15 Jahre HafenCity Zeitung: Lichtmomente I

»Für die HafenCity in der HafenCity unterwegs – als neugieriger Dokumentar und forschender Fotograf«– Lichtmomente I. Der Flaneur Thomas Hampel treibt sich seit Jahrzehnten auch für die HafenCity Zeitung an den Kais und auf den Promenaden der alten Hafenbecken herum. Eine Bilderstory

Ob nun das Auge im Panoramafoto vom 5. Juni 2006 mit dem Weitwinkelblick des Fotografen uns von der Kreuzung St. Annen/Am Sandtorkai und den Heizkraftwerken Am Dalmannkai und auf dem Strandkai bis zu den aufragenden Hochgebäuden der Kaffeerösterei sowie dem mit Wein bewachsenen Spitzturmgebäude der Speicherstadt führt oder der surreale Blick ins schilfbewachsene Sandtorhafenbecken mit leerem, vor sich hin dösenden Kaiserkai und dem nackten Kaispeicher A sowie der Hochbau der ersten Wohneigentumshäuser Am Sandtorkai fasziniert, oder ob der flutschützende auf über sechs Meter hoch aufgetürmte Sandberg am Fuße des heutigen Prototypmuseums, auf dem heute der Shanghaiallee-Verkehr rast, beeindruckt: Die Szenerien des alten Hafengeländes und der frühen HafenCity-Jahre tragen eine einzigartige Signatur: die Handschrift des Fotografen Thomas Hampel

Das (foto-)grafische Handwerk des 69-jährigen gebürtigen Bremers, Zweithamburgers und Dauerbewohners von Eimsbüttel zeichnet eine feine Beobachtungsgabe und eine pointierte Einsetzung von Licht, Linien, Fluchten und Spiegelungen aus. Thomas ­Hampel ist ein Voyeur des Zufälligen, Schönen und Überraschenden, des Banalen und des Besonderen. Kein Zufall, dass er gerne fotografiert, wie andere Kolleginnen und Kollegen fotografieren. Er ist immer auch auf der Suche nach dem anderen Blick, jenseits von Alltag und Fotoauftrag. Gerade die historischen Aufnahmen von Hafen und HafenCity zeigen den neugierigen Dokumentar, dessen Abertausende von Momentaufnahmen des wachsenden Stadtteils und seiner Menschen das Bildarchiv der HafenCity Hamburg GmbH füllen. Thomas Hampel verdankt die HafenCity ihre zweite Geburt – digital. Wolfgang Timpe

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Thomas Hampel, Elbe&Flut, Pickhuben 6, 20457 Hamburg, T. 040-30 39 30 39, Kontakt: post@euf.de – www.euf.de

Foto oben: Still ruht der Sandtorhafen zwischen dem Sandtorkai, an dem erste Baustellen den Auftakt zur HafenCity bilden, und dem Kaiserkai, wo nur noch der Kaispeicher A vom alten Hafenbetrieb übrig geblieben ist. ­Anstelle der später hier entstehenden Magellan-Terrassen wächst 2004 noch Schilf an der Böschung des teilweise zugeschütteten Hafenbeckens.© Thomas Hampel

