Aus gutem Holz

Innovation. Deutschlands höchstes Holzhochhaus „Roots“ der Garbe Immobilien-Projekte im Baakenhafen feierte ein großzügiges Richtfest, und im Frühjahr 2024 werden die ersten Bewohner und die Deutsche Wildtier Stiftung einziehen

Der Himmel mag „Roots“. Weiße Schäfchenwolken zogen am blauen Firmament vorüber, während die Projektverantwortlichen von Deutschlands höchstem Holzhochhaus in 65 Meter Höhe auf dem Dach im 19. Stock die symbolisch letzten Sechs-Zoll-Nägel in die Massivholzbuchstaben „Roots“ einschlugen. Kurz zuvor, als den 430 Richtfestgästen von Garbe Immobilien-Projekte in einem Zeitraffervideo die Hochbauphasen gezeigt wurden, stand Garbe-CEO Fabian von Köppen am Rande der Festgesellschaft und schaute gedankenverloren und mit einem stillen Lächeln im Gesicht dem digitalen Entstehen seines „Roots“ zu. Am Ende des offiellen Teils des Richtfests, während die Gäste Getränke und Buffet bei sommerlichen Temperaturen genossen, schaute der Unternehmer schon wieder nach vorne: „Wir verfolgen den Holzbau schon sehr lange, weil wir überzeugt sind, dass man nur mit Holz in Kombination mit ­anderen Baustoffen die CO₂-Klimaziele erreichen kann. Und unser Holzhochhaus ,Roots‘ ist die ­Krönung unseres Weges – aber in jeden Fall noch nicht der Abschluss“, sagte von Köppen. 
Foto oben: Die Verantwortlichen schlagen auf dem Dach in 65 Meter Höhe die symbolisch letzten Sechs-Zoll-Nägel in die „Roots“-Buchstaben ein (v. l.): Tobias Hertwig, Geschäftsführer der Garbe Immobilien-Projekte GmbH, Dr. Andreas Kleinau, Vorsitzender der Geschäftsführung der HafenCity Hamburg GmbH (HCH), Jan Störmer, Architekt bei Störmer Murphy and Partners GbR, ­Monika Thomas, Architektin und Staatsrätin der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen (BSW), sowie Prof. Klaus Hackländer, Vorstand der Deutschen Wildtier Stiftung. © Catrin-Anja Eichinger

Fabian von Köppen, CEO der Garbe Immobilien-Projekte GmbH: „Wir verfolgen den Holzbau schon sehr lange, weil wir überzeugt sind, dass man nur mit Holz in Kombination mit ­anderen Baustoffen die CO₂-Klimaziele erreichen kann. Und unser Holzhochhaus ,Roots‘ ist die ­Krönung unseres Weges – aber in jeden Fall noch nicht der Abschluss!“ © Catrin-Anja Eichinger

„Von der Wurzel bis zur Krone aufgerichtet: Garbe Immobilien-Projekte feiert ,roots completed‘ in der HafenCity in Hamburg. Mit dem Richtfest ist ein wichtiger Meilenstein in der nachhaltigen Projektentwicklung erreicht. Das ,Roots‘ ist mit seinem rund 65 Meter hohen Holzturm nicht nur ein architektonisches Wahrzeichen, sondern auch ein bedeutender Baustein für die Vision des Hamburger Projektentwicklers, die Stadt klimaneutral nachzuverdichten“, so Garbe Immobilien-Projekte. Das demnächst höchste Holzhochhaus Deutschlands wird über 181 Wohneinheiten, bestehend aus Eigentumswohnungen und öffentlich geförderten Wohnungen, verfügen. Im Erd- und Warftgeschoss wird „Die Botschaft der Wildtiere“ eröffnen, eine interaktive Ausstellung der Deutschen Wildtier Stiftung, die hier auch ein Naturfilmkino, eine Lernwerkstatt und eine hochwertige Gastronomie betreiben wird. „Rund 85 Prozent der Eigentumswohnungen sind bereits verkauft“, so Fabian von Köppen mit strahlender Miene in seiner Begrüßungsrede. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis liege bei 10.000 Euro. Die Vermietung der geförderten Wohnungen starte im Herbst 2023. Das Investitionsvolumen beträgt 140 Millionen Euro. Die Fertigstellung des vom Hamburger Architekturbüros Störmer Murphy and Partners entworfenen Projekts ist für das erste Quartal 2024 geplant.

