Baakenhafen. Ende September feierte die ECE Group mit CEO Alexander Otto und Partnern das Richtfest der beiden Wohntürme »Beat« und »Pulse« im urbanen Multi-Wohn- und Kulturquartier »Tide« – mit freudiger Erleichterung übers Fertigbauen
PLUS: »5 Fragen an …« Alexander Otto
Die Eisenflechter, Maurer und Betonleut haben fürwahr keine Mühe gescheut. / Sie haben gemauert, bewehrt, geschalt und betoniert und sich vor keiner Arbeit geniert. / Prost!
Probleme holt die Bauherrschaft, / die uns mit diesem Bau viel Arbeit hat verschafft. / Der ECE gebührt hier Dank. / Dafür nehme ich diesen Trank. / Prost!
Auf alle Planer wohlbewährt, / sind heute mit meinem Lob beehrt. / Plant weiter so mit viel Geschick, dann wird’s bestimmt ein Meisterstück. / Prost!
Foto oben: Alexander Otto, Unternehmer und Stifter, CEO der ECE Group: „Mit dem Tide realisieren wir gemeinsam mit unseren Partnern ein lebendiges urbanes Quartier mit neuen attraktiven Wohnungen in einzigartiger Lage in der HafenCity und dem UBS Digital Art Museum als neuem kulturellen Highlight für Hamburg.“ © Catrin-Anja Eichinger


Und als dann der Polier nach dem letzten Schluck „das Glas zersplittere hier am Grund, geweiht ist dieses Haus zu heutiger Stund“ ausrief und es vor den Füßen der Richtfestgemeinde zerschepperte, blieb nur noch ein Befehl: „die Richtfestkrone anzuheben“. Tosender Applaus! Und auf allen Gesichtern machte sich, mal strahlend, mal still, die unverhohlene Freude über das erfolgreiche Ende des Rohbaus in Baukrisenzeiten breit. Das Multi-Wohn- und Kulturprojekt „Tide“ des Hamburger Projektentwicklers und Managementunternehmens ECE Group im Baakenhafen kann nichts mehr aufhalten, und seine beiden Wohntürme „Beat“und „Pulse“ sind eingeweiht.

„Mit dem Tide realisieren wir gemeinsam mit unseren Partnern ein lebendiges urbanes Quartier mit neuen attraktiven Wohnungen in einzigartiger Lage in der HafenCity und dem UBS Digital Art Museum als neuem kulturellen Highlight für Hamburg. Das Richtfest ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur pünktlichen Fertigstellung dieser besonderen Projekte im kommenden Jahr“, sagte erleichtert Alexander Otto, CEO der ECE Group, in seiner Festrede zur Feier zum Ende des Rohbaus (siehe auch Interview Seite 22). Entspannung als Unternehmer auch darüber, dass nun das über 600-Millionen-Euro-Invest der ECE Group für über 800 Wohnungen sowie Flächen für Gewerbe, Gastronomie und eine Kita endlich wahrnehmbar wird. Nun beginnt der Fassaden- und Innenausbau, um wie geplant spätestens Ende 2026 vielleicht den Blick (wie im Bild auf Seite 21) aus bequemen Fauteuils durch bodentiefe Fenster auf Elbe und Baakenhafen zu richten. Doch es ist kein isoliertes Luxuswohnen in Ufo-Türmen, sondern, neudeutsch, ein Multi-Channel-Wohn- und Kulturort Tide. Das urbane Quartier in beidseitiger Wasserlage zwischen Elbe und Baakenhafen umfasst die beiden Wohntürme Beat und Pulse, vier Townhouses, ein Gebäude mit Mietwohnungen, ein Wohnheim des Studierendenwerks Hamburg sowie das UBS Digital Art Museum,das ebenfalls ab 2026 die spektakuläre digitale Kunst des internationalen Künstlerkollektivs teamLab erlebbar machen wird.