Ein Rundblick über die Speicherstadt und den Großen Grasbrook zu Anfang des Jahrtausends – alles ist noch beim Alten, der Blick reicht vom Gebäudekomplex der Behörde für Strom- und Hafenbau, heute akronymisiert als HPA, auf der linken Seite bis zu St. Annen, dem Hauptquartier der HHLA, rechts im Bild. © Thomas Hampel
Wie ein vorzeitlicher Tempel ragt das Industriegebäude aus dem 19. Jahrhundert, eines der wenigen Relikte alter Bebauung, in dem heute das Automuseum Prototyp residiert, im Februar 2006 über die ­Aufschüttung für die geplante Shanghaiallee hinaus. © Thomas Hampel
Das sumpfige Biotop im Jahr 2014 – ein Grüner, wer Böses dabei denkt! Jahrelang ruhte nach diversen Immobilienkrisen die Baugrube für den südlichen Teil des Überseequartiers, im Hintergrund ragen aber im Norden bereits die Gebäude Virginia und Sumatra hinter der Schilfzone aus dem Fiebertraum hervor. © Thomas HampelDas sumpfige Biotop im Jahr 2014 – ein Grüner, wer Böses dabei denkt! Jahrelang ruhte nach diversen Immobilienkrisen die Baugrube für den südlichen Teil des Überseequartiers, im Hintergrund ragen aber im Norden bereits die Gebäude Virginia und Sumatra hinter der Schilfzone aus dem Fiebertraum hervor. © Thomas Hampel
Nichts als Sand: Nur der letzte Rest des Strom- und Hafenbau-Gebäudekomplexes, des heutigen Alten Hafenamts, ragt 2007 inmitten weitläufiger Dünen zwischen dem Heizkraftwerk rechts und dem Magdeburger Hafen mit dem Kaispeicher B, dem heutigen Maritimen Museum am linken Bildrand, hervor. © Thomas Hampel
Da fehlen nur noch die Palmen im Bild, und die tropische Szenerie rund ums Kreuzfahrtzentrum wäre perfekt. 2006 geht der Blick über die Sanddünen des Strandkais zu Cruise Center und ViewPoint – das eine ist inzwischen für das Überseequartier Süd abgerissen worden, der andere ist mittlerweile zum Baakenhöft umgezogen. © Thomas Hampel
2010 ist die Elbphilharmonie auf dem alten Kaispeicher A schon lange im Bau, die ­Spezialfenster sind bereits eingesetzt, das Dach über dem großen Konzertsaal im Rohbau fast fertig, aber es ­dauert noch bis Januar 2017, bis die Einweihung des ikonischen Konzerthauses stattfinden kann. © Thomas Hampel
Die heutige Baakenallee im Jahre 2012, der weite Blick geht bis zum halb ­abgerissenen Schuppen 29 und den Röhren für die Fundamente der Baakenhafenbrücke, im ­Hintergrund entsteht die HafenCity Universität, links daneben sind in der Ferne das Heizkraftwerk, das Gebäude von Kühne + Nagel und das Hanseatic Trade Center zu erkennen. © Thomas Hampel
Aus einem zerschlagenen Fenster der bis dahin quer im Lohsepark stehenden Halle der ­Spedition Dietrich fällt im November 2013 der Blick auf den Brooktorkai. Bei diesem Abriss ­kommen ­überraschend unter der Betonplatte des Fundaments die fast intakten Kellergeschosse des ­Hannoverschen Bahnhofs zum Vorschein. © Thomas Hampel
Im Januar 2007 werden die historischen Bauten der Behörde für Strom- und Hafenbau a­bgerissen, im trüben Winterlicht bilden die Ruinen gespenstische Kulissen auf der Fläche des heutigen Überseequartiers Nord, unter anderem mit Astor Film Lounge und Pierdrei Hotel sowie dem Überseeboulevard, und laden zum Philosophieren über den Lauf der Zeit ein. © Thomas Hampel
Durch die Fundamentpfeiler des abgerissenen Frigotransit-Kühlhauses am Magdeburger Hafen fällt der Blick auf die Türme von St. Katharinen und St. Nikolai sowie die Speicherstadt – heute ruht auf denselben Stützen die Promenade vor den Elbarkaden. © Thomas Hampel
Der Strandkai im Februar 1984 mit dem später umweltgerecht umgebauten, kurz darauf ­abgerissenen Hafenkraftwerk und den Schuppen der Umschlagsfirma Jordaberg, dahinter erhebt sich das Skelett des gigantischen Gasbehälters, der für viele Jahrzehnte die Szenerie dominierte, im Grasbrookhafen dümpeln die Fähren der Hadag. © Thomas Hampel

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