Das „Roots“ am Baakenhafen ist für Garbe-Geschäftsführer Tobias Hertwig auch die Einlösung einer Vision: „Das ,Roots‘ ist eine Symbiose aus Urbanität und Umwelt: Auf einer Bruttogeschossfläche von rund 20.600 Quadratmetern realisieren wir 181 Wohneinheiten, davon 128 Eigentumswohnungen und 53 öffentlich geförderte Wohnungen. Das Design des Hamburger Architekturbüros Störmer Murphy and Partners vereint High-End-Architektur mit dem zunehmenden Wunsch nach Naturverbundenheit.“ © Garbe Immobilien-Projekte

Für den Bau des aus einem 65 Meter hohen Holzturm mit 19 Geschossen und einem Riegelbau mit sieben Geschossen bestehenden Projekts wurden rund 5.500 Quadratmeter Nadelholz verbaut. Aufgrund der Lage innerhalb eines Hochwassergebiets wurden das Warft- sowie das Erdgeschoss in herkömmlicher Stahlbetonbauweise errichtet. Ab dem dritten Obergeschoss sind auch die Decken und Wände komplett aus Holz. Die für den Bau benötigte Holzmenge wächst in Deutschland in circa 23 Minuten nach. 

„Mit dem ,Roots‘ entsteht ein Bauwerk, das auf harmonische Weise das Spannungsfeld zwischen der fortschreitenden Urbanisierung und dem zunehmenden Bedürfnis nach einem engen Bezug zur Natur anspricht. Das innovative Konzept basiert auf der Verwendung von Holz als Hauptbaumaterial, das nicht nur nachhaltig ist, sondern auch eine Verbindung zwischen moderner Architektur und der natürlichen Umgebung herstellt. Der architektonische Entwurf stellt dabei eine Symbiose aus Ästhetik, Funktionalität und Ökologie dar“, so Garbe Immobilien-Projekte.

Das „Roots“ am Baakenhafen ist für Garbe-Geschäftsführer Tobias Hertwig auch die Einlösung einer Vision: „Das ,Roots‘ ist eine Symbiose aus Urbanität und Umwelt: Auf einer Bruttogeschossfläche von rund 20.600 Quadratmetern realisieren wir 181 Wohneinheiten, davon 128 Eigentumswohnungen und 53 öffentlich geförderte Wohnungen. Das Design des Hamburger Architekturbüros Störmer Murphy and Partners vereint High-End-Architektur mit dem zunehmenden Wunsch nach Naturverbundenheit.“ © Garbe Immobilien-Projekte

„Frank Lloyd Wright, der US-Architekt, der das Guggenheim-Museum in New York baute, das inzwischen zum UNESCO-Welterbe gehört, sagte einmal: Die beste Verbindung zwischen Kopf und einer Hand ist eine gute Holzbauweise. Genau dies habe ich gelebt, daran habe ich mein Architektenleben lang geglaubt. Nun beende ich nach 60 Jahren meine Architektenlaufbahn als Seniorpartner von Störmer Murphy and Partners mit einem Hochhaus in Holzbauweise. Um dieses Pilotprojekt anzugehen, brauchte es einen Bauherrn mit großer Innovationsbereitschaft. Garbe Immobilien-Projekte GmbH war von Anfang bereit, ein intradisziplinäres Team zu beauftragen, mit welchem wir in der Abstimmung die komplette Ausführungsplanung vor Baubeginn gewährleisten konnten. Auf diesen Erfahrungen wird das Büro Störmer Murphy and Partners aufbauen und den Holzbau in die Zukunft führen“, sagt „Roots“-Architekt Jan Störmer. 

