Architekturzentrum. Am 4. April 2025 eröffnet das »Urbaneo – Junges Architektur Zentrum« auf dem Strandkai in der HafenCity als zweites Haus des Kindermuseums Hamburg e.V. mit den Schwerpunkten Architektur, Stadtplanung und Baukultur

Nicht zufällig ist „Bob der Baumeister“ eine der beliebtesten und erfolgreichsten Kinder- und Medienfiguren, wenn es um handwerkliches Basteln, Bauen, Planen und Selbstverwirklichen geht. Am 4. April 2025 eröffnet demnächst das Urbaneo – Junges Architektur Zentrum in der HafenCity auf dem Strandkai – als zweites Haus des Kindermuseums Hamburg e.V. mit den Schwerpunkten Architektur, Stadtplanung und Baukultur. Auf über 1.000 Quadratmetern bietet das Urbaneo Ausstellungen, Werkstätten, Seminarräume und Mitmachangebote, in denen Jugendliche Stadt aktiv erleben und mitgestalten können.
Foto oben: Ende Februar fand ein Speeddating der Freunde und Macher:innen von Urbaneo auf dem Strandkai zur inoffiziellen Eröffnung statt – auch für ein Fotoshooting mit Kindern, u. a. aus der AG Jugend im Netzwerk HafenCity e. V. für die Website urbaneo.de. © Dan Hannen | www.danhannen.com
Was ist für die Geschäftsführerin des Vereins Kindermuseum Hamburg e.V. mit seinem Kli!ck Kindermuseum in Osdorf und Leiterin des Urbaneo in der HafenCity, Judith Rädlein, das Einzigartige an dem neuen Jungen Architekturzentrum: „Im Urbaneo soll es um Baukultur gehen, in all ihren Facetten. Dazu haben wir Ausstellungsräume und Werkstätten, die wir gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen entwickelt haben. Dabei geht es uns zum einen um die Vermittlung von kulturellem Wissen: Wir möchten junge Menschen fit machen in Sachen Baukultur, da das Thema sonst in Deutschland in keinem Curriculum verankert ist – im Gegensatz zu vielen unserer Nachbarländer.“

Ein Baustellen-Event im neuen Urbaneo am Strandkai, organisiert von der Hamburger Stiftung Baukultur (HSBK), fand am 20. Februar das erste HSBK Baukultur Forum im neuen Urbaneo auf der Strandkai-Spitze in der HafenCity statt. Das Thema lautete: Baustelle. Die tolle Veranstaltung Urbaneo – Worauf wir bauen: Erfahrung, Baukultur und Beteiligung richtete sich an alle interessierten Menschen, egal ob mit oder ohne fachlichen Hintergrund. Gastrednerin war die Hamburger Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen, Karen Pein. Baustellen sind ein wichtiges Thema in der Stadtentwicklung. Immer tiefgreifendere Baumaßnahmen sind notwendig, um unsere Städte zukunftssicher zu machen. Doch diese Maßnahmen schränken oft unseren Alltag ein. Das sorgt für Unmut in der Gesellschaft. Viele Menschen fühlen sich von Baustellen gestört. Doch wie gelingt es uns, den Stadtumbau angenehm zu gestalten? Wie kann gute Gestaltung helfen, das Unvermeidbare erträglicher zu machen?
Das neue Urbaneo ist das zweite Standbein des Vereins Kindermuseum Hamburg e.V. mit seinem Klick Kindermuseums in Hamburg-Osdorf. Urbaneo öffnete bereits vor der eigentlich Eröffnung am 4. April schon mal Ende Februar seine Türen. Seit über 20 Jahren fördert das Klick Kindermuseum spielerisch das Interesse und Engagement von Kindern und Jugendlichen für Themen, die ihre Lebenswelt direkt betreffen. Mit ihrem zweiten Standort, dem Urbaneo in der HafenCity, setzen sie einen neuen Schwerpunkt auf Architektur, Stadtplanung, Baukultur – und auf Partizipation. Die Teilnehmer konnten exklusiv vorab die moderne Location erkunden und sich auf den Austausch vorbereiten. Die Atmosphäre war offen und einladend. Viele Menschen kamen zusammen, um ihre Gedanken zum Thema Baustellen zu teilen. Die Diskussionen waren lebhaft. Die Teilnehmer aus Politik, Planung, Wirtschaft und Verwaltung brachten ihre Erfahrungen ein. Einige schilderten, wie Baustellen sie im Alltag beeinträchtigen. Andere berichteten von positiven Beispielen. Es gab Anregungen, wie die Stadtplanung transparenter und bürgerfreundlicher gestaltet werden kann. Alle freuten sich schon darauf, wenn das Urbaneo am 4. April seine Tore für die Jugendlichen und die Hamburger:innen öffnen wird.
Das Forum ermutigte die Anwesenden, aktiv an der Stadtentwicklung teilzunehmen. Die Hamburger Stiftung Baukultur möchte den Dialog zwischen Bürgern und Entscheidungsträgern fördern. Denn nur gemeinsam können wir Lösungen finden. Die HSBK plant verschiedene Events zu diesem Thema. Ziel ist es, das Bewusstsein für Stadtplanung zu schärfen. Die Veranstaltungen sollen offen sein für alle, die sich für Stadtentwicklung interessieren. Jeder hat die Möglichkeit, seine Meinung einzubringen. Das HSBK-Forum zeigte, dass viele Menschen bereit sind, sich mit den Herausforderungen des Stadtumbaus auseinanderzusetzen. Der Austausch von Ideen und Erfahrungen ist wichtig, um gemeinsam Lösungen zu entwickeln.

