Der HCZ-Reporter über Events, People und Schnack aus dem Quartier: Bargenuss und Dolce Vita treffen Weltall und Pride Week
2025 ist ein aufregendes Jahr für Strauchs Falco, denn die neue Cocktail- und Weinbar Falco’s Bar hat eröffnet. Bereits bei der Geburtstagsfeier zum 15. Jubiläum der HafenCity Zeitung im November letzten Jahres konnten wir ahnen, dass das Team des Grill & Seafood Restaurant Strauchs Falco mit seinem Inhaber Tobias Strauch mehr hergibt, als einfach nur eines der besten Restaurants der Stadt zu sein. Zur Feier der Bar-Premiere fand am 19.Juli bei relaxter lauer Sommernacht das Event Summer Vibes Vol. 1 mit DJ Dusty Donut statt. Es war einfach fantastisch. Falco’s Bar erweitert die HafenCity neben der etablierten The Boilerman Bar Altes Hafenamt im 25hours Hotel um eine stilvoll ausgestattete First-class-Location und schafft einen neuen Ort, an dem Genuss und Geselligkeit im Mittelpunkt stehen.
Foto oben: Flagge hissen zum Start der Hamburger Pride Week 2025: Wissenschaftssenatorin Maryam Blumenthal (Grüne; 1. Reihe v. l.), Hamburgs Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher und Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit auf dem Rathausbalkon. © picture alliance/dpa | David Hammersen


Die Eröffnung war ein voller Erfolg und die das Team um Barchef Salim von Falco’s Bar hatte alle Mühe, die schnelle Lust der großen Gästeschar zu befriedigen. Wer mal etwas länger warten musste, denn die Zubereitung hochwertiger Cocktails ist halt keine Fließbandproduktion, bekam auf Grund des Andrangs schon mal als Überbrückung vom Inhaber Tobuias Strauch ein Glässchen Champagner gereicht. Und DJ Dusty Donut sorgte mit seinen coolen Vibes von 45er Vinyls, für die musikalische Untermalung.
Die Stimmung, auch auf der lässigen Außenterrasse in den Elbarkaden, war ausgelassen und fröhlich. Die Gäste feierten, als wäre es der erste richtige Sommertag in Hamburg – bei wohligen 24 Grad Nachttemparatur. Es war einfach schön zu sehen, wie alle an diesem besonderen Abend zusammenkamen – inklusive vieler Nachtschwärmer und Hausgemeinschaften vom kurz zuvor um 21 Uhr zu Ende gegangenen erfolgreichen Nachbarschaftsfest des Netzwerks HafenCity e.V. im Lohsepark mit seinen 1.100 Besucher:innen (siehe Seite 4). Gute Laune ließ die laue Sommerluft in Falco’s Bar flimmern. Dass das feine kostenlose Fingerfood vom Restaurant Strauchs Falco die edlen Cocktails verfeinerte, wurde dankend angenommen. Und die Crew um Barchef Salim war froh, endlich die neue Bar nach dem aufwändigen Umbau zu präsentieren. Die stimmungsvoll im warmen Cognac-Ton ausgeleuchteten Flaschen-Klimaschränke hinter dem langen Tresen erleuchteten sogar die HafenCity bis zur Osakaallee. Die HafenCity wächst – nun auch nachts bis 2 Uhr morgens.

In Hamburg gibt es kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung. So war der gesamte Tag am 17. Juli verregnet und ich war etwas betrübt, als ich an die bevorstehende Veranstaltung des ersten Mediterranen Abend in den Collonaden in der City dachte. Doch die Organisatoren haben rasch reagiert und die lange Tafel für ein buntes Picknick einfach unter die Arkaden verlegt. So konnte das Fest stattfinden, und trotz des Wetters war es eine wahre Freude zu sehen, wie viele Besucher:innen kamen und das mediterrane Flair genossen.
Es ist ja kein Geheimnis, dass ich viel Zeit in Umbrien in Bella Italia verbringe und fühle mich inzwischen wie ein halber Italiener. Aus diesem Grund finde ich solche Ideen für Hamburg besonders wertvoll. Um so schöner, dass das Dolce Vita aus dem Süden nach Hamburg gebracht wird. Hier, mitten in der Stadt, wo es sonst immer sofort nach Geschäftsschluss eher einsam und unbehaust wird.
Besonders beeindruckt hat mich die bekannte Künstlerin Jeannine Platz, die das Fest mit ihren einzigartigen Kaligraphien bereicherte. Während die Musik vom Songpoeten Heinrich von Handzahm die Collonaden beschallte, arbeitete sie im Takt der Melodien an ihren Kunstwerken. Es war faszinierend zu sehen, wie ihre künstlerische Kreativität mit der Musik verschmolz und eine Atmosphäre der Inspiration schuf. Die Klänge und das visuelle Spiel der Kaligraphien luden die Gäste ein, innezuhalten und das Besondere dieses Abends zu genießen.
Ein Event, das zur Belebung der Innenstadt beiträgt. Menschen nahmen sich Zeit, um zu plaudern, zu essen und zu feiern. Fremde kamen miteinander ins Gespräch, Nachbarn lernten sich nach Jahren des Nebeneinanderlebens in der City in den Collonaden nun neu persönlich kennen oder freuten sich übers Wiedersehen. Die Nachbarschaft war sichtbar glücklich, die Geselligkeit und das Miteinander standen im Vordergrund, genau das, was wir brauchen, um unsere Stadt lebendiger zu gestalten.

