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Edeka-HafenCity-Inhaber Markus Böcker über die ersten Wochen seines temporären Food-Containermarkts: „Der Pop-up-Container-Market HafenCity wird von den Kunden gut angenommen. Wir werden Anfang Februar weitere Sortimente aufnehmen, die durch Kundenanfragen und -wünsche an uns gestellt wurden.“ © Sternberg Marketing
Um die Ecke

Seit Anfang Januar hat sich der Edeka-HafenCity-Markt mit fünf bunten Pop-up–Container-Market-Verkaufsständen auf dem Überseeboulevatd etabliert. Die Bilanz der ersten Wochen fällt beim Publikum wie bei Inhaber Markus Böcker positiv aus
PLUS: „7 Fragen an …“ den Marketingmanager und Food-Containererfinder Marc Sternberg

Wer aktuell auf dem Überseeboulevard bummelt, wundert sich möglicherweise über fünf bunte Container, die hier gerade auf dem Marktplatz der HafenCity stehen. Fünf Container, die wochentags morgens um neun Uhr – ähnlich einer Kaffeeklappe – die Läden öffnen und statt warmen Speisen und Kaffee Lebensmittel und Delikatessen feilbieten. Die Idee dazu hatte Markus Böcker, Inhaber des Supermarktes Edeka-HafenCity auf dem Überseeboulevard, denn zum Jahresanfang gab es im Gebäude am bisherigen Standort einen großen Wasserschaden (die HCZ berichtete).  

Foto oben: Edeka-HafenCity-Inhaber Markus Böcker über die ersten Wochen seines temporären Food-Containermarkts: „Der Pop-up-Container-Market HafenCity wird von den Kunden gut angenommen. Wir werden Anfang Februar weitere Sortimente aufnehmen, die durch Kundenanfragen und -wünsche an uns gestellt wurden.“ © Sternberg Marketing

Familie Leona und Ole Steinbock: „Für die Grundversorgung ist es eine tolle Sache. Wir kommen täglich um das zu kaufen, was wir gerade so brauchen. Unseren Wocheneinkauf machen wir zurzeit umständehalber aber woanders. Für die vier Monate, in denen der große Markt saniert wird, ist das eine gute Ergänzung zum Beispiel zu Alnatura. Auch für die Edeka-Mitarbeiter ist das eine gute Sache, die sonst womöglich in Kurzarbeit gehen müssten. Für uns ist der Container-Markt eine gute Alternative .“ © Corinna Chateaubourg
Familie Leona und Ole Steinbock: „Für die Grundversorgung ist es eine tolle Sache. Wir kommen täglich um das zu kaufen, was wir gerade so brauchen. Unseren Wocheneinkauf machen wir zurzeit umständehalber aber woanders. Für die vier Monate, in denen der große Markt saniert wird, ist das eine gute Ergänzung zum Beispiel zu Alnatura. Auch für die Edeka-Mitarbeiter ist das eine gute Sache, die sonst womöglich in Kurzarbeit gehen müssten. Für uns ist der Container-Markt eine gute Alternative .“ © Corinna Chateaubourg

Seit 11. Januar steht deshalb jetzt hier der „Pop-Up Container-Market Hafen-City“. Fünf Container à 10 Fuß stehen auf 34 Quadratmetern. Inzwischen wissen die Anwohner Bescheid. Sie kommen meistens zielgerichtet her, um sich etwa mit Milch und Heidelbeeren das Frühstück zu versüßen. Inhaber Markus Böcker zeigt sich nach den ersten Wochen zufrieden: „Der Pop-up-Container-Market HafenCity wird von den Kunden gut angenommen. Wir werden Anfang Februar weitere Sortimente aufnehmen, die durch Kundenanfragen und -wünsche an uns gestellt wurden.“ 

Und wie finden die Bewohner der HafenCity das Angebot? Es sei schon „eine andere Auswahl als im großen Markt“, sagt Philippa, die hier Möhren für ihr Pferd gekauft hat. Eine erfreuliche Alternative, schnell ein paar Kleinigkeiten fußläufig zu erstehen und eine gute Ergänzung zu anderen Läden im Quartier, sehen viele andere Passanten und Kunden im aktuellen Container-Markt. 

Kimberly Dinissen:   „Ich wollte heute meinen Samstagseinkauf im früheren Edeka-Markt hier machen und habe die Container zufällig gesehen. Ich habe alles gefunden, was ich brauche, und bin zufrieden.“ © Corinna Chateaubourg
Kimberly Dinissen: „Ich wollte heute meinen Samstagseinkauf im früheren Edeka-Markt hier machen und habe die Container zufällig gesehen. Ich habe alles gefunden, was ich brauche, und bin zufrieden.“ © Corinna Chateaubourg

Kimberly Dinnissen etwa kauft sonst immer im Supermarkt ein und findet den Pop-Up-Container-Market HafenCity „schlicht fantastisch“ (siehe Umfrage) und Ole Steinbock findet „die Grundversorgung eine tolle Sache“.

