Digital-Inszenierungen. Das ehemalige VRHAM!-Festival im Oberhafen erfindet sich vom 11. bis 18. Juni neu: als VRHAM! Digital & Immersive Art Biennale
VRHAM! erfindet sich neu. Aus dem Virtual Reality & Arts Festival wird vom 11. bis 18. Juni die VRHAM! Digital & Immersive Art Biennale. Das Team hat sich vorgenommen, den Oberhafen in ein lebendiges Zentrum für digitale Kunst, neue Perspektiven und gemeinsames Erleben zu verwandeln. Ob Künstler:innen oder Besucher:innen: Alle können immersive Medienkunst entdecken und mitgestalten.
Foto oben: Das britische Künstlerkollektiv Marshmallow Laser Feast beschwört mit der Installation „Evolver“ eine Mixed-Reality-Erfahrung herauf – eine immersive Reise durch den atmenden Körper. © Atlas V, Pressman Film, Dirty Films, Marshmallow Laser Feast und Orange

Mit zwölf künstlerischen Positionen aus acht Ländern, überwiegend von weiblichen oder diversen Kreativen, soll nicht nur ein Signal für Vielfalt, sondern auch für die gestalterische „Kraft der Vision“ gesetzt werden. Gezeigt werden zeitgenössische Arbeiten, die klassische Kunstgattungen wie Malerei, Skulptur oder Fotografie aufgreifen und diese durch digitale Medien neu denken. Von Virtual Reality (VR) über Augmented Reality (AR) bis zu interaktiven Installationen entfalten sich ganz unterschiedliche Möglichkeiten.
Ulrich Schrauth, Künstlerischer Leiter der VRHAM! Digital & Immersive Art Biennale: „Digitale Kunst entwickelt sich in rasantem Tempo weiter und überschreitet die Grenzen zwischen Genres. Mit der VRHAM! Digital and Immersive Art Biennale schaffen wir ein Format, das Künstler:innen, Kurator:innen und ein breites Publikum gleichermaßen zusammenbringt: für tiefgehende künstlerische Erlebnisse und einen internationalen Austausch über die Zukunft digitaler Kunst.“
Das britische Künstlerkollektiv Marshmallow Laser Feast beschwört mit „Evolver“ eine Mixed-Reality-Erfahrung herauf. Mittels Vorstellungskraft und wissenschaftlicher Erkenntnis geht es auf eine immersive Reise durch den atmenden Körper, angeleitet von der Schauspielerin Cate Blanchett. Los geht es mit einer Deep-Listening-Meditation, sie stimmt die Besucher:innen auf die audiovisuelle 360-Grad-Welt ein. Die VR-Installation folgt dem Sauerstoff, der mit leuchtenden Partikeln durch das Gefäßsystem strömt. Auf diese Weise verdeutlicht „Evolver“, wie uns jeder Atemzug sowohl mit anderen Menschen als auch mit unserer Umgebung verbindet.

Gabriel Massan hat seine Videoinstallation „How do we get there?“ mit Computerspieltechnologien realisiert. Der gebürtige Brasilianer mit Wohnsitz in Berlin, setzt für diesen Teil seiner „How“-Trilogie, die sich mit sozialen Ungleichheiten in Südamerika befasst, erstmals Motion-Capture ein, um die Bewegungen der Charaktere zu animieren. Inhaltlich greift diese Arbeit das brasilianische Train Hopping auf, sie beleuchtet die Herausforderungen des Reisens ohne konventionelle Mittel.
Die kanadische Künstlerin Sabrina Ratté untersucht unser Verhältnis zu Künstlicher Intelligenz (KI) durch Formen des Spiels. „Cyberdelia“ ist eine interaktive Videoinstallation, entstanden in Zusammenarbeit mit einer KI. Mit ihrer Hilfe kann man in die Zukunft schauen. Um das KI-generierte Orakel zu befragen, stellt man eine Frage und wählt eine der 22 Karten aus.
„My Trees“ stammt von der in Hamburg lebenden Künstlerin Serafima Bresler. Ihre Videoinstallation besteht aus zahlreichen miteinander verbundenen, kreisrunden Mikrodisplays, die an Smartwatches erinnern. Diese kleinen Bildschirme zeigen sich endlos wiederholende Videosequenzen – als Sinnbilder für Zeit-, Erinnerungs- und Beobachtungszyklen. Private Alltagsaufnahmen werden mit öffentlichen Dokumentationen von Katastrophen vermischt. Dabei untersucht die Künstlerin, wie Desaster allmählich zur Normalität werden. Dagmar Leischow
Info Die VRHAM! Digital & Immersive Art Biennale findet vom 11. bis 18. Juni im Oberhafen statt. Karten und weitere Informationen unter www.vrham.de