begrüßen es, ein gesamtes Quartier umgestalten und aufwerten zu können und sogar eine Fußgängerzone in diesem einzigartigen Viertel mit französischem Flair umsetzen zu
können.“ © Stephan Wallocha | BID Rathausquartier
Um ihr Quartier in eine attraktivere ansehnlichere Zukunft zu führen, zogen die rund 40 Grundeigentümer auch aufgrund des erfolgreichen autoarmen Pilotprjekts an einem Strang. Sie gründeten 2021 nach dem Vorbild benachbarter City-Quartiere einen neuen Business Improvement District (BID) nach dem „Gesetz zur Stärkung von Standorten durch private Initiativen“ und stellen nun 3,5 Millionen Euro bereit. Die Stadt Hamburg übernimmt auch einen Teil der Kosten und steuert ebenfalls 3,5 Millionen Euro bei. „Der Spatenstich ist der erste Schritt zu einem neuen, attraktiven Quartier in bester Innenstadtlage. Wer hier künftig essen geht oder einkauft, lernt womöglich eine ganz neue Seite der Stadt kennen“, sagt Mareike Menzel von der Zum Felde BID Projektgesellschaft.
Konkret geplant sind im Rathausquartier breitere Gehwege mit einem einheitlichen hellen Pflaster, größere Zonen für die Außengastronomie und eine deutliche Verringerung des motorisierten Individualverkehrs. Fußgänger werden den städtischen Raum zurückbekommen, das Viertel soll durch speziell ausgewiesene Park- und Ladezonen, Fahrradstellplätze und mehr Bäume zum Flanieren einladen. Durch eine einheitliche Möblierung schaffen die Anrainer Inseln der Erholung, die auch jene Menschen gerne nutzen, die in den umliegenden Büros und Geschäften arbeiten.
„Wir begrüßen es sehr, dass wir als BID Rathausquartier unter Beteiligung der Stadt Hamburg mit diesem Projekt ein gesamtes Quartier umgestalten und aufwerten können und sogar eine Fußgängerzone in diesem einzigartigen Viertel mit französischem Flair umsetzen können“, sagt Nicole C. Unger, Inhaberin der NCU Immobilien Concept GmbH und Sprecherin des Lenkungsausschusses.
„Für die zukünftige Gestaltung des neuen Rathausquartiers hat das Bezirksamt Hamburg-Mitte eng mit der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen (BSW) sowie dem hierfür gegründeten Business Improvement District (BID) zusammengearbeitet. Ziel der Planung ist ein insgesamt ruhiges und einheitliches Stadtbild bei gleichzeitiger Stärkung der jeweiligen Eigenarten und Qualitäten des Quartiers. Der Gestaltungsduktus der Oberflächen und Ausstattungselemente im Rathausquartier orientiert sich an dem gerade fertiggestellten, benachbarten Nikolai-Quartier, sodass ein homogenes Bild mit fließenden Übergängen entsteht. Ziel ist es, mehr Platz für Fußgänger:innen und die ansässige Gastronomie zu schaffen sowie den ruhenden Verkehr weitestgehend zu reduzieren“, berichtet Ralf Neubauer, Bezirksamtsleiter von Hamburg-Mitte.
Mit dem Umbau wird der historische Katharinenweg im Herzen der Altstadt neu belebt, unter Einbeziehung des einstigen Alsterhafens am Nicolaifleet. Es entsteht eine gestärkte Sichtachse vom Rathausmarkt bis zur Speicherstadt. Als Quartierszentrum gilt künftig die Fußgängerzone Kleine Johannisstraße mit Teilen der Schauenburgerstraße. Das Quartierbild wird durch kontinuierliche Reinigungs- und Pflegemaßnahmen verbessert. Dort, wo heute schmale Gehwege und ein insgesamt eher unruhiges Stadtbild vorherrschen, sehen Städteplaner viel Potenzial für hochwertige Nutzungsstrukturen. Gerda Brandt
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