»Ein einzigartiges Stück Hamburg«

Innenstadt. Die neuen Colonnaden verbinden Bausubstanz und moderne Stadtraumplanung

Die Entscheidung ist gefallen: Der Wettbewerb zur Neugestaltung der Colonnaden ist abgeschlossen. Das Planungsbüro Treibhaus Landschaftsarchitektur, Hamburg, hat die Jury mit seinem Entwurf überzeugt und sich gegen sechs weitere Bewerber durchgesetzt. Er überzeugt mit einem Konzept, das eine gelungene Verbindung zwischen historischer Bausubstanz und moderner Stadtraumgestaltung vorsieht. 
Foto oben: Das neue Gesicht der Colonnaden soll ab 2029 strahlen. Ralf Neubauer, Bezirksamtschef Hamburg-Mitte: „Wir schaffen die Voraussetzungen, dieses besondere Quartier in seiner historischen Identität zu bewahren und zugleich zukunftsfähig zu gestalten.“ © TREIBHAUS Landschaftsarchitektur, Hamburg

Der Wettbewerb war ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung des noch jungen Business Improvement ­Districts (BID) Quartier ­Colonnaden, der erst im März 2025 offiziell seine Arbeit aufgenommen hatte. 

Eine der ersten Maßnahmen des BID war der „freiraumplanerische Wettbewerb“, der am 30. Juni an den Start ging. Sieben renommierte Landschaftsarchitekturbüros waren eingeladen, ihre Konzepte für die zukünftige Gestaltung der Colonnaden einzureichen. Ziel des BID ist es, die traditionsreiche Flaniermeile zwischen Jungfernstieg und Esplanade gestalterisch, funktional und wirtschaftlich zu stärken und ihre besondere architektonische Qualität langfristig zu sichern. Fachlich begleitet wurde das BID dabei von der Bruun & Möllers GmbH. Deren Chef, Moritz Möllers, schwärmt: „Die Colonnaden haben das Potenzial, zu einem exemplarischen Beispiel für qualitätsvolle Innenstadtentwicklung zu werden.“

Die Jury aus Vertreterinnen und Vertretern der Stadt Hamburg, der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte, der Grundeigentümer sowie externen Fachleuten stand unter dem Vorsitz von Franz-Josef ­Höing, Hamburgs Oberbaudirektor. Sie tagte am 5. November im Hotel Vier Jahreszeiten und traf am Ende die Entscheidung über den Siegerentwurf. „Die Colonnaden sind ein architektonisches Juwel und zugleich ein emotionaler Ort für Hamburg“, sagt Franz-Josef Höing, und „der Siegerentwurf zeigt ein beeindruckendes Gespür für den historischen Kontext – und den Mut, diesen Raum neu zu interpretieren.“ 

Die Macher:innen der neuen Colonnaden (v. l.): Moritz Möllers, Bruun & Möllers GmbH & Co. KG, Mareike Menzel, Zum Felde BID Projektgesellschaft mbH, Sven O. Schmidt, Baseler Hof GmbH & Co. KG, Dieter Becken, Becken Holding GmbH, Jan-Peer Lehfeldt, Hotel Vier Jahreszeiten Hamburg, Lars Vielen, Trägerverbund Colonnaden e. V., Nadin Dathe, AXA Investment Managers Deutschland GmbH, Oberbaudirektor Franz-Josef Höing. © Zum Felde BID Projektgesellschaft

Der Entwurf des Büros Treibhaus Landschaftsarchitektur, Hamburg, überzeugte die Jury durch seine klare gestalterische Haltung, die gelungene Verbindung von Funktionalität und Aufenthaltsqualität. Das Konzept sieht unter anderem wichtige Elemente wie helle und elegante Pflasterung sowie ein lebendiges Begrünungskonzept vor. Ziel ist es, den öffentlichen Raum der Colonnaden nachhaltig aufzuwerten, die Attraktivität für Besucher:innen zu erhöhen und neue Impulse für Einzelhandel, Gastronomie und Kultur zu setzen.

In den kommenden Monaten wird der Siegerentwurf in enger Abstimmung mit dem BID, dem Bezirksamt Hamburg-Mitte und den zuständigen Fachbehörden weiter ausgearbeitet. Die Umsetzung wird voraussichtlich 2029 beginnen. Von rund 1,3 Millionen Euro in der ersten BID-Laufzeit stehen 760.000 Euro für die Entwicklung hochwertiger Planungskonzepte zur Verfügung. Im Anschluss ist eine zweite BID-Phase geplant, die die bauliche Umsetzung umfasst.

Ralf Neubauer, Bezirksamtsleiter Hamburg-Mitte, begrüßt das Ergebnis des Wettbewerbs: „Die Colonnaden sind ein einzigartiges Stück Hamburger Stadtgeschichte. Mit dem BID und der nun abgeschlossenen Wettbewerbsentscheidung schaffen wir die Voraussetzungen, dieses besondere Quartier in seiner historischen Identität zu bewahren und zugleich zukunftsfähig zu gestalten.“ 

„Die Colonnaden sind für viele Hamburgerinnen und Hamburger ein Stück Heimat“, sagt Ingo Peters, Geschäftsführer des Hotels Vier ­Jahreszeiten. „Die geplante Aufwertung stärkt nicht nur den Charakter des Quartiers, sondern auch die Aufenthaltsqualität für Gäste und Bewohner der Innenstadt.“ Harald Nebel

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