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»Einsatz für ein ­lebendiges und lebenswertes Quartier«

Wahlen. Die Mitgliederversammlung des Netzwerk HafenCity e. V. hat getagt, den Vorstand entlastet und beschlossen, die Arbeit und die künftigen Projekte des Nachbarschaftsvereins zu unterstützen. Fünf neue Mitglieder wurden neu in den Vorstand gewählt. Kurs: junge Erneuerung

Zwischen den tragenden Säulen der „Quarterpipe“ Tische und Stühle so zu platzieren, dass bei der Jahresmitgliederversammlung jeder jeden sehen konnte, war keine einfache Aufgabe für das Netzwerk HafenCity e. V. Aber mit Hindernissen umzugehen, ist der Nachbarschaftsverein bei seinem Einsatz für ein lebendiges und lebenswertes Quartier ja gewohnt. Schließlich standen die Stühle im Kreis, was auch Symbol für die Idee des Vereins ist: Wir sind ein großes Team und engagieren uns gemeinsam.
Foto oben: Neu gewählter Vorstand im Netzwerk HafenCity e. V. (v. l.): Wolfgang Weisbrod-Weber, Gilg Frick, Jonas Möhringer, Nicole Freudenberg, Lutz Metterhausen, Iris Neitmann, Kerstin Auer und Marianne Wellershoff präsentieren sich nach der Wahl am ­Baakenhafen vor dem Tagungsort der Mitgliederversammlung, der „Quarterpipe“-Eventfläche der Amigo Baugemeinschaft, Versmannstraße 66. Nicht im Bild: Sebastian Karpe, Anna Rubbert und ­Minou B. Tikrani. © Wolfgang Timpe

Und so stellte der Vereinsvorsitzende Michael Stier an diesem Abend in dem Gemeinschaftsraum „Quarterpipe“ der Baugemeinschaft Amigo vor, wofür sich das Netzwerk HafenCity e. V. im vergangenen Jahr eingesetzt hat. Und er berichtete, dass der Verein seine Aktivitäten sogar noch ausgeweitet hat: Um den Bedürfnissen der Nachbarschaft im wachsenden Quartier, das auch zunehmend vielfältiger wird, gerecht zu werden, hat sich die AG Baakenhafen gründet.

Deren Leiterin Kerstin Auer, auch Zweite Vorsitzende des Netzwerks HafenCity, hat unter anderem die Kolonialgeschichte des Baakenhafen zum Thema gemacht und Experten zu einer öffentlichen Führung eingeladen. Vom Petersenkai aus wurden nämlich zu Beginn des 20. Jahrhunderts Soldaten nach Namibia (das frühere Deutsch-Südwest-Afrika) geschickt, die dann den Aufstand der Herero blutig niederschlugen. Heute ist dies als Völkermord anerkannt.

Die AG Verkehr, so erfuhren die Vereinsmitglieder bei der Versammlung, lässt nicht locker beim Tempo 30. Auf Initiative der AG Verkehr hatte das HafenCity Forum der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte empfohlen, auf einigen Nebenstraßen Tempo 30 einzuführen. Der AG-Leiter Wolfgang Weisbrod-Weber berichtete, dass SPD, Grüne und CDU gemeinsam schon mehrfach das Thema vertagt haben, wofür kein plausibler Grund erkennbar sei. Weisbrod-Weber kündigte an, sich trotzdem nicht entmutigen zu lassen. 

Ein sichtbarer Erfolg ist die Umwandlung der 1.100-Qua­dratmeter-Brache an der Lippeltstraße in die „Drachenwiese“: Die AG Grün hatte diese Fläche beim Großmarkt vom Bezirk Mitte als Grünpatenschaft übernommen und den NABU ins Boot geholt. Zwei Preise hat das Projekt schon gewonnen. Im Sommer wird die Stiftung Lebensraum Elbe entscheiden, ob sie mit einer schwimmenden Insel oder mit einem aufgeschütteten Ufer unterhalb der Drachenwiese weitere wertvolle Stadtnatur schaffen wird.

Und über noch viele weitere Aktionen gab es an dem Abend einiges zu berichten. Das reichte vom regelmäßigen Kinderkino bis zum gemeinsamen Grillen mit den sozialen Trägern im Baakenhafen, vom Bürger:innen-Dialog mit Bürgerschaftsabgeordneten bis zur Vernetzung mit anderen Initiativen.

Die Aktionen des Nachbarschaftsvereins haben die Mitglieder nicht nur überzeugt, die dem Vorstand für die engagierte Arbeit applaudierten, sondern einige von ihnen auch motiviert. Da mehrere Vorstände aus beruflichen Gründen nicht mehr antraten oder vorzeitig zurücktraten, stellten sich neue Kandidatinnen und Kandidaten zur Wahl und wurden umgehend in den Vorstand gewählt: Nicole Freudenberg, Gilg Frick, Lutz Metterhausen, Jonas Möhringer und Anna Rubbert – wiedergewählt wurde Iris Neitmann.

Die nächste große Aktion des Nachbarschaftsvereins steht bereits fest: das große, schon zum Klassiker gewordene Nachbarschaftsfest am 19. Juli im Lohsepark. Anna Lohse

www.netzwerk-hafencity.de

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