Poliere zelebrieren die traditionelle Rede – „das Richtfest von gestern und heut, ein Dankeswort an die Handwerksleut“ – in 65 Meter Höhe auf dem Dach des „Roots“ mit dem Trinkspruch: „Auf dass der Bau nun seinen Zweck erfüllt, sei erst einmal das Glas gefüllt.“ © Catrin-Anja Eichinger

Die Fertigstellung des „Roots“ im Frühjahr 2024 und die Eröffnung der Deutschen Wildtier Stiftung sind für die HafenCity auch deswegen ein Meilenstein, weil so einerseits die architektonische Perlenkette markanter Leuchtturmprojekte wie Elbphilharmonie, südliches Überseequartier, Watermark Tower und Elbtower durch das „Roots“ im Baakenhafen als Holz-Natur-Symbol ergänzt wird und andererseits ein Zeichen für ein lässiges Wohnen in der Großstadt mit Naturmaterialien entsteht. Oder wie Staatsrätin Monika Thomas knackig im Gespräch mit der HafenCity Zeitung (siehe Interview rechts) sagte: „Das ,Roots‘ ist ein Kick für die Zukunft.“ Wolfgang Timpe

Infos Garbe Immobilien-Projekte GmbH, Versmannstraße 2, 20457 Hamburg; T. 040-35 61 3-0; Mail: info@garbe.de. Weitere Informationen unter: www.garbe-immobilien-projekte.de/projekte/hamburg-roots

4 Fragen an … Monika Thomas, Andreas Kleinau und Fabian von Köppen über das Holzhochhaus „Roots“ und den „Kick für die Zukunft“

Ein „Roots“-Richtfest-Trio (v. l .): Garbe-CEO Fabian von Köppen, BSW-Staatsrätin Monika Thomas und HCH-Chef Dr. Andreas Kleinau. © Catrin-Anja Eichinger

1

Frau Thomas, was ist für Sie und die Behörde für Stadtentwicklung das Einzigartige am Holzhochhaus „Roots“? Dass die Firma Garbe Immobilien-Projekte das „Roots“-Projekt in die Hand genommen hat und vorausgegangen ist, um im Rahmen von Ökologie und Nachhaltigkeit mit Holz in die Höhe zu bauen – und dass bei den heutigen Ansprüchen an die Statik und den Brandschutz. Das haben sie in den Griff bekommen und so perfektioniert, dass man daraus einen Kick für die Zukunft gewonnen hat. So etwas zu pushen, in die Nachhaltigkeit zu investieren und zu sagen: Es geht doch, wenn wir alle wollen, das ist toll. 

2

Herr Kleinau, Sie waren in Ihrer Ansprache als HafenCity-Hamburg-Chef regelrecht euphorisch. Warum? Wir hatten ja heute das Privileg, beim Richtfest zum Nageleinschlagen mit einem Außen-Bauaufzug in die 19. Etage aufs Dach in 65 Meter Höhe zu fahren, und ab der siebten Etage fuhr man außen nur noch an Holz vorbei. Das kribbelte im Bauch und es gab ein inspirierendes Gefühl, dass die Materialität Holz nicht nur etwas Kosmetisches ist, sondern in großen Teilen aus Holz besteht. Der Mut von Garbe Immobilien-Projekte, den auch Frau Thomas schon erwähnt hat, zu beweisen, dass man mit der Holzbauweise in der Höhe umgehen, CO₂ einsparen und speichern kann, und das mit attraktiver Architektur zu kombinieren, ist innovativ und passt zur HafenCity. Die Menschen, die sich entschieden haben, hier zu wohnen, haben das nicht nur getan, weil die HafenCity ein besonders toller Standort ist, sondern, wie ich glaube, weil das Holzhochhaus „Roots“ einen Wohnort mit besonderer Atmosphäre schafft, in der man sich wohlfühlen kann. 

3

Herr von Köppen, alle Richtfestredner und Kommentare der 430 Richtfest-Gäste lobten „Roots“ über den grünen Klee. Laufen Sie noch oder fliegen Sie schon? Ich kann noch sehr gut laufen! (lacht herzlich) Wenn man so ein Haus baut, dann ist man anschließend um viele Erfahrungen und leider auch um ein paar graue Haare reicher. Wir haben bis jetzt besonders viel gelernt und freuen uns, wenn wir das an anderer Stelle bei neuen weiteren Projekten natürlich auch wiederholen können. Denn wir sind als Garbe Immobilien-Projekte in Norddeutschland längst Pioniere im Holzbau. In Süddeutschland gibt es deutlich mehr Holzbau, der ist dort viel selbstverständlicher. Als Garbe Immobilien-Projekte nehmen wir für uns in Anspruch, dass wir den Holzbau nach Hamburg gebracht haben. Und zwar nicht nur in Doppelhäusern und Einfamilienhäusern, sondern in wirklich großformatigem Geschosswohnungsbau. Wir verfolgen den Holzbau schon sehr lange, intensiv seit 2015, weil wir überzeugt sind, dass man nur mit Holz in Kombination mit anderen Baustoffen die CO₂-Klimaziele erreichen kann. Und unser Holzhochhaus „Roots“ ist die Krönung unseres Weges – aber in jeden Fall noch nicht der Abschluss!

