»Grüner, gemeinschaftlicher,  kindgerechter«

Innenstadt. Seit Mitte Mai kann in Nähe der ­Mönckebergstraße hinter der St. Petri-Kirche im ­neuen »spielGarten« geturnt und gepflanzt werden

Mitten in der Stadt, in der Nähe der Mönckebergstraße hinter der evangelisch-lutherischen St. Petri-Kirche, kann jetzt gespielt, gepflanzt und gefläzt werden. Mit dem „spielGarten“ öffnete ein origineller Ort seine Pforten zum Spielen, Pflanzen, Verweilen und für gute Gespräche zwischen Liegestühlen und bunten Beeten. Beim Auftaktfest Mitte Mai waren auch Karen Pein, Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen, sowie Innenstadtkoordinatorin Prof. Elke Pahl-Weber mit von der Partie. Bis Ende September bietet das Pilotprojekt aus dem Hamburger Förderprogramm „Verborgene Potenziale Innenstadt“ einen Treffpunkt, an dem Gemeinschaft und Natur gelebt, gehegt und gepflegt werden können.
Foto oben: Der spielGarten bietet kühle urbane Hitzeinseln und erfüllt den Nachbarschaftswunsch nach einem konsumfreien Treffpunkt und mehr Spiel- und Freiräumen. © Wolfgang Timpe

„Mit dem ,spielGarten‘ entsteht mitten in der Hamburger Innenstadt ein Ort, der zeigt, wie Stadt auch anders gedacht werden kann – grüner, gemeinschaftlicher und kindgerechter“, schwärmt Senatorin Pein. „Dieses Projekt bringt Natur, Bildung und Teilhabe zusammen“, so die Senatorin, „und steht exemplarisch für eine resiliente und nachhaltige Stadtentwicklung. Hier dürfen Kinder und Nachbarn selbst mitgestalten und erleben, wie veränderbar Stadt ist.“ Gemeinsam mit den Kindern der KiTa St. Petri hat Pein das Absperrband am Eingang zum Garten durchgeschnitten und damit den neuen Spielplatz eröffnet, der dann direkt von den Kindern eingeweiht wurde: toben, lachen, spielen. Aber auch um die Pflanzen und die Erhaltung des Spielplatzes werden sich die Kinder in Zukunft kümmern. 

Den Kern des Kooperationsprojekts der BürgerStiftung Hamburg, der Hauptkirche St. Petri, der KiTa St. Petri und der „manufaktur morgen“ bildet eine modulare und essbare Lernlandschaft. Entlang skulpturaler Elemente wachsen schnell rankende Gemüsepflanzen, die beim gemeinsamen Pflanzen, Ernten und Kochen genutzt werden, um ökologische Zusammenhänge saisonal erlebbar zu machen. Der „spielGarten“ bietet darüber hinaus kühle urbane Hitzeinseln und kommt dem Wunsch der Nachbarschaft nach einem konsumfreien Treffpunkt und mehr Spiel- und Freiräumen nach. Das ambitionierte Pilotprojekt wurde maßgeblich durch ehrenamtliches Engagement von Anlieger:innen des Hammaburg-Platzes initiiert und gemeinschaftlich aus öffentlichen und privaten Mitteln finanziert.

„Anstatt grauer Steinplatten wachsen hier nun Blumen und Pflanzen, und es entsteht mitten in der Innenstadt eine kleine grüne Oase“, sagt Jens-Martin Kruse, Hauptpastor der St. Petri-Kirche. „Für uns als Hauptkirche St. Petri gehört dieses Projekt in den Zusammenhang mit den geplanten Veränderungen beim Hammaburg-Platz. Mit dem ,spielGarten‘ schaffen wir einen temporären Raum für Begegnungen, Aufenthalt und Spielen. Im Kleinen wird sichtbar, was beim Hammaburg-Platz möglich ist.“

Auch an der Planung des Projekts waren die Kinder der KiTa St. Petri beteiligt. Leiterin Gloria Halmschlag berichtet: „Es hat sehr viel Freude bereitet, mit den Kindern gemeinsam darüber nachzudenken, wie sie sich diesen Ort vorstellen.“ So entstand ein Spielplatz mit Liegestühlen und Hängematten, Beeten und einem Sandkasten. Die verwendeten Materialien sind recycelt, so wurden aus alten Werbebannern Hängematten und aus alten Werbetafeln Pflanzkästen.

Im Rahmen des Bundesprogramms „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ fördert die Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen mit rund 640.000 Euro insgesamt 22 kreative Pilotprojekte sowie weitere 21 kleinere Projekte als Teil des Programmpakets „Verborgene Potenziale – Für ein lebendiges und resilientes Hamburger Zentrum“. Das Programm soll die Nutzungsvielfalt der Innenstadt stärken und den Strukturwandel positiv gestalten. Bis Herbst 2025 schaffen die Projekte innovative Begegnungsräume, beleben die Innenstadt und fördern soziale Teilhabe, kulturelle Vielfalt sowie den Dialog zu Themen wie Klimawandel, Gemeinschaft und kreativer Nutzung öffentlicher Räume. Harald Nebel


Info:
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