»Ich komme eben aus Kalifornien!«

Social Media. Mit der US-YouTuberin Nahre Sol engagierte die Elbphilharmonie weltweit als erstes Haus eine »Creator in Residence«. HCZ-Autorin Dagmar Leischow sprach mit ihr

Als erstes Konzerthaus weltweit hat die Elbphilharmonie vor einem Jahr die Position „Creator in Residence“ geschaffen. Besetzt wurde sie mit der US-YouTuberin, Pianistin und Komponistin Nahre Sol. Sie nahm ihre rund 750.000 Abonnentinnen und Abonnenten digital mit nach Hamburg. Dort drehte sie Videos, die sich mit unterschiedlichen Sujets auseinandergesetzt haben. Die Elbphilharmonie-Influencerin nahm zum Beispiel die Klangwelten von Gustav Mahler und Franz Liszt unter die Lupe oder ließ sich die nordindische Flötenkunst erklären. Mal sprach sie mit der Münchner Stargeigerin Anne-Sophie Mutter über John Williams, mal verfolgte sie den Weg eines Konzertflügels vom Holzlager bis in die Elbphilharmonie. Allein ihre Begegnung mit Anaelle Tourret, Solo-Harfenistin des NDR Elbphilharmonie Orchesters, generierte 4,3 Millionen Klicks. Plattformübergreifend wurden die im Rahmen ihrer Residenz entstandenen Clips bisher 13,5 Millionen Mal aufgerufen.
Foto oben: Nahre Sol, Pianistin, Komponistin und Social-Media-Künstlerin: Plattformübergreifend wurden die im Rahmen ihrer Residenz entstandenen Clips bisher 13,5 Millionen Mal aufgerufen. © Claudia Höhne

Fragt man Nahre Sol, die eigentlich Alice Gi-Young Hwang heißt und koreanische Wurzeln hat, welche Produktion sie am spannendsten fand, dann kann sie sich auf Anhieb gar nicht so recht entscheiden. „Es ist unmöglich, diese Frage zu beantworten“, sagt sie. Schließlich nennt sie aber doch eine Episode, die ihr unvergesslich geblieben ist, den Dreh, für den sie die Orgel der Elbphilharmonie spielen durfte: „Das war für mich als Musikerin sehr beeindruckend.“ Ebenso hat sie die Zusammenarbeit mit dem Ensemble Resonanz genossen. Dafür komponierte sie eigens etwas: Variationen eines iPhone-Klingeltons im Stil berühmter klassischer Komponisten: „Das war eine irgendwie alberne, aber zugleich doch sehr ernsthafte Idee. Die Musiker:innen haben sie mit Humor genommen und sich bei der Umsetzung wirklich Mühe gegeben.“

„Creator in Residence“-Künstlerin Nahre Sol: Allein ihre Begegnung mit Anaelle Tourret, Solo-Harfenistin des NDR Elbphilharmonie Orchesters, generierte 4,3 Millionen Klicks. © Claudia Höhne

Mit solchen Projekten ist Nahre Sol bestens vertraut. Bereits während ihres Klavierstudiums an der Juilliard School in New York lud sie bei YouTube Videos hoch. Auch auf TikTok und Instagram ist sie als Content Creator aktiv, um sich mit Musik in all ihren Facetten zu beschäftigen. Sie erklärt, wie man mit der linken Hand Klavier spielt, oder setzt sich ans Cembalo. Als Pianistin lässt sie Klassik auf Jazz treffen.

Während ihres Aufenthalts in Hamburg hat sich Nahre Sol natürlich intensiv mit der Elbphilharmonie beschäftigt. Was ihr besonders imponiert hat: „Dieses Konzerthaus öffnet sich an einem Ort einem großen Angebot an Kulturen und musikalischen Genres.“ Nicht weniger warme Worte findet die Amerikanerin für die Stadt, in der die Elbphilharmonie beheimatet ist: „Ich habe den Eindruck, dass Hamburg fest und stolz in der Geschichte verankert ist. Zugleich strebt die Stadt kühn nach etwas Neuem, nach der Zukunft.“ Nur mit einer Sache hat sich Nahre Sol in Norddeutschland schwergetan – mit dem Wetter. „Ich bin kein Fan der kälteren und windigen Monate“, räumt sie ein. „Was soll ich sagen? Ich komme eben aus Kalifornien!“ Dagmar Leischow

Info Weitere Informationen zu Nahre Sol gibt es unter unter www.elbphilharmonie.de

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