Ausblick: Neue Grenzen für eine neu definierte „Innere Stadt“ – inklusive HafenCity: 1. Neue Aufenthalts- und Angebotsqualitäten sollen in der klassischen Innenstadt (blaue Linie) entstehen. Plus: 2. Die Erweiterung um Wallanlagen, Hauptbahnhof, Teile der Alster und St. Georg sowie die gesamte HafenCity mit der Stadtküste® von der Elbmeile bis zu den Elbbrücken (rote Linie). © HCZ | Grafik: Tobias Hahn | Quelle: Google
Vision Innenstadt

In einem Forum erörterten 25 Vertreter:innen von Politik, Tourismus, Städteplanung und Kultur neue Innenstadt-Strategien für mehr Lebensqualität und kaufmännischen Erfolg

Die Stiftung StadtLandKunst hatte in Kooperation mit dem Tourismusverband Hamburg eingeladen und alle kamen: 25 führende Vertreter:innen der Bürgerschaft, der Verwaltung sowie städtischer und bürgerlicher Institutionen trafen sich Mitte März in der Halle 424 im Oberhafenquartier. Mit dabei u.a. die Sprecher für Tourismus und Wirtschaft der beiden Regierungsparteien, Arne Platzbecker (SPD) und Dr. Miriam Putz (Grüne); Karin Loosen die Präsidentin der Architektenkammer; Heinrich Grüter, Geschäftsführer des Trägerverbunds Projekt Innenstadt e.V.; Dr. Cornelia Peters, Leitung Gesamtstädtische Freiraumstrategien der  Umweltbehörde (BUKEA);  Tobias Goevert, neuer Leiter der Landes- und Stadtentwicklung in der BSW und Sascha Albertsen von Hamburg Tourismus.
Foto oben: Ausblick: Neue Grenzen für eine neu definierte „Innere Stadt“ – inklusive HafenCity: 1. Neue Aufenthalts- und Angebotsqualitäten sollen in der klassischen Innenstadt (blaue Linie) entstehen. Plus: 2. Die Erweiterung um Wallanlagen, Hauptbahnhof, Teile der Alster und St. Georg sowie die gesamte HafenCity mit der Stadtküste® von der Elbmeile bis zu den Elbbrücken (rote Linie). © HCZ | Grafik: Tobias Hahn | Quelle: Google

Das Thema der Veranstaltung: Handlungsstrategien für eine zukunftsfähige Gestaltung der Innenstadt von Alster bis Elbe. Bisher ist die traditionelle Innenstadt stark auf Einzelhandel fokussiert. Innenstadtbereiche wie Jungfernstieg, Gänsemarkt oder Mönckebergstraße sind abends menschenleer. Die HafenCity stellt eine Erweiterung der bisher in der traditionellen Innenstadt bestehenden Flächen für Einzelhandel und Gastronomie um mehr als 60 Prozent dar. In Zeiten von Onlinehandel, geringer steigenden Einwohnerzahlen, Klimaschutz und nun auch noch Corona-Beschränkungen bietet das keine nachhaltige Perspektive – erste Kaufhäuser und Läden schließen.

In kleinen Präsentationen zeigten Mitwirkende Einblicke in verschiedene Handlungsfelder: So u.a. konsequente Innenstadt-Entwicklungen (fast) ohne Autoverkehr oder nachhaltig geprägte Stadtteile, in denen Sonne, Grün, langlebige Gebäude und kurze Wege für mehr Lebensqualität und Klimaschutz Vorfahrt haben. Vorbilder aus Städten wie ­Siena, New York, Paris, Wien oder Valencia – und aus Hamburg selbst: Das Hamburg-Image im Stadtmarketing. Grünentwicklungs-Impulse für Hamburgs Innenstadt.  Elbe als städtischer Raum für Mobilität, Erholung, Naturerlebnis. Gestaltung konstruktiver Bürgerbeteiligung. Und schließlich: Akzente für Stadtentwicklung – fünf Thesen des neuen Leiters der Landes- und Stadtentwicklung in der BSW, Tobias Goevert.

Präsenztagung mit PCR-Test und AHA-Regeln in der Halle 424, Oberhafen: Mitorganisatorin Iris Neitmann vom Forum StadtLandKunst eröffnete die Sitzung zum Thema „Zeit zu Handeln – ein neuer Masterplan für die Innenstadt“ mit Schlaglichtern auf autofreie, grüne und lebendige City-Quartiere. Gefühlt sind traditionelle Innenstadt und HafenCity näher zusammengerückt. © Wolfgang Timpe
Präsenztagung mit PCR-Test und AHA-Regeln in der Halle 424, Oberhafen: Mitorganisatorin Iris Neitmann vom Forum StadtLandKunst eröffnete die Sitzung zum Thema „Zeit zu Handeln – ein neuer Masterplan für die Innenstadt“ mit Schlaglichtern auf autofreie, grüne und lebendige City-Quartiere. Gefühlt sind traditionelle Innenstadt und HafenCity näher zusammengerückt. © Wolfgang Timpe

Die Halle 424 ist ein warmer und inspirierender Raum für eine sehr offene Gesprächsatmosphäre. Unter der Moderation von Marc Widmann („Die Zeit“) wurden viele Informationen aus wechselnden Blickwinkeln ausgetauscht, insbesondere zwischen der Verwaltung und den Verbänden. Die Vertreter:innen der Politik verfolgten aufmerksam die Diskussion.

Es entwickelt sich Konsens: Weniger Einzelhandel, mehr Wohnen und Kultur, attraktive öffentliche Räume, mehr Klimaschutz, mehr Resilienz. Weniger Raum für motorisierten Verkehr, freiwerdende städtische Räume aus den Erdgeschoßnutzungen, auch aus städtischen Kulturhäusern heraus mit Leben füllen. Aber auch: Mehr zusammenhängende Betrachtung der Innenstadt von Alster bis Elbe, von Neustadt über Altstadt bis HafenCity und Stadtküste®, Wahrnehmung der Potenziale der Quartiere, Stärkung der Verbindungen zwischen den Quartieren.

Ein Fazit der Veranstaltung: Die Federführung für viele erforderliche Einzelmaßnahmen, immer betrachtet im  Gesamtkontext aller Innenstadtquartiere und Nutzungen, könnte am besten bei Herrn Goevert liegen. Bürgerinstitutionen müssen in den Transformationsprozess eingebunden werden, sich auch untereinander quartiersübergreifend vernetzen. Behörden müssen sich projektbezogen zusammen organisieren.

Die Mitwirkenden verabschieden sich inspiriert mit neuen Ideen und Handlungsoptionen. Gefühlt sind traditionelle Innenstadt und HafenCity näher zusammengerückt. Die Runde kann fortgesetzt werden – gemeinsam für eine nachhaltig attraktive, lebenswerte und erfolgreiche Hamburger City von Alster bis Elbe. Iris Neitmann

Nachrichten von der Hamburger Stadtküste

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