Event. Die HafenCity Zeitung und 150 Gäste aus Wirtschaft, Politik, Gesellschaft und Nachbarn feierten 15 Jahre HafenCity Zeitung in Strauchs Falco
Bildergalerie: Das Who is Who von HafenCity und Innenstadt
Weltoffene Souveränität, urbanes Selbstbewusstsein und lässiges Leben am Wasser: Das ist und das kann die HafenCity“, hatte Wolfgang Timpe in seiner Begrüßungsrede gesagt, und er sollte auch an diesem Abend recht behalten: Der Herausgeber und Chefredakteur der HafenCity Zeitung hatte am 7. November zum 15-jährigen Bestehen der Zeitung ins Restaurant Strauchs Falco eingeladen. Und die rund 150 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Freunde und Wegbegleiter der HCZ machten das Fest zu dem, was Wolfgang Timpe als „die DNA der HafenCity“ bezeichnet hatte: Sie alle feierten entspannt, gesellig, zugewandt und mit der spürbaren Freude darüber, bei dieser Gelegenheit mal wieder so viele bekannte Gesichter aus dem Stadtteil zu treffen.
Bild oben: Pioniere, Bauherren und Stadtplaner (v. l.): Katharina Berg, Beratung Verkauf/Vermietung Dahler HafenCity, Dankmar Lund, Leitung Beratung Verkauf/Vermietung Dahler HafenCity, Dr. Andreas Kleinau, Vorsitzender der Geschäftsführung HafenCity Hamburg, Henning Riecken, Geschäftsführer Breuninger Hamburg, Prof. Jürgen Bruns-Berentelg, „Mr. HafenCity“ und von 2003 bis 2021 Vorsitzender der Geschäftsführung der HafenCity Hamburg, Florian Freytag-Gross, CEO Dahler, Annika Zarenko, Dahler Franchise Deutschland, Dirk Hünerbein, Director of Development Austria & Germany, Unibail-Rodamco-Westfield, Lothar Schubert, geschäftsführender Gesellschafter DC Developments, und Henrike Thomsen, Pressesprecherin HafenCity Hamburg. © Catrin-Anja Eichinger
Die „Zutaten“ dazu lieferten das Team von Strauchs Falco mit „Flying Buffet“-Köstlichkeiten und die Sängerin Kery Fay, die von ihrem Vater Juri Ott an den Keyboards begleitet wurde und den Abend mit loungigen Songs untermalte – und natürlich die Gastredner. Hamburgs Wirtschaftssenatorin Dr. Melanie Leonhard, SPD, erinnerte in ihrem Grußwort daran, dass die HafenCity am Anfang „viel belächelt“ wurde und nur zu dem geworden ist, was sie heute ist, „weil es