4

Herr von Köppen, einige Bewohner der HafenCity, die mit der Baustelle leben, wundern sich, dass beim Holzhochhaus „Roots“ auch Beton verwendet wird. Verursacht Ihnen das Kopfschmerzen? Überhaupt nicht. Wir verteufeln den Beton ja nicht, sondern wir bauen alles in Holz, was wir in Holz bauen können. Und bei so einem Holzhochhaus brauchen wir einen stabilisierenden Kern, einen Treppenkern, und den haben wir in Beton gebaut. Ich möchte auch die beiden Materialien nicht gegeneinander ausspielen. Beides wird gebraucht. Nur wenn wir unsere Klimaziele wirklich ernst nehmen, dann sollten wir versuchen, alles das in Holz zu bauen, was wir in Holz bauen können. Und das haben wir hier gemacht.
Interview: Wolfgang Timpe

Dr. Andreas Kleinau ist Geschäftsführer der HafenCity Hamburg GmbH | Fabian von Köppen ist Geschäftsführer der Garbe Immobilien-Projekte. | Monika Thomas ist Staatsrätin in der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen.

Jan Störmer, Architekt und Partner bei Störmer Murphy and Partners GbR:Der Name ,Roots‘ ist mir besonders lieb. ,Roots‘ heißt Wurzel, Wurzel heißt Wachsen, und Wachsen heißt Nachwachsen. Das ,Roots‘ ist nachhaltig, Bäume und Holz wachsen nach, und alle Holzelemente sind nicht verklebt, sondern verschraubt. Es kann in 100 Jahren wieder komplett abgebaut und die Materialien können weiterverwendet werden.“ © Catrin-Anja eichinger
Monika Thomas, Staatsrätin der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen (BSW): „Dies ist ein ganz besonderes Projekt und ein Zeichen für unternehmerischen und planerischen Mut, den wir als Behörde konstruktiv und fantasievoll begleitet haben. Garbe Immobilien-Projekte nimmt die komplexen Herausforderungen nachhaltiger und sicherer Holzbauweise an und stellt mit 65 Meter Höhe und 19 Geschossen zugleich einen Rekord auf.“ © Catrin-Anja Eichinger
Dr. Andreas Kleinau, Vorsitzender der Geschäftsführung der HafenCity Hamburg GmbH: „Das ,Roots‘ mit seiner anspruchsvollen Holzbauweise passt hervorragend in das Quartier Elbbrücken und dessen nachhaltigen und experimentellen Charakter. Darüber hinaus wird die Deutsche Wildtier Stiftung mit ihrer Ausstellung zum Schutz der heimischen Wildtiere und Lebensräume die Kultur- und Bildungslandschaft der HafenCity und ganz Hamburgs bereichern.“ © Catrin-Anja Eichinger
Tobias Hartwig, Geschäftsführer der Garbe Immobilien-Projekte: „Wir freuen uns, mit dem heutigen Tag unserer Vision einer nachhaltigen Projektentwicklung einen großen Schritt nähergekommen zu sein. ­Unser besonderer Dank gilt allen am Bau beteiligten Menschen, die mit ihrem Mut sowie ihrer Handwerkskunst bewiesen haben, dass man mit Holz in die Höhe bauen kann und es sich lohnt, neue Wege zu gehen.“ © Catrin-Anja Eichinger
Prof. Klaus Hackländer, Vorstand der Deutschen Wildtier Stiftung: „Mit der ,Botschaft der Wildtiere‘ im ,Roots‘ bekommt Hamburgs HafenCity eine Ständige Ver­tretung für Wildtiere in Deutschland. Die Deutsche Wildtier Stiftung gibt hier den Wildtieren eine Stimme und spricht mit der Dauerausstellung, der Lernwerkstatt und dem Naturfilmkino Naturbegeisterte weit über die Grenzen Hamburgs hinaus an.“ © Catrin-Anja Eichinger

Nachrichten von der Hamburger Stadtküste

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