Neue Brücke: Nachbarschaft rückt zusammen

Neue attraktive Fuß- und Radwegeverbindung zwischen Rothenburgsort und HafenCity – Baustart für die »Brücke Entenwerder« ist noch der Januar 2023

Schon im Oktober 2020 forderte der frühere Vorsitzende der HafenCity Hamburg GmbH, Prof. Jürgen Bruns-Berentelg, im Gespräch mit der HafenCity Zeitung. „Ganz wichtig wäre als erstes aus meiner Sicht, zum frühestmöglichen Zeitpunkt die Brücken in die Nachbarschaft zu bauen: die Brücke zwischen Grasbrook und Veddel, zwischen Grasbrook und HafenCity und zwischen HafenCity und Rothenburgsort. Die Stadtteile sollen zusammenwachsen können.“ Das gilt vor allem die neue „Brücke Entenwerder“, von dem östlichsten Zipfel der HafenCity hinter den Elbbrücken die Mündung des Oberhafenkanals in die Norderelbe hinüber in den Entenwerder Park. So wie die Brücken über die Gleise von der Veddel auf den Grasbrook sowie die Brücke vom Baakenhöft über die Norderelbe auf den Grasbrook sollen diese Rad-Fuß-Wegeverbindungen direkte Nachbarschaft durch kürzeste Erreichbarkeit ermöglichen.
Foto oben: Brücke Entenwerder: Mit einer schwungvollen und dynamischen Geste überspannt das 138 Meter lange und circa 7 Meter breite Brückenbauwerk das Wasser auf zwei Stützen, zwischen denen eine freie Spannweite von 75 Metern liegt. Über die Brücke verlaufen ein Zweirichtungsradweg und ein Fußweg. © smp

Lage der „Brücke Entenwerder“ (rote Ellipse) von der HafenCity nach Rothenburgsort, Entenerder Park: Im Dezember 2022 wurde durch einen Bürgerschaftsbeschluss die Finanzierung in Höhe von rund 10 Mio. Euro gesichert. So kann noch im Januar 2023 mit den vorbereitenden Maßnahmen für den Bau begonnen werden. Die Fertigstellung der Brücke ist für Ende des Jahres 2025 geplant. © Luftbild: BBEG

So rücken nun demnächst die HafenCity und Rothenburgsort näher aneinander. Im Rahmen der Realisierung des neuen Stadteingangs Elbbrücken und des Billebogens werden die beiden Stadtteile in Hamburg-Mitte stärker miteinander verknüpft. Einen wichtigen Auftakt dafür bildet die neue „Brücke Entenwerder“, die für Radfahrer:innen und Fußgänger:innen eine schnelle und komfortable Verbindung zwischen der grünen Halbinsel Entenwerder im südlichen Rothenburgsort und dem Quartier Elbbrücken in der östlichen HafenCity schafft. Außerdem entsteht durch die Brücke erstmals ein durchgängiger Wander- und Radweg (Elbe-Radweg) von der Innenstadt bis in die Vier- und Marschlande. Bauherrin der Brücke Entenwerder ist die städtische Billebogen Entwicklungsgesellschaft mbH & Co. KG (BBEG), einer Tochter der HafenCity Hamburg GmbH, die für die Entwicklung des Stadteingangs Elbbrücken und Billebogen verantwortlich ist. Im Dezember 2022 wurde durch einen Bürgerschaftsbeschluss die Finanzierung in Höhe von rund 10 Mio. Euro gesichert. So kann noch im Januar 2023 mit den vorbereitenden Maßnahmen für den Bau begonnen werden. Die Fertigstellung der Brücke ist für Ende des Jahres 2025 geplant.

Die vorbereitenden Baumaßnahmen am Elbufer beginnen bereits im Januar 2023. Als eine der ersten Maßnahmen müssen für den Bau der Brücke Entenwerder an der Ostspitze der HafenCity Mitte Januar 2023 45 Bäume weichen. Die Maßnahme ist an dieser Stelle unumgänglich, um sowohl die Stegverbindung hin zur Brücke als auch den „Bau der Widerlager“ für die Brücke zu ermöglichen. © SMP