Für Leiterin Judith Rädlein ist das Urbaneo-Projekt auch ein wichtiges Element der Stadtgesellschaft. „Es geht uns auch um Partizipation. Gerade in Hamburg setzt sich Bürgerbeteiligung immer stärker durch. Oft werden Kinder und Jugendliche hier aber noch nicht ausreichend mit einbezogen, da ernst gemeinte Partizipation herausfordernd ist und einer pädagogischen Expertise bedarf. An dieser Stelle möchten wir wirksam werden, indem wir Wissen nicht klassisch museal und frontal vermitteln, sondern interaktiv und im Sinne des ,Begreifens‘ und damit junge Menschen befähigen, ihre Stimme in stadtplanerische Prozesse einzubringen.“
Jimmy Blum und Wolfgang Timpe
INFO
Das Urbaneo verfolgt einen sogenannten Hands-on-Ansatz, bei dem Kinder und Jugendliche durch eigene Erfahrungen lernen.
Sie setzen sich mit Fragen auseinander wie:
• Wie gestalten wir zukunftsfähige Städte?
• Welche Materialien und Bauweisen sind nachhaltig?
• Wie beeinflusst Architektur unser Zusammenleben?
• Welche Rolle spielen Kinder und Jugendliche in Stadtentwicklungsprozessen?
Die Angebote kombinieren praktisches Experimentieren mit theoretischen Grundlagen und greifen aktuelle Fragestellungen aus Architektur und Stadtplanung auf.
Das URBANEO bietet unterschiedliche Räume für kreative Prozesse und Experimente:
• Werkstätten für Modellbau, Holz- und Papierarbeiten
• Seminarräume mit Blick auf die Elbe für Workshops und Diskussionen
• Lego-Station & Trickfilm-Box für spielerische Zugänge zur Stadtplanung
• Ausstellungsflächen für interaktive Präsentationen und partizipative Projekte
• Sandbox für Stadtplanungsexperimente
• Pop-up-Kiosk als sozialer Treffpunkt
Diese Räume stehen nicht nur für das eigene Programm zur Verfügung, sondern können auch für externe Projekte genutzt werden.
Kooperationen und Weiterentwicklung
Das URBANEO versteht sich als offener Ort, der Raum für Kooperationen mit Schulen, Hochschulen, Architekturbüros und kulturellen Initiativen bietet. Neben den bestehenden Angeboten sollen neue Formate entstehen, die baukulturelle Bildung und Stadtgestaltung aus verschiedenen Perspektiven beleuchten.
Weitere Infos unter: urbaneo.de