Für Stadtentwicklungssenatorin Karen Pein war es ein weiterer Meilenstein in Hamburgs jüngstem Stadtteil, der zum Glück wieder anfängt, weiter zu wachsen: „Das Tide-Quartier zeigt, wie moderne Stadtentwicklung gelingt. Neben neuen Wohnungen entstehen geförderte Apartments und WG-Zimmer für insgesamt 376 Studierende, die zeitgemäß ausgestattet sind und dabei unter den marktüblichen Preisen liegen. Die lebendige Mischung aus Wohnen, Studierenden und Kultur schafft ein attraktives Quartier, das wunderbar mit dem UBS Digital Art Museum harmoniert. Dieses lässt die HafenCity weit über Hamburg hinausstrahlen.“

Die exklusiven Eigentumswohnungen in den beiden jeweils rund 50 Meter und 15 Geschosse hohen Wohntürmen Beat und Pulse zeichnen sich durch außergewöhnliche Architektur und die einzigartige Lage in der östlichen HafenCity aus und bieten großzügig gestaltete Wohnbereiche, lichtdurchflutete Räume sowie exklusives Design mit hochwertigen Ausstattungslinien der Hamburger Designer Frank Theuerkauf und Ulrike Krages. Das Beat beeindruckt mit begrünten umlaufenden Balkonen und einer rötlichen Fassade aus Keramikelementen. Das Pulse begeistert mit geradliniger, eleganter Architektur, Panorama-Räumen und weitläufigen Balkonen für atemberaubende Ausblicke über die Stadt.

Neben einer Tiefgarage verfügt das Tide-Quartier über zahlreiche E-Ladestationen für Autos und Fahrräder sowie Carsharing-Angebote und ist hinter dem vor der Haustür befindlichen Amerigo-Vespucci-Platz über den Knotenpunkt Elbbrücken unmittelbar an den ÖPNV angebunden. Durch hohe Energiestandards, erneuerbare Energieversorgung, eine CO₂-reduzierte Bauweise, die Verwendung recycelbarer Bauteile und eine auf Barrierefreiheit ausgelegte Planung bietet das Gebäudeensemble größten Nutzerkomfort und entspricht den höchsten Nachhaltigkeitsstandards der HafenCity mit dem Umweltzeichen Platin.

Auch Dr. Andreas Dressel, Hamburgs Finanzsenator, hat sich begeistern lassen: „Mit dem Quartier Tide entsteht echter Mehrwert für die HafenCity. Wohnraum, auch für Studierende und Auszubildende, eine Kita, Gastronomie und Gewerbe, dazu direkt nebenan das UBS Digital Art Museum, und das alles in bester Lage, so etwas gibt es nicht alle Tage. Das Projekt zeigt, wie wir in Hamburg innovative Stadtentwicklung, soziale Infrastruktur und kulturelle Highlights erfolgreich miteinander verbinden. Ich habe mir in Tokio jüngst selbst einen Eindruck verschafft, welche Strahlkraft dieses Digital Art Museum entfalten kann: Hamburg hat allen Grund zur großen Vorfreude auf dieses herausragende
Projekt.“

Die Richtfest-Freude packte auch Dr. Andreas Kleinau, Vorsitzender der HafenCity Hamburg GmbH, in seiner Laudatio: „Wir feiern heute nicht nur die Architektur und das unfallfreie und erfolgreiche Ende des Rohbaus. Hier werden – auch durch neue intelligente Wohnungsgrundrisse der Planer – neue Lebensräume für künftige HafenCity-Bewohnerinnen und -Bewohner geschaffen.“ Danach wurde eifrig das vom Bauherrn gut ausgestattete Bauarbeiter-Buffet
gestürmt. Wolfgang Timpe