Für Dr. Andreas Kleinau, Vorsitzender der Geschäftsführung der Billebogen Entwicklungsgesellschaft mbH & Co. KG, führt sie Menschen zusammen: „Die Brücke Entenwerder schafft eine wichtige neue Verbindung zwischen den Stadtteilen Rothenburgsort und HafenCity. Jede Brücke verbindet. Und so verbindet diese Brücke zuallererst die Bewohner:innen beider Stadtteile miteinander. Sie schafft die Möglichkeit für Begegnung und Austausch. Sie sichert aber auch den Zugang zu wichtigen sozialen Infrastrukturen wie Kitas und Schulen oder kulturellen Angeboten – schnell und bequem zu Fuß oder mit dem Rad.“ Und für den zuständigen Staatsrat der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende, Martin Bill, ist es ein wichtiger Baustein der Mobilitätswende: „Das Jahr 2023 beginnt und mit ihm der Bau eines wichtigen Puzzlestücks für die Mobilitätswende in Hamburg: der Brücke Entenwerder. Sie wird die Menschen der beiden Stadtteile Rothenburgsort und HafenCity im wahrsten Sinne des Wortes miteinander verbinden und ist eine Verlängerung des beliebten Großmarktradweges. Die Brücke bietet gleichzeitig eine direkte Verbindung zur U- und S-Bahnstation Elbbrücken mit ihrem Switch-Punkt und ihrer StadtRAD-Station. Damit stärken wir auch den ,intermodalen Ansatz’, in dem wir die Verkehrsträger des Umweltverbundes noch stärker miteinander vernetzen.“

HafenCity-Hanburg-Chef Andreas Kleinau zur Brücke Entenwerder: „Diese Brücke verbindet zuallererst die Bewohner:innen beider Stadtteile miteinander. Sie schafft die Möglichkeit für Begegnung und Austausch. Sie sichert aber auch den Zugang zu wichtigen sozialen Infrastrukturen wie Kitas und Schulen oder kulturellen Angeboten – schnell und bequem zu Fuß oder mit dem Rad.“ © SMP

Nach so viel Sozial- und Infrastrukturlob soll doch auch noch die Brücke selbst „zu Wort“ kommen. Für Hamburgs Oberbaudirektor Franz-Josef Höing ist die Brücke Entenwerder des Siegerentwurfs des Teams schlaich bergermann partner (Stuttgart) mit gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner (Hamburg) ein „wunderbares Stück Schlichtheit, das Eleganz ausstrahlt“, schwärmte der Städtebauchef über die Brückenverbindung HafenCity-Entenwerder Park. Mit einer schwungvollen und dynamischen Geste überspannt das 138 Meter lange und circa 7 Meter breite Brückenbauwerk das Wasser auf zwei Stützen, zwischen denen eine freie Spannweite von 75 Metern liegt. Über die Brücke verlaufen ein Zweirichtungsradweg und ein Fußweg.  Aufenthaltsbereiche sind an den Brückenköpfen vorgesehen.

Die vorbereitenden Baumaßnahmen am Elbufer beginnen bereits im Januar 2023. Als eine der ersten Maßnahmen müssen für den Bau der Brücke Entenwerder an der Ostspitze der HafenCity Mitte Januar 2023 45 Bäume weichen. Die Maßnahme ist an dieser Stelle unumgänglich, um sowohl die Stegverbindung hin zur Brücke als auch den „Bau der Widerlager“ für die Brücke zu ermöglichen. Ein Umsetzen der Bäume ist nicht möglich, da sie zu groß und zum Teil mit der Uferbefestigung verwachsen sind. Im Anschluss an die Fertigstellung der Brücke werden diese Baumfällungen jedoch mehr als ausgeglichen. Die heutige Uferzone wird der neue, rund 1,6 Hektar große „Park Zweibrücken“ mit insgesamt 70 neuen Bäumen angelegt, sodass eine positive Baumbilanz erreicht wird. In den Grünflächen werden 40 neue Bäume gepflanzt, weitere 30 entlang der Zweibrückenstraße (darunter Bergahorn, Traubenkirschen und Kastanien). Zusätzlich finden in den Uferzonen typische Gehölze wie Weiden, Pappeln und Erlen ihren Platz. Das ganzheitliche Freiraumkonzept, das für eine grüne Aufwertung des gesamten Bereichs an den Elbbrücken sorgt, wurde von Vogt Landschaftsarchitekten, Zürich/Berlin im Auftrag der HafenCity Hamburg GmbH erarbeitet. Wolfgang Timpe

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