E-Paper . Archiv . Newsletter
HafenCity trägt Trauer

Überseequartier. Tragischer Unfall mit vier Toten auf der Großbaustelle bei Gerüsteinsturz in Fahrstuhlschacht

Ein Gerüst mit mehreren Bauarbeitern stürzt auf der Hamburger Großbaustelle Westfield Hamburg-Überseequartier in der HafenCity in die Tiefe – und die Retter kommen über Stunden nicht an die Opfer heran. Das Unglück ereignete sich am Montagmorgen, 30. Oktober 2923, 9.10 Uhr in einem Fahrstuhlschacht im Überseequartier in der Hafencity. Das Gerüst sei aus dem achten Obergeschoss ins Untergeschoss gefallen, erklärte Philipp Baumann, Pressesprecher der Hamburger Feuerwehr, Montagmittag um 12 Uhr. Trümmerteile ragten bis ins zweite Obergeschoss. „Wir wissen bislang von drei Toten, die wir gesichert sehen können in diesem Wirrwarr“, sagte er. Ein weiterer Arbeiter sei mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht worden. Weiter Personen werden noch vermisst, nachmittags wurde die Zahl der Toten mit vier bekannt gegeben.
Foto oben: Luftaufnahme mit Blick auf die Einsatzfahrzeuge von Feuerwehr und Polizei und den wasserseitigen Gebäudeteil des Westfield Hamburg-Überseequartiers, in dem ein Gerüst aus 30 Metern Höhe vom 8. Stock ins Untergeschoss abgestürzt ist. © Ftank Bründel | www.citynewstv.de

Philipp Baumann, Pressespecher der Hamburger Feuerwehr: „Wir sind immer noch dabei, eine Menschenrettung durchzuführen.“ © Wolfgang Timpe

Die Rettung war kompliziert. Höhenretter und ein Technischer Zug der Freiwilligen Feuerwehr waren im Einsatz. „Die Schwierigkeit besteht natürlich darin, dass wir hier viele Gerüstteile haben, die gesichert werden müssen, und wir uns hier Stockwerk für Stockwerk erst mal an die Einsatzstelle bis nach unten hin herantasten müssen“, erklärte Feuerwehrpressesprecher Baumann. Der Einsatzleiter habe den Trümmerberg so beschrieben: „ein Riesen-Mikado mit den ganzen Gerüststangen“. 150 Feuerwehrleute waren im Einsatz. 

Der Einsatzleiter hat den Trümmerberg so beschrieben: „ein Riesen-Mikado mit den ganzen Gerüststangen“. 150 Feuerwehrleute waren im Einsatz. © Frank Bründel | www.citynewstv.de

Am Nchmittag waren dann auch Stadtentwicklungssenatorin Karen Pein und Theresa Twachtmann, Geschäftsführerin der HafenCity Hamburg GmbH (HCH), an der Baustelle des Unglücks, um sich ein Bild vor Ort zu machen – so gut es ging. Karen Pein, Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen: „Mit großer Bestürzung habe ich von dem schweren Arbeitsunfall auf der Baustelle des Überseequartiers erfahren. Mein tiefes Mitgefühl gilt dem Verletzten und den Angehörigen der Verstorbenen. Es macht mich sehr betroffen, dass mehrere Bauarbeiter ihr Leben verloren haben. Dem Verletzten wünsche ich von ganzem Herzen eine möglichst baldige Genesung. Ich danke allen Rettungskräften, die unter schwierigsten Bedingungen und mit hohem eigenen Risiko die Unglückstelle sichern und die Opfer geborgen beziehungsweuse befreit haben.Unsere staatliche Bauaufsicht ist mit mehreren Baustelleninspektoren vor Ort, um die Einsatzkräfte bei der Ermittlung der Unfallursache zu unterstützen.“

Stadtentwicklungssenatorin Karen Pein (3.v.l.) und HafenCity-Hamburg-GmbH-Geschäftsführerin Theresa Twachtmann (4.v.l.): „Wir drücken unser tiefstes Mitgefühl aus.“ © Daniel Posselt | BSW

Und HCH-Geschäftsführerin Theresa Twachtmann: „Wir haben heute Morgen mit großer Betroffenheit von dem furchtbaren Unglück auf der Baustelle des Überseequartiers erfahren und uns vor Ort über die Arbeit der Einsatzkräfte informiert. Wir sind in Gedanken bei der verletzten Person und drücken für die Angehörigen der Verstorbenen unser tiefstes Mitgefühl aus.“

Es gibt, Stand nachmittags am Montag, immer noch Vermisste. Philipp Baumann: „Wir sind immer noch dabei, eine Menschenrettung durchzuführen.“ Die HafenCity trägt Trauer. Wolfgang Timpe

Nachrichten von der Hamburger Stadtküste

Abonnieren Sie unseren monatlichen Newsletter!

Das könnte Ihnen auch gefallen

Rothenburgsort/Veddel: Flotte Masche!

Rothenburgsort/Veddel. Im ehemaligen Toilettenhäuschen und Mikro-Stadtteilzentrum Mikropol treffen sich Strick- und Häkelkurse – und es gewinnt