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Ostertour. HCZ-Redakteurin Kim Katarina Klocke hat für Sie die Hadag-Fähren 62 und 72 geentert und von der HafenCity nach Finkenwerder übergesetzt. Ihr Resümee: viel frische Luft geschnuppert und tolle Elbstrand-Locations entdeckt

Die Osterfeiertage nutzen viele für eine Auszeit mit der Familie. Gemeinsame Zeit am Osterfeuer verbringen – besonders schön, wenn auch ziemlich überfüllt in Blankenese – und sich über das eine oder andere versteckte Osterei freuen. Was gibt es da Schöneres, als die Zeit zwischen den süßen Naschversuchungen für einen ausgiebigen Ausflug zu nutzen, bei dem die Bewegung an der frischen Luft definitiv nicht zu kurz kommt. 

Die HafenCity Zeitung (HCZ) hat sich vorab auf den Weg gemacht und ein paar schöne Ausflugsziele entlang der Elbe erkundet, die sich ideal für einen Tag mit der Familie eignen und bei denen – egal ob zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs – sowohl Klein als auch Groß auf ihre Kosten kommen. Besonders wenn an den Feiertagen hoffentlich die April-Sonne ihre Kraft entfaltet und der so lang ersehnte Frühling sein blaues Band wehen lässt. Steigen Sie ruhig mal zu uns an Bord der Hadag-Fähren und entdecken Sie die vielen schönen Ecken an unserem Zielort Finkenwerder.

Nach einem gemütlichen Frühstück mit der Familie geht es los zur Fähre am Anleger Elbphilharmonie, und der Ausflug kann starten. Dabei ist an Bord sowohl für Kinderwagen als auch für Fahrräder ausreichend Platz. Von der HafenCity aus lässt sich mit der Hadag-Fähre der Linie 72 in nur wenigen Minuten zu den Landungsbrücken übersetzen. Etwa fünf Minuten dauert diese erste Fahrt von der Start-Haltestelle Elbphilharmonie, während der es sich zeitlich kaum lohnt, gemütlich Platz zu nehmen. Stattdessen bietet sich vom Oberdeck ein besonderer Blick auf die Elbphilharmonie, an der wir mit nur wenigen Metern Abstand entlangschippern. 

In Neumühlen lässt es sich am Elbstrand entlangspazieren, während die vorbeifahrenden Schiffe für ein konstantes ­Wellenrauschen sorgen. © Kim Katarina Klocke

Auf dem Oberdeck wird flugs klar: Eine wärmende Mütze ist immer eine gute Idee. Denn auch wenn die Sonne im April bereits ordentlich durchwärmen kann, an Bord umweht den Kopf immer eine frische, zum Teil sogar sehr frische Elbbrise. Auch eine Sonnenbrille kann nicht nur wegen des modischen Stylings schaden, schließlich sorgen die Sonnenstrahlen bei ihrem Tanz auf der Wasseroberfläche für ein glitzerndes Spektakel. 

An den Landungsbrücken angekommen, ist gerade noch so viel Zeit, sich das erste Fischbrötchen des Tages oder den zweiten Becher warmen Coffee to go an einer der vielen Buden auf dem Ponton zu kaufen, bevor auch schon die Fähre der Linie 62 mit unserem Ziel Finkenwerder ablegt. Eine gute halbe Stunde hat man an Bord Zeit, sich den frischen Wind auf Deck um die Nase wehen zu lassen und dabei die vielen Hamburgensien entlang der Wasserkante zu bestaunen. Unter Deck gibt es, falls es Hamburger Schietwädda geben sollte, auch einen ähnlich schönen und windgeschützten Ausblick. Eine Hafenrundfahrt für kleines Geld – schließlich können mit einem gültigen HVV-Ticket auch alle Hadag-Fähren mitbenutzt werden. Es geht vorbei am Altonaer Fischmarkt, dem markanten Dockland-Gebäude des Stardesigners Hadi Teherani und dem Museumshafen Övelgönne, bevor die Fähre auf die andere Elbseite übersetzt und am Anleger Finkenwerder haltmacht. 

Angekommen am Fähranleger Neumühlen/Övelgönne. Nun aber ab an den Elbstrand und die Sonne genießen. © Kim Katarina Klocke

Unsere Entdeckungstour im idyllischen Finkenwerder kann beginnen. Hier lässt sich der Großstadttrubel schnell vergessen. Für alle, die nach der Fährfahrt bereit für eine Küsten-Stärkung sind, bietet der –Dampfer-Imbiss einen ersten Anlaufpunkt. Klein und einfach gehalten, zählen hier vor allem frische Fischbrötchen zu den Verkaufsschlagern. Mit einem saftigen Matjesbrötchen in der Hand lässt sich das An- und Ablegen der Fähren herrlich beobachten. 