5 Fragen an …
Alexander Otto über Krisenmangement, Unternehmer-Spirit und sein Lebensmotto »Alles fließt«

1
Herr Otto, Sie und die ECE Work & Live feiern Richtfest für die zwei Wohntürme „Beat“ und „Pulse“ in dem neu entstehenden Gebäudeensemble „Tide“, zu dem auch das künftige UBS Digital Art Museum gehört. Welche Hürden waren zu bewältigen? Ich glaube, besonders herausfordernd ist, dass es doch ein sehr großes Quartier ist, insgesamt mit einem Investitionsvolumen von sechshundert Millionen Euro und gegliedert in sehr unterschiedliche Bauabschnitte mit ganz unterschiedlichen Nutzungen, die alle natürlich ihre eigenen Anforderungen haben. Für mich ist es etwas ganz Besonderes, was hier entsteht: Mietwohnungen, Studentenwohnungen, Eigentumswohnungen und natürlich auch das UBS Digital Art Museum. Ich bin sicher, dass dieser Teil der HafenCity am Baakenhafen ein absolutes Highlight wird.
2
Haben Sie in den vergangenen Jahren angesichts der Baukostenexplosionen und schwierigen Baufinanzierungen mal daran gezweifelt, dass „Tide“ mit seinen Objekten überhaupt hochgezogen werden kann? Ja, selbstverständlich. Wenn man sich wir wir jetzt seit rund zehn Jahren mit so einem Projekt beschäftigt, gibt es immer Höhen und Tiefen. Da muss man dann auch mal in einer Baukrise durchhalten. Wir haben und hatten Geduld und freuen uns darüber, dass sich schon in dieser frühen Phase mit Großbaustelle die ersten Interessenten entschieden haben, bereits Wohnungen zu kaufen.
3
Sie haben in Ihrer Festansprache zum Ende des Rohbaus davon gesprochen, dass Sie auch stolz darauf sind, dass das „Tide“-Ensemble jetzt, in der akuten Baukrise, vollendet wird. Sie und die ECE Group haben selbst auch schon mal ein großes Kongresshotel-Projekt in der HafenCity hier nebenan an der U- und S-Bahn-Station Elbbrücken gestoppt. Wie erleben Sie die aktuelle Bau- und Wirtschaftskrise fast ohne Wachstum? Hoffen Sie auf Besserung? Generell haben wir natürlich in den großen Städten, auch in Hamburg, einen Wohnungsmangel. In der HafenCity ist das im Moment das vorerst das letzte Projekt, in dem Eigentumswohnungen in dieser Qualität verfügbar sind. Ich gehe fest davon aus, dass es dafür Interessen und Abnehmer weiterhin geben wird. Gerade die Wohnungsknappheit führtdazu, dass bestehende Flächen sehr stark nachgefragt sind.
4
Zum Richtfest kamen Stadtentwicklungssenatorin Karen Pein und Finanzsenator Dr. Andreas Dressel, denen das Gesamtprojekt als Signal wichtig ist. Sie haben als Hamburgs renommierter Projektentwickler ECE Group Einfluss auf Politik und Regierung. Was wünschen Sie sich als Unternehmer vom Senat? Beim Thema Wohnen einfach konsequent dort weiterzumachen, woran man derzeit arbeitet: Bauen zu erleichtern und zu vereinfachen sowie Genehmigungsprozesse zu beschleunigen. Dieser Geist ist ganz wichtig. Das kann nicht der Senat allein bewegen, sondern Ortsämter, Behörden und natürlich private Unternehmen müssen mit dafür sorgen, dass man einfach mal baut, einfach mal macht und einfach Dinge zügig genehmigt. Es sollte nicht jeder versuchen, überall mitzumischen und Dinge zu verändern.
5
Haben Sie ein persönliches Arbeitsethos? Mein Vater hat ein sehr schönes Lebensmotto: „Alles fließt“, das griechische „Panta rhei“, das ständige Veränderung und die Bewegung der Dinge beschreibt. Das habe auch ich mir zu eigen gemacht: Der Wandel bestimmt unser Handeln, und das sollte heutzutage immer stärker der Fall sein. Wir haben in den vergangenen Jahren mehr Wandel erlebt als vielleicht in den 20 oder 30 Jahren zuvor. Deshalb müssen wir uns immer auf Veränderungen vorbereiten, wachsam und flexibel sein – insbesondere im eigenen Denken. Da muss man zuerst bei sich selbst anfangen. Fragen: Wolfgang Timpe
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Alexander Otto, 58, ist gebürtiger Hamburger. Der Wirtschaftsmanager und Stifter ist CEO der ECE Group, die vollständig im Besitz der Familie Otto ist. Das Familienunternehmen handelt und wirtschaftet unabhängig und eigenständig und verfolgt langfristige, nachhaltige Ziele. Die ECE Work & Live realisiert mit Partnern im Baakenhafen der HafenCity das urbane Großprojekt „Tide“, unter anderem mit den Eigentums-Wohntürmen „Beat“ und „Pulse“.