Als Lokalpolitiker für Hamburg-Mitte ist mir die Belebung der Innenstadt natürlich besonders wichtig und es ist ermutigend zu sehen, wie solche Veranstaltungen das Gemeinschaftsgefühl stärken. Stadtentwicklungssenatorin Karen Pein hat das Projekt als „mutig“ und „spannend“ bezeichnet, und ich kann ihr nur zustimmen. Es ist wichtig, neue Formate auszuprobieren und Räume für alle Generationen zu schaffen.
Die positive Resonanz auf den Mediterranen Abend zeigt, dass die Menschen diese Art von Events schätzen und lieben. Ich freue mich schon auf weitere Veranstaltungen dieser Art, die Hamburg noch mehr zum Lächeln bringen werden. Vielleicht könnte dies der Anfang einer neuen Tradition sein, die uns alle zusammenbringt und die Vielfalt unserer Stadt feiert. Lasst uns Hamburg immer öfter zu einem Ort zu machen, an dem jeder das Dolce Vita sinnlich mitgestalten und live erleben kann.
Helm aufsetzen, Raumanzug anziehen und ab geht die Kosmos-Reise in die neueste immersive Darbietung bei Port des Lumières im Westfield-Überseequartier. Die neue Kunstinstallation lässt uns ins Weltall eintauchen. Die Installation nutzt beeindruckende digitale Projektionen und Klanglandschaften, die uns in eine andere Dimension transportieren, ein Trip in ferne Galaxien und auf Raketenbahnhöfe. Inspiriert von den Geheimnissen des Universums erforscht die Schau Kosmos Themen wie Raum, Zeit und Verbundenheit. Jede Ecke der Ausstellung regt zum Staunen an und bringt das Publikum dazu, über die eigene Existenz nachzudenken.

Kosmos ist mehr als nur eine Kunstinstallation. Es ist eine Einladung, die eigene Perspektive zu erweitern. Menschen jeden Alters können hier Inspiration und Staunen finden. In einer Welt, die oft hektisch und überladen erscheint, bietet diese beeindruckende Erfahrung eine willkommene Auszeit. Wir sind live bei Raketenstarts dabei, umkreisen die Planeten und verlieren uns mit perfekt abgestimmter Musik im wahrsten Sinne des Wortes im All. Gutes Abheben und Abschalten.
Zum Start der Pride Week war ich beim Senatsempfang im Hamburger Rathaus. Die neue Senatorin für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung, Maryam Blumenthal von den Grünen, hielt eine eindringliche Rede. Sie betonte, wie wichtig die Rechte für queere Menschen sind. Gemeinsam mit Hamburgs Ersten Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher hisste sie die Regenbogenflagge am Rathaus. Es war ein starkes Zeichen für die Akzeptanz. Blumenthal und Tschentscher sind sich einig: Queere Rechte sind keine Belanglosigkeit. In einer Zeit, in der wir mehr diese Themen ansprechen müssen, klärte Polizeipräsident Falk Schnabelauf. Die Zahlen sind alarmierend. Der Anstieg von Straftaten gegen queere Menschen in Hamburg ist besorgniserregend. Im Jahr 2024 stiegen die Delikte unter Hasskriminalität um 88 Prozent gegenüber 2023 (556 Fälle) auf 1.043 Fälle. Direkte Angriffe auf queere Menschen haben sich von 98 in 2023 auf 149 Fälle in 2024 erhöht.

Deswegen ist die Pride Week so wichtig. Wir queeren Menschen sind ein wertvoller Teil der Gesellschaft. Es darf nicht sein, dass wir in Angst leben, nur weil wir anders lieben und leben. Die letzte Juli-Woche bringt Farbe in unsere Stadt. Regenbogenfahnen schmücken die Gebäude und stehen für Vielfalt. Am Samstag, dem 2. August, werden etwa eine Viertelmillion Menschen für gleiche Rechte auf die Straße gehen. Das brauchen wir. Die Zunahme von Gewalt ist nicht alles. Auch die Wahlergebnisse in unserem liberalen Hamburg zeigen ein beunruhigendes Bild. Extreme Parteien gewinnen an Unterstützung. Das macht mir Angst. Wenn wir nach Ungarn schauen, sehen wir, wie Autokraten gegen Minderheiten vorgehen. Zuerst trifft es die Schwächsten, dann die Presse und schließlich die Justiz.
Lasst uns ein buntes und lautes Zeichen setzen. Nicht nur in der Pride Week. Gemeinsam für Menschlichkeit. Eine Demokratie ist nur so stark, wie ihr Umgang mit den schwächsten Mitgliedern ist. Lasst uns dafür einstehen! Alles Gute, euer Jimmy
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Jimmy Blum ist Unternehmer und lebt in der HafenCity sowie in Nocera, Umbrien.