Auf der Infotafel gleich neben dem Dampfer-Imbiss erhalten Neuankömmlinge einen guten Überblick über die vielen möglichen Touren auf Finkenwerder. Wer sich spontan für eine Biketour entscheidet, kann das eigene Rad durchaus zu Hause lassen und sich an der StadtRAD-Station ein Fahrrad nehmen. Wir entscheiden uns für einen Rundgang „An de Woterkant“, wie es auf der Infotafel so schön heißt, und machen uns auf den Weg zu unserem ersten Stopp, dem Gorch-Fock-Park. Auf dem Weg dorthin geht es vorbei am Restaurant Elbblick, das nicht umsonst mit dem Spruch „Fish & Ships“ wirbt. Wer hier einkehrt, sollte sich auf jeden Fall einen Platz am Fenster sichern, um während des Essens einen guten Blick auf die vorbeifahrenden Schiffe zu haben. Im Gorch-Fock-Park führen die vielen Krokusse entlang des Wegrandes bis zum Aussichtspunkt Vorland Finkenwerder. Hier lässt es sich ideal verweilen und die Aussicht genießen. Alle Sport- und Bewegungs-Fans können die öffentlichen Outdoor-Sportgeräte für ein kurzes Workout direkt an der Elbe nutzen. Weiter geht es zum Rüschpark, der vor allem mit seinem großen Spielplatz im Süden für leuchtende Kinderaugen sorgt. Hier können sich alle Altersgruppen ordentlich austoben. Dem Weg durch den Rüschpark nach Norden folgend bietet sich auf dem leuchtend roten Aussichtsturm ein toller Blick über die Elbe. 

Finkenwerder I: Die leckere Eis-Insel ist nur wenige Gehminuten vom Fähranleger Finken­werder entfernt – der Besuch lohnt sich. © Fotos (4): Kim Katarina Klocke

In weiter Ferne zeichnen sich die meterhohen Kräne des Hamburger Hafens und die Elbphilharmonie ab. Weiter geht es entlang des Yachthafens, vorbei an dem -U-Boot-Bunker „Fink II“ bis zum Airbus-Gelände. Auf dem Weg bietet das Restaurant Yachtblick die Möglichkeit zur Einkehr (Tipp: Am Ostersonntag bietet man einen besonderen Osterbrunch an). Am Gelände von Airbus angekommen, lässt sich mit Glück eines der Flugzeuge aus nächster Nähe bestaunen, wenn es gerade zu Start oder Landung ansetzt. Für alle, denen der Spaziergang bisher noch nicht lang genug war, bietet das Naturschutzgebiet Westerweiden die nächsten Überraschungen. 

Finkenwerder II: Ohne den Hafenklassiker Fischbrötchen mit dick Hering geht nix. © Kim Katarina Klocke

Vom Airbus-Gelände aus kommend gilt es lediglich der Straße in Richtung Süden zu folgen, bis das Naturschutz-gebiet erscheint. Auch Fahrrad-Ausflügler sollten der Straße Neßdeich folgen, denn diese leitet automatisch in Richtung Altes Land, das mit seinen zahlreichen naturbelassenen Obsthöfen eine tolle Idylle für Fahrradausfahrten im Grünen bietet. Mit dem Bus 150 geht es in nur wenigen Minuten zurück ins Zentrum von Finkenwerder. Dort wartet die Eis-Insel auf alle Kugelfans. Mit einem Eis in der Hand und dem Sonnenschein im Gesicht, der nach den Schneeregen-Schauern am Vortag unseres Ausflugs guttut, schlendern wir zurück zum Fähranleger Finkenwerder. Die Linie 62 bringt uns wieder in Richtung Landungsbrücken. An der Haltestelle Neumühlen/Övelgönne haben alle Frischluft-Fans noch einmal die Gelegenheit, einen kurzen (oder auch längeren) Abstecher zum Elbstrand zu machen, wo die vielen vorbeifahrenden Schiffe für sanftes Wellenrauschen sorgen. Schließt man die Augen, fühlt es sich an, als ob man sich an einem einsamen Nordsee-strand befindet und nicht mitten in der Großstadt Hamburg. 

Finkenwerder III: Oster-Erwachen im Gorch-Fock-Park mit Krokussen. © Kim Katarina Klocke

Entlang der Promenade schlendern wir an den vielen Buden und Imbissen vorbei, bis wir schließlich den Elbstrand und die legendäre –Strandperle erreichen. Bei einem Kakao, Bier oder Aperol Spritz und mit einer Kleinigkeit zu essen lässt es sich hier in der Sonne – oder im Zweifel mit Decke – wunderbar durchwärmen, bevor es wieder auf den Rückweg geht. Wer mit dem Fahrrad unterwegs ist, kann alternativ zur Fähre auch über den Elberadweg bis zu den Landungsbrücken fahren und gegebenenfalls danach weiter in die HafenCity abbiegen. Ein gelungener Ausflug mit ganz unterschiedlichen Eindrücken und bodenständigen hanseatischen Einkehrmöglichkeiten für die ganze Familie mit viel gesunder Bewegung und einer Überdosis frischer Luft und schönem Cruisen auf der Elbe ist garantiert. Danach kann man sich ja frisch durchgepustet zu Hause ans Plündern der Osternester machen. Kim Katarina Klocke

INFO. mehr Informationen, Fahrpläne, Preise: www.hadag.de

Finkenwerder IV: Beim Dampfer-Imbiss kurz nach dem Anlegen auf Finkenwerder kann man sich mit Fisch und Co. vorm Start bestens für Wander- und Fahrradtouren stärken. © Kim Katarina Klocke