Event. 15 Jahre HafenCity Zeitung! Das haben wir gefeiert – mit 150 Gästen und Gastrednern wie Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard und Hamburgs früherem Ersten Bürgermeister und Wegbereiter der HafenCity, Ole von Beust. Ein wundervoller Abend im Restaurant Strauchs Falco!
„Weltoffene Souveränität, urbanes Selbstbewusstsein und lässiges Leben am Wasser: Das ist und das kann die HafenCity“, hatte Wolfgang Timpe in seiner Begrüßungsrede gesagt und er sollte auch an diesem Abend Recht behalten: Der Herausgeber und Chefredakteur der HafenCity Zeitung hatte am 7. November zum 15-jährigen Bestehen der Zeitung ins Restaurant Strauchs Falco eingeladen. Und die rund 150 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Freunde und Wegbegleiter der HCZ machten das Fest zu dem, was Wolfgang Timpe als die DNA der HafenCity bezeichnet hatte: Sie alle feierten entspannt, gesellig, zugewandt und mit der spürbaren Freude darüber, bei dieser Gelegenheit mal wieder so viele bekannte Gesichter aus dem Stadtteil zu treffen. Die „Zutaten“ dazu lieferten das Team von Strauchs Falco mit „flying“ Köstlichkeiten und die Sängerin Kery Fay, die von ihrem Vater Juri Ott am Piano begleitet wurde, und den Abend mit loungigen Songs untermalte. Und natürlich die Gastredner.
Foto oben: Danke den Premiumpartnern für das Fest »15 Jahre HafenCity Zeitung«: Dahler-Franchise-Deutschland-Geschäftsführerin Annika Zarenko(r.–l.), geschäftsführender Gesellschafter DC Developments Lothar Schubert, Inhaber Strauchs Falco Tobias Strauch, CEO Hamburg Port Authority HPA Jens Meier, Cruise Gate Hamburg CGH Geschäftsführerin Iris Scheel, Marketingmanagerin Überseequartier Nord Vivian Brodersen, Director of Development Austria & Germany Unibail-Rodamco-Westfield Dirk Hünerbein, Westfield Hamburg-Überseequartier General Manager Theda Juliane Mustroph, Filialdirektor Sydbank HafenCity Axel Grühn und Breuninger-Geschäftsführer Henning Riecken (nicht im Bild, da in der Deutschen Bahn ;). © Catrin-Anja Eichinger
Hamburgs Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard erinnerte daran, dass die HafenCity am Anfang „viel belächelt“ wurde und nur zu dem geworden ist, was sie heute ist, „weil es Menschen gab und gibt, die daran geglaubt haben“. „Nicht weil es einfach war.“ „Und die HafenCity Zeitung hat über all das berichtet und ist so ein Teil der Stadtgeschichte geworden“, sagte die Senatorin.
Von vielen Vorurteilen gegenüber der HafenCity kann auch Toni Fabrizi berichten. Er ist einer der ersten Bewohner der HafenCity und nunmehr seit 13 Jahren Inhaber des Club 20457, wo sich das „Dorf“ gern trifft: vom Banker, der auf einen After-Work-Drink vorbeikommt, bis zum Nachbarn, der Neuigkeiten aus dem Stadtteil erfahren will. „Wir hatten den Ruf, ein steriles Bonzenviertel zu sein“, sagte „Toni“, das habe sich erst mit der HafenCity Zeitung geändert. „Da wurde zum ersten Mal aus dem Stadtteil heraus zurückgefunkt“, lachte der Kult-Gastronom. Die HCZ habe dem Stadtteil eine Identität gegeben. Er ermutigte die Gäste, sich als HafenCityianer nicht in der Opferrolle zu sehen. „Wir sind eines der entspanntesten und tolerantesten Viertel und erst im Teenager-Alter, wir haben noch Zeit.“ Die vielfach zu hörende Kritik, die HafenCity sei nicht grün genug, konterte er – typisch Toni – klar, freundlich und selbstbewusst: „Wenn ihr Bäume haben wollt, geht in den Park oder in den Wald.“
Als HafenCity-Fan der ersten Stunde „outete“ sich Brigitte Allkemper, Geschäftsführerin City Management Hamburg. Sie sagte, es sei „ein kleines Wunder“, dass eine kleine regionale Zeitung wie die HCZ 15 Jahre überdauert habe. „Das fällt nicht einfach so vom Himmel, sondern ist Menschen zu verdanken, die mit Leidenschaft daran arbeiten.“ Gut recherchierter Journalismus sei von unschätzbarem Wert. Und dass nun auch die City noch mehr Niederschlag in der HCZ finden soll, freue sie umso mehr. „Machen Sie weiter so!“, ermunterte und beglückwünschte sie Wolfgang Timpe.
