SOS-Ankerfamilie: »Kinder brauchen feste Bezugspersonen«

SOS Kinderdorf e. V. Im Baakenhafen startet jetzt das Projekt Ankerfamilie – das Kindern, die nicht bei ihrer Herkunftsfamilie aufwachsen können, ein Zuhause bietet

Weil jeder eine Familie braucht“, lautet das Motto der SOS Kinderdörfer. In der Baakenallee startet jetzt das Projekt „Ankerfamilie“ für Kleinkinder zwischen zwei und fünf Jahren in einer neuen Wohngruppe. „Es gibt viele unterschiedliche Gründe, warum Kinder nicht bei ihren Eltern bleiben können“, erklärt Torsten Rebbe. Er ist gemeinsam mit Birgit Ulps verantwortlich für die gesamte Planung, Umsetzung und Koordination des Projekts für den SOS Kinderdorf e. V.
Foto oben: Torsten Rebbe ist SOS-Kinderdorf-Projektleiter von „Ankerfamilie“ im Baakenhafen: „Gerade kleine Kinder benötigen feste Bezugspersonen, wie in einer herkömmlichen Familie auch.“ © Catrin-Anja Eichinger

Normalerweise sucht er geeignete Wohnungen für Projekte, die dann mehr oder weniger passend umgebaut werden. Da im Baakenquartier alle Neubauten auch soziale Einrichtungen beherbergen müssen, war es nun eine sehr komfortable Situation für die Ankerfamilie. Der Bauträger war früh auf die SOS Kinderdörfer zugekommen, so konnten individuelle Anforderungen beim Ausbau berücksichtigt werden. Auf zwei Ebenen bietet die neue Wohnung Platz für Kinder und zwei betreuende Personen. „Gerade kleine Kinder benötigen feste Bezugspersonen, wie in einer herkömmlichen Familie auch“, erklärt Torsten Rebbe, „bei uns werden die Kleinen zukünftig immer jeweils von denselben Betreuer:innen ins Bett gebracht und morgens wieder geweckt.“ 

Kinderzimmer mit Wohlfühlsessel in der „Ankerfamilie“ im Baakenhafen: „Ohne Spenden wäre unsere Arbeit nicht möglich.“ © Catrin-Anja Eichinger

Die neue Wohnung bietet für jedes Kind ein eigenes Kinderzimmer, mehrere Gemeinschaftsräume und auch extra einen Raum für den Besuch der leiblichen Eltern. Es sei sehr wichtig, dass die Kinder möglichst den Kontakt halten können. Manchmal klappt es sogar, dass die Kinder nach ihrer „Ankerfamilien“-Zeit wieder zurück zu ihrer Familie ziehen können. Sonst bleiben sie in der Gruppe, betreut von bestens ausgebildeten Betreuenden, bis sie mit der Schule fertig sind und ins Erwachsenenleben starten. Also ganz normal, wie auch bei herkömmlichen Familien. 

Die Kinderzimmer und die gesamte Wohnung sind liebevoll, mit vielen Details eingerichtet. Dafür hatte der SOS Kinderdorf e. V. Spenden erhalten. Seit vielen Jahren engagieren sich mehrere Institutionen ehrenamtlich für den Verein. Für die neue Wohnung hat der Einrichtungspartnerring VME sämtliche Möbel gespendet. Das ist ein Zusammenschluss von über 200 Gesellschaftern aus der Möbel produzierenden Industrie. Aufgebaut wurden die neuen Möbel an einem „Social Day“ von Mitgliedern der Hamburger Wirtschaftsjunioren. Das sind Mitglieder der Handelskammer, die unter 40 sind. Diese trafen sich an einem Sonntag in der fast fertigen Wohnung und bauten die neuen Kindermöbel der Firma Paidi auf. Sämtliche Kinderbetten sind mit Matratzen der Firma Rummel ausgestattet. „Ohne ehrenamtliche Unterstützung und Spenden wäre unsere Arbeit nicht möglich“, betont Torsten Rebbe. Jimmy Blum

Info Der Kontakt für Spenden:
SOS-Kinderdorf Hamburg, Hamburger Sparkasse, DE87 2005 0550 1233 1207 63. Weitere Informationen zum Projekt „Ankerfamilie“ des SOS Kinderdorf e. V. unter: www.sos-kinderdorf.de

Die Kinderzimmer und die gesamte Wohnung sind liebevoll, mit vielen Details eingerichtet. © Catrin-Anja Eichinger

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