Die Container, die gerade als mobiler Einkaufsladen verwendet werden, stammen von der Hamburger Firma ContainerKlappe (siehe 7 Fragen an …“; am Ende dieses Textes). „Es sind alles ausnahmslos echte Seecontainer, die mindestens einmal um die Welt gefahren sind“, erklärt Marc Sternberg, Mitinhaber der ContainerKlappe (siehe Interview rechts). Dass jeder Container nach Kundenwunsch ausgebaut und ausgestattet wird, hat Markus Böcker überzeugt. 

Salah Abu: „Man findet hier, was man schnell braucht. Gerade habe ich noch etwas Käse fürs Frühstück gekauft, einen größeren Einkauf mache ich aber später dann woanders.  Ich finde es sehr gut, dass es den Pop-up-Markt gibt, weil ich hier schnell etwas einkaufen kann, ohne weit laufen oder fahren zu müssen. Bestellt habe ich auch schon mal etwas. Das dauert aber meistens ein bisschen und ist dann manchmal nicht geeignet.“ © Corinna Chateaubourg
Salah Abu: „Man findet hier, was man schnell braucht. Gerade habe ich noch etwas Käse fürs Frühstück gekauft, einen größeren Einkauf mache ich aber später dann woanders. Ich finde es sehr gut, dass es den Pop-up-Markt gibt, weil ich hier schnell etwas einkaufen kann, ohne weit laufen oder fahren zu müssen. Bestellt habe ich auch schon mal etwas. Das dauert aber meistens ein bisschen und ist dann manchmal nicht geeignet.“ © Corinna Chateaubourg

Gern würde der Inhaber den temporären Markt auch dauerhaft als Wochenmarkt betreiben.  „Wir freuen uns, dass wir Edeka-Böcker die Möglichkeit geben konnten, während der Umbauphase im Sumatrakontor auf dem Marktplatz des Überseequartiers interessante Pop-Up-Container aufzustellen. Hiermit wird nicht nur der tägliche Bedarf der Anwohner ergänzt, sondern auch eine neue Art einzukaufen getestet“, sagt dazu Quartiersmanagerin Dr. Claudia Weise. 

Ab 2. Februar starte dienstags wieder der beliebte Food Lovers Market, der dann durch die Container ergänzt werde, kündigt sie an. Zusätzlich finde ein neuer Wochenmarkt-Versuch mit Produkten von engagierten regionalen Erzeugern ab September statt, der jeden Mittwoch die HafenCity bereichern werde“, so Weise. Von der Idee, den Pop-up-Container-Markt auch über die Bauarbeiten hinaus irgendwie weiter zu betreiben, ist die Quartiersmanagerin noch nicht überzeugt. 

Juan Antonio Higuera: „Ich wohne hier im Überseeboulevard seit 2012 und kaufe oft im Viertel ein. Der Markt ist für uns praktisch, da er sozusagen genau vor der Tür ist. Zurzeit besorge ich mir ein paar Kleinigkeiten, wie Gemüse, Aufschnitt und ein Hähnchen. Da ich in Finkenwerder arbeite, kaufe ich aber auch dort oft ein. Für uns ist es sehr praktisch, dass ich hier einkaufen kann. Die Idee mit den Containern ist phänomenal.“
 © Corinna Chateaubourg
Juan Antonio Higuera: „Ich wohne hier im Überseeboulevard seit 2012 und kaufe oft im Viertel ein. Der Markt ist für uns praktisch, da er sozusagen genau vor der Tür ist. Zurzeit besorge ich mir ein paar Kleinigkeiten, wie Gemüse, Aufschnitt und ein Hähnchen. Da ich in Finkenwerder arbeite, kaufe ich aber auch dort oft ein. Für uns ist es sehr praktisch, dass ich hier einkaufen kann. Die Idee mit den Containern ist phänomenal.“ © Corinna Chateaubourg

„Eine dauerhafte Installation von Verkaufscontainern, die länger als zwei bis drei Tage an einer Stelle stehen, ist wegen der Nachbarinteressen und aus weiteren Gründen (Anlieferung, Außenterrassen der Gewerbemieter, Sichtbehinderungen, laufender Hotelbetrieb, Sicherheitsauflagen und Nutzungskonzept Freiflächen) zurzeit nicht vorstellbar.“ Mal abwarten. Corinna Chateaubourg

7 Fragen an … Marc Sternberg

Marc Sternberg (36) hat 2006 als Kellner im Chilli Club in der HafenCity angeheuert, danach sein Studium zum Ökonom für Marketing und Vertrieb abgeschlossen und arbeitet seit 2010 als selbstständiger Marketing- und Eventberater. Und seit 2019 hat er zusätzlich als Food-Container-Vermieter die ContainerKlappe mit seinem Partner Florian Scherer gegründet. © Jonas Wölk
Marc Sternberg (36) hat 2006 als Kellner im Chilli Club in der HafenCity angeheuert, danach sein Studium zum Ökonom für Marketing und Vertrieb abgeschlossen und arbeitet seit 2010 als selbstständiger Marketing- und Eventberater. Und seit 2019 hat er zusätzlich als Food-Container-Vermieter die ContainerKlappe mit seinem Partner Florian Scherer gegründet. © Jonas Wölk

