Vor Ort. Warum der Modedesigner „Nani“ Dennis Ognuk Banker wird und im Club 20457 abhämgt
Wer bei Toni im Club 20457 ab und an auf einen Drink vorbeischaut, kennt Nani. Dieser quirlige, sympathische Bewohner einer der KPTN Designapartments am Sandtorpark verbringt dort jede frei Minute. Vom Gast hat er sich schnell zum Markenbotschafter für den hauseigenen „Gin 20457“ hochgearbeitet. Sein Ziel ist es, den „hervorragenden Gin von Antonio Fabrizi in hochwertigen Gastronomien in der Stadt zu platzieren“.
Foto oben: Modedesigner Nani im Club 20457: „dynamisch, kreativ und visionär“. © Jimmy Blum
Nani, so der Künstlername von Dennis Ognjuk, ist in Heide, Schleswig-Holstein, aufgewachsen. Seine Eltern kamen ursprünglich aus der Ukraine und Russland. Mit seinen 25 Jahren hat Nani in den angesagtesten Hotspots der Welt gearbeitet. Ihm war schon als Kind klar, dass Heide zwar sehr schön für eine unbeschwerte Kindheit ist, er aber direkt nach dem Abitur in die Welt hinaus will.
Und so landete er für sein Studium an der Akademie Mode & Design in Hamburg. Die erste eigene Wohnung war noch im beschaulichen Winterhude, doch seine kreative Unruhe und sein Wunsch nach Neuem lockten ihn schnell in die HafenCity.
„Hier ist es genau so, wie ich selber bin: dynamisch, urban und innovativ“, strahlt Nani. Seine Praktika und ersten Jobs nach dem Studium führten ihn nach London und Mailand. Hier unterstützte er Designer bei den großen Shows, lernte die Modewelt und das gesamte Business drumherum kennen. Er schätzt den Flair einer großen Metropole und die Vielfalt in der HafenCity.
Abends im Club 20457 trifft der quirlige Nani so unterschiedliche Menschen, alle mit einer ganz eigenen Geschichte und absolut spannenden Lebensläufen. „Hier treffe ich Nachbarn“, so Nani, „die auf meiner Wellenlänge sind. Das hatte ich vorher nirgends.“
Nani ist dermaßen überzeugt von der HafenCity, dass er befreundeten Kreativen in seinen Beratungen empfiehlt, ihre Start-ups in der HafenCity zu gründen. Und er hat ein extrem großes Netzwerk in den letzten Jahren in Hamburg aufgebaut. Musiker und Designer unterstützt er. „Ich habe zu viel Kreativität, ich weiß gar nicht, wohin damit. Es wäre zu schade, diese nicht weiterzugeben.“
Darüber hinaus betreut er die Boxjugend in Heide. So kann er regelmäßig seine Familie in der Heimat besuchen und seinem Sport treu bleiben. Er boxt selber seit früher Jugend, war auf allen nationalen Wettkämpfen angetreten. Als wäre das alles nicht genug, hat er zum neuen Jahr ein weiteres Standbein in Angriff genommen: Die Hamburger Sparkasse, die Haspa, ist sein neues berufliches Zuhause.
„Kreativität und Bankgeschäfte haben mehr gemeinsam, als man denkt“, flötet Nani. Die Haspa sei eine Bank für alle Hamburger und auch offen für neue Themen, sprudelt es aus dem jungen Bank-Eroberer heraus: „Darum passe ich dort perfekt ins Team. Da ich keine klassische Bankausbildung habe, verbringe ich die ersten Monate in allen Abteilungen der Haspa.“ Aktuell trifft man ihn in der Filiale am Jungfernstieg.
Nani strahlt übers ganze Gesicht, wenn er von seinem neuen Job bei der Haspa erzählt. Dynamisch, kreativ und visionär, so hat er die Sparkasse in den vergangenen Wochen kennengelernt. Bei der Demonstration gegen Rechts am 19. Januar (siehe Berichterstattung Seite 2 und 3) war „der Jungfernstieg extrem voll“, für ihn ein „wichtiges Zeichen für die Demokratie“. Er stand mit seinem Filialleiter im Haspa-Foyer, und sie schenkten bei der Eiseskälte frischen heißen Kaffee aus, unter anderem für die Demonstranten – nicht nur für die Kunden. In diesem Moment hat Nani „gefühlt, dass seine neue berufliche Banker-Ausrichtung die richtige Entscheidung war“. Wer mehr über den jungen Modedesigner und Banker-Nerd erfahren will, kann ja einfach mal im Club 20457 in der Osakaallee vorbeischauen. Jimmy Blum