»Mit Spiritualität aufgeladen!«

Konzert. Das Programm der Saison 2025/26 für die Elbphilharmonie bietet einen kreativen Mix aus Entdeckungen, Klassik und Pop

Natürlich steht das Programm der Elbphilharmonie für die Saison 2025/26 längst. Intendant Christoph Lieben-Seutter stellt im 13. Stock des Konzerthauses die Höhepunkte gemeinsam mit Dominik Deuber, Leiter des Bereichs Orchester, Chor und Konzerte beim NDR, vor. Gleich zwei Komponisten werden pünktlich zu ihrem 90. Geburtstag mit einigen Konzerten gewürdigt: Arvo Pärt und Helmut Lachenmann. Letzteren bezeichnet Christoph Lieben-Seutter als „den Mann, der mit Geräuschen komponiert“. Arvo Pärts Tonsprache dagegen ist seiner Ansicht nach „eingängig und klar, aber mit Spiritualität aufgeladen“. Den Beweis dafür liefert zum Beispiel im Oktober der Estnische Philharmonische Kammerchor, der Pärts „Adam’s Lament“ mit dem Hamburger Ensemble Resonanz auf die Bühne bringt.
Foto oben: Marja Helena Fjellheim Mortensson ist ein e südsämische Musikerin aus Engerdal im Falke Innlandet, Norwegen. © Jarle Hagen

Der ägyptischen Sängerin Umm Kulthum wird 50 Jahre nach ihrem Tod ein musikalisches Denkmal gesetzt. „Sie war zu Lebzeiten im arabischen Raum berühmter als die Beatles“, versichert Christoph Lieben-Seutter. Ein weiterer Schwerpunkt: das Festival „Catalunya“, das im November die vielschichtigen musikalischen Traditionen Kataloniens reflektiert. Der amerikanische Jazzpianist Brad Mehldau kuratiert im März ein mehrtägiges „Reflektor“-Festival. Das nutzt er, um alle Facetten seines Könnens zu präsentieren – sei es solo, im Duo, mit Bigband oder mit Orchester.

Ein Muss für Popfans. Die französische Sängerin Zaho de Sagazan präsentiert im Großen Saal ihre Elektro-Chansons im Orchesterarrangement. © Matthis Vandermeulen

Stichwort Orchester: Im Großen Saal gastieren wieder die weltbesten Klangkörper, darunter alte Bekannte wie das Gewandhausorchester oder die Wiener Philharmoniker. Andere kommen zum ersten Mal. Etwa das Iceland Symphony Orchestra und das Toronto Symphony Orchestra. Kaum zu glauben ist, dass Hamburgs ehemalige Generalmusikdirektorin Simone Young im Dezember erstmals in der Elbphilharmonie zu Gast ist. Sie dirigiert das NDR Elbphilharmonie Orchester, das selten zu hörende Werke von Schostakowitsch und Schmidt interpretiert. Den Solopart übernimmt der Cellist Gautier Capucon.

Dem NDR Elbphilharmonie Orchester begegnet man erwartungsgemäß regelmäßig. Den Jahreswechsel begeht es mit Werken von Johann Strauss anlässlich seines 200. Geburtstags im Dreivierteltakt. Ebenso tritt es mit dem Klarinettisten Martin Fröst auf, er ist neben dem Cellisten Kian Soltani und dem Dirigenten Riccardo Minasi einer der Residenzkünstler.

Auch für Jazz und Pop gibt es in der kommenden Saison Raum. Im Januar debütiert die Jazz-Harfenistin Brandee Younger im Großen Saal. Bereits im Oktober präsentiert der Saxofonist und Grammy-Gewinner Immanuel Wilkins eine instrumentale Quartettversion seines Albums „Blues Blond“. Ein Muss für Popfans ist Zaho de Sagazan und ihr Gastspiel im November im Großen Saal. Im März mischte die französische Sängerin in der Georg Elser Halle das Publikum mit ihrem Mix aus Chansons und elektronischen Klängen auf. In der Elbphilharmonie zeigt sie, dass ihre Songs auch mit Orchester-Arrangements funktionieren.

Vielleicht betreten einige Leute bei ihrem Auftritt zum allerersten Mal das weltberühmte Konzerthaus. Weil die Hemmschwelle für manche hoch ist, bietet das NDR Elbphilharmonie Orchester das neue Format „Mein erstes Mal“ an. „Menschen werden ins Konzert begleitet“, erzählt Christoph Lieben-Seutter. „Sie werden vorher und hinterher interviewt.“ Diese Art von Musikvermittlung findet er extrem wichtig: „Die Elbphilharmonie ist nicht nur ein Ort, wo Klassik in bester Qualität zu erleben ist, sondern auch ein Ort der Begegnung und des Austausches.“ Dagmar Leischow

Info

Weitere Informationen 

zum Programm der Saison 2025/26 der Elbphilharmonie unter: 

www.elbphilharmonie.de

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