Die Immobilien- und Gesellschaftskolumne von Raphael Adrian Herder
Die Zahl der Firmenpleiten wird 2024 weiter steigen – das hat eine Studie des Kreditversicherers Allianz Trade ergeben. Die meisten Insolvenzen sind wohl im Bau und im Gastgewerbe zu befürchten. Schuld an der wachsenden Zahl von Pleiten sind die schwache Wirtschaft, Unterbrechungen im Handel wegen fehlender Lieferungen und die allgemeine geopolitische Lage. Es fehlen schlicht die Aufträge, weil sich Unternehmen angesichts der Unsicherheiten weltweit zurückhalten. Besonders betroffen sind in Deutschland das Gastgewerbe und der Bau. (Foto oben: Privat)
„Die Kosten laufen davon“
Die hohen Zinsen und die gestiegenen Baustoffkosten haben zuletzt die Aufträge im Baugewerbe einbrechen lassen. Investoren halten sich wegen Problemen mit der Finanzierung mit Neubauten zurück. Der Markt für Geschäftsimmobilien liegt angesichts der Wirtschaftslage brach. Der Neubau von Wohnungen ist massiv eingebrochen, weil die künftigen Mieten nach Angaben von Wohnungsbaugesellschaften einfach zu hoch seien.
Am Baumarkt passiere derzeit nichts, sagt Florian Becker vom Bauherren-Schutzbund in „Update Wirtschaft“ auf tagesschau24. „Wir haben insgesamt im Baubereich eine Zunahme von Insolvenzen gegenüber dem Vorjahr von 30 Prozent“, so Becker. Den Bauträgern, die vor Jahren eine Immobilie geplant hätten, liefen aktuell die Kosten für Darlehen und Baustoffe davon. Deshalb ist aktuell beim Erwerb von Neubauprojekten besondere Vorsicht geboten.
Worauf Sie besonders achten sollten: Seit wann ist das Projekt auf dem Markt? Projekte, die bereits seit Längerem auf dem Markt sind, haben oftmals mit niedrigeren Finanzierungszinsen und Baukosten kalkuliert.
1. Achten Sie auf den Verkaufsstand. Projekte, die noch viele Restwohnungen aufweisen, sind besonders anfällig in dem aktuellen wirtschaftlichen Umfeld.
2. Schauen Sie genau hin, wer baut und ob die Haftung beschränkt wurde.
Bevorzugen Sie Projekte, bei denen bereits mehr als 90 Prozent der Wohnungen verkauft wurden. Wer aktuell eine Immobilie erwerben möchte, der sollte sich zudem noch einmal ausgiebig mit Bestandwohnungen beschäftigen. Raphael Adrian Herder
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