Ole von Beust, Erster Bürgermeister von Hamburg von 2001 bis 2010 und Wegebereiter der HafenCity, verriet den Gästen ein Geheimnis: „Als 1997 der damalige Erste Bürgermeister Henning Voscherau von der SPD erstmals die Idee der HafenCity vorstellte, war ich als CDU-Mann Oppositionsführer und es war Bürgerschaftswahlkampf. Also sagte ich, das ist eine völlig irre Idee. In Wahrheit war ich neidisch auf diese großartige Idee“, schmunzelte Ole von Beust und hatte mit dieser Ehrlichkeit die Sympathie der Fest-Gäste auf seiner Seite. Aber auch er habe zwischendurch Zweifel gehabt am Gelingen der HafenCity, gestand der ehemalige Hamburger Rathauschef. „Als wir das erste Gebäude in der HafenCity, das frühere SAP-Haus, eingeweiht haben, fegte der Wind um die Ecken. Überall war Sand, es sah aus wie in der Wüste Sahara und ich dachte bei mir: Das wird doch nie was.“ Heute könne Hamburg stolz sein auf seinen jüngsten Stadtteil und auf das größte innerstädtische Bauvorhaben in Europa und das in einer Stadt wie Hamburg, die nicht immer mit Innovationsgeist glänze.
Vielen Bedenken und Unkenrufen zum Trotz sei die HafenCity heute ein lebendiger und gelungener Stadtteil. Es sei klug gewesen, hier bewusst die Trennung von Arbeiten und Wohnen zu überwinden und dies miteinander im Stadtteil zu verbinden. Die vielfache Kritik an der eintönigen Architektur wie an zu wenig Grün im Stadtteil will Ole von Beust nicht gelten lassen: Die Architektur gehöre zum Branding der HafenCity genauso wie etwa die architektonische Einheitlichkeit das Markenzeichen der Speicherstadt sei. Und mehr Grün? „Es dauert seine Zeit, bis Räume wachsen. Die HafenCity ist außerdem ein urbanes Quartier.“ Also alles gut? Noch nicht ganz. Freundlich und klar gab Ole von Beust den Entwicklern der HafenCity zwei Aufgaben mit auf den Weg: erstens die aus seiner Sicht dringend erforderliche Verbindung zwischen HafenCity und City, etwa durch die Überwindung der Willy-Brandt-Straße oder eine Neugestaltung des Domplatzes, und zweitens ein schlüssiges Verkehrskonzept für die HafenCity. „Ein Verkehrskonzept ist vorsichtig gesagt nicht wirklich sichtbar. Es gibt verzweifelte Radfahrer, die sich nicht sicher fühlen und es gibt genauso verzweifelte Autofahrer, die nicht vorankommen. Und zwischendrin Fußgänger, die sich behaupten müssen. Ich wünsche mir stattdessen ein ganzheitliches, ökologisches und den Menschen angepasstes Verkehrskonzept.“
Axel Grühn, Hafencity-Filialdirektor der dänischen Sydbank am Sandtorkai, der als letzter Gastredner das Mikrofon ergriff, lobte die HafenCity und die HCZ als „Symbol für Menschen, die etwas können, etwas wollen, etwas leisten und Erfolge feiern können“. Damit sei der Stadtteil eine Blaupause für das, was Deutschland so dringend brauche: Weltoffenheit, Internationalität, Diversität. Die HafenCity stehe für Aufbruch, Zuversicht und Leistungsorientierung. „Hier haben die Menschen Wagemut und den Glauben daran, etwa schaffen zu können, auch wenn es manchmal etwas länger dauert oder erst mal in die Grütze gefahren werden muss, damit es strahlen kann“, sagte der Eimsbütteler, der sich jeden Tag über seine „schönen Arbeitsplatz“ in der HafenCity freut. Apropos Grütze: Die Osterweiterung in Richtung Baakenhafen braucht aus Sicht von Axel Grühn mehr Fingerspitzengefühl und mehr Charme als eine Versmannstraße heute hat. „Aber wie gesagt: Manchmal dauert es ein bisschen länger“, lachte Axel Grühn versöhnlich und prostete Wolfgang Timpe zu mit den Worten: „Sie als HCZ sind relevant, werden gelesen und können – wie man heute Abend sieht – Erfolge feiern. Skol!“
Und das ließen sich die Gäste nicht zweimal sagen. Bis 23 Uhr wurde im schönen Ambiente des Restaurants Strauchs Falco gefeiert, dessen Team nicht müde wurde, die Gäste immer wieder mit gereichten Köstlichkeiten und Getränken zu verwöhnen. Und wie es für viele in der HafenCity liebgewonnene Tradition ist: Ein geselliger Abend darf nicht enden, ohne bei Toni im Club 20457 eingekehrt zu sein.
So viel Lob, viel Ehr und noch mehr Freude an einem einzigen Abend! Gastgeber Wolfgang Timpe ist dankbar: „Wir, die HCZ, sagen Danke: allen Gästen, die mit uns gefeiert haben, den Sponsoren und allen Beteiligten, die zum Gelingen des Festes beigetragen haben! Es war uns eine Freude!“ Barbara Glosemeyer