»In unbekannte Räume der Ozeane vorstoßen«

Ausstellung. Das Internationale Maritime Museum Hamburg (IMMH) zeigt mit der Sonderschau »Breaking the Surface. Frauen in der Meeresforschung« elf ­deutsche Forscherinnen, die die maritime Wissenschaft voranbringen 

Seit Ende Juli ist die HafenCity um eine Attraktion reicher. Bis Jahresende präsentiert das Internationale Maritime Museum Hamburg (IMMH) eine Ausstellung mit außergewöhnlichem Charakter. Es geht um herausragende Leis­tun­gen namhafter Wissenschaft­lerinnen. Unter dem Motto „Breaking the ­Surface. ­Frauen in der Meeresfor­schung“ werden elf deutsche Forscherinnen der Gegenwart und ihre Verdienste dargestellt – auf ungewöhnliche, intelligente Art. Sehenswert. Der Titel dieser gut fünfmonatigen Sonderausstellung lässt sich frei so übersetzen: Nicht an der Oberfläche verharren, sondern in unbekannte Räume der Ozeane vorstoßen, tatsächlich in die Tiefe gehen.
Foto oen: „Ich wollte wissen, was unter der Oberfläche passiert“, sagt Meeresforscherin Maren Voß (r.).© IMMH

Die Gäste auf Deck 7 des Museums können sich ihr eigenes Bild machen. Die Motive der international wirkenden Fotografin Marzena Skubatz kommen den Persönlichkeiten wirklich nahe. Die ausdrucksstarken Porträts beeindrucken mit einer individuellen, faszinierenden Bildsprache. „Diese Sonderausstellung markiert einen Startpunkt: hin zu neuen Sichtweisen, neuen Erzählungen, neuen Ufern“, sagte Museumsvorstand Jan Tersteegen. Gemeinsam mit Peter Tamm hieß er zur Eröffnung mehr als 130 Gäste willkommen, darunter etliche junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Die elf in der Fotoausstellung vorgestellten Meeresforscherinnen kommen in Interviews zu Wort, berichten von ihrem Werdegang und auch von manchem Widerstand, der überwunden werden musste.

Hamburgs Wissenschaftssenatorin Maryam Blumenthal verwies darauf, dass auf der Professur-Ebene der Hansestadt lediglich ein Drittel weiblich sei: „Vieles, was die in der Aus-stellung präsentierten Frauen erreicht haben, hat es für ihre Nachfolgerinnen leichter gemacht.“

„Das Meer ist wie ein Fenster in die Vergangenheit“, sagt Meeresforscherin Katharina Pahnke-May (l.). © IMMH

Das Interesse der Museumsgäste am Thema der Forscherinnen mit – in jeder Beziehung – Tiefgang spiegelt sich auch in den Medien wider. Das Hamburg Journal im NDR Fernsehen empfahl die Ausstellung als Kulturtipp. Das Hamburger Abendblatt druckte markante Zitate der vorgestellten Frauen. „Neugierde und Empathie sind Superkräfte“ verriet die namhafte Meeresforscherin und Professorin Antje Boetius aus Erfahrung. Von ihrer Kollegin Professorin Katharina Pahnke-May stammt diese Erkenntnis: „Der Meeresboden ist wie ein Fenster in die Vergangenheit.“ Zu diesem Einblick kann nur gelangen, wer die Oberfläche durchbricht und wissenschaftlichen Zusammenhängen auf den Grund geht. Bis Ende Dezember haben Museumsgäste im Kaispeicher B an der Koreastraße Gelegenheit, mehr über Lebensläufe mit Seltenheitswert zu erfahren. 

„Gemeinsam mit der Universität Hamburg und in Kooperation mit der Deutschen Allianz Meeresforschung präsentieren wir Porträts und Aussagen von Forscherinnen, die aktuell an Instituten hierzulande Akzente setzen“, sagt Dr. Sonja Schäfer, die Projektverantwortliche des Internationalen Maritimen Museums. Jens Meyer-Odewald

Die Ausstellung „Breaking the Surface. Frauen in der Meeresforschung“ im Internationalen Maritimen Museum, Kaispeicher B, Koreastr. 1, 20457 Hamburg, geht noch bis zum 30. Dezember 2025. Mehr
Informationen unter www.imm-hamburg.de

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