Marc Sternberg über Seecontainer, Kundenwünsche und Baustellenbewirtung 

1 Herr Sternberg, Sie sind mit Ihrer Firma ­ContainerKlappe Produzent und Vermieter der Container für den Pop-Up-Container-Market auf dem Überseeboulevard. Was macht ihr Unternehmen sonst noch? Wir kommen eigentlich aus der Betriebsversorgung von Großbaustellen und Werksgeländen und haben uns als Unternehmen auf Food-Container spezialisiert. ContainerKlappe steht für eine moderne, nachhaltige und zeitgemäße Form der „Kaffeeklappe“, die es früher im Hamburger Hafen gab und die den Arbeitern eine immer gute und bezahlbare Versorgung gegeben hat.

2 Woher kommt diese Idee? Mein Partner bei der ContainerKlappe ist Florian Scherer, der auch schon seit zehn Jahren Unternehmer mit den Restaurants „Catch of the Day“ und „Alte Liebe“ im Kaispeicher B und den Gastro-Aktivitäten im CruiseCenter und im Kesselhaus sowie seinem Scherer-Catering ist. Wir beide kommen aus Hamburg, lieben den Hafen, die Container und das Maritime. Und wir haben zugleich auch ein Händchen für die Gastronomie und mögen die Arbeit mit und für Menschen. Angefangen hat für die Containerklappe alles 2019 mit einer Anfrage aus dem südlichen Überseequartier für eine nachhaltige und dezentrale Mitarbeiterverpflegung der Bauarbeiter. 

3 Wie, Sie versorgen dort jetzt die Baustelle? Nein, die jeweiligen Vorstellungen lagen zu weit auseinander und so kam es leider zu keiner Zusammenarbeit. Aber wenn eine Tür zu geht, gehen zwei neue auf und so kam es auch. Seitdem versorgen wir den Industriepark in Leuna und auch die dort ansässige Total-Raffinerie mit unseren Food-Containern und erleben dort eine sehr produktive und gute Zusammenarbeit. 

4 Sie vermieten aber auch ihre Food-Container wie jetzt auf dem Überseeboulevard? Genau, neben dem eigenen Betrieb an eigenen Standorten, vermieten wir Food-Container für individuelle Kundenbedürfnisse. Die Container werden nach unseren spezifischen Vorgaben in Bremen und Hamburg produziert und je nach Modell vermieten wir diese dann mit oder auch ohne Ausstattung. Immer nach dem Motto: „So individuell wie möglich, so standardisiert wie nötig.“ 

5 Wer zählt denn alles so zu Ihren Kunden in der Vermietung?  Aktuell Edeka Böcker in der HafenCity mit den fünf Pop-Up-Boxen und einer Grillbox, aber wir vermieten trotz Corona auch noch an einen weiteren Edeka-Markt in Hollenstedt vor den Toren Hamburgs, eine große Eventlocation in Baden-Baden und an das Beachmotel in Heiligenhafen. In Summe haben wir derzeit zehn Container in der Vermietung und drei im eigenen Betrieb. 

6 Was ist neben ihren knalligen Farben das Besondere an ihren Food-Containern? Es sind alles ausnahmslos echte Seecontainer, die mindestens einmal um die Welt gefahren sind. Wir lassen jeden Container hochwertig und individuell nach Kundenwunsch ausbauen und statten diese auch selbst gastronomisch aus.

7 Wie blicken Sie ins zweite Corona-Jahr, bietet 2021 Grund zur Hoffnung? Ich bin sehr zuversichtlich! Wir haben ein großes (automobiles) Projekt nahe Berlin für uns gewonnen, werden den Neubau der weltweit ersten Bio-Raffinerie begleiten und stehen mit einem neuen, noch nicht ganz spruchreifen Konzept in den Startlöchern. Zudem firmieren wir, weil wir schneller als gedacht gewachsen sind und aus Haftungsgründen, ab Frühjahr 2021 als GmbH, wofür wir noch Vorarbeiten erledigen müssen. Wir haben unseren Weg gefunden – auch wenn 2020 sehr herausfordernd war.
Die Fragen stellte Corinna Chateaubourg

Marc Sternberg (36) hat 2006 als Kellner im Chilli Club in der HafenCity angeheuert, danach sein Studium zum Ökonom für Marketing und Vertrieb abgeschlossen und arbeitet seit 2010 als selbstständiger Marketing- und Eventberater. Und seit 2019 hat er zusätzlich als Food-Container-Vermieter die ContainerKlappe mit seinem Partner Florian Scherer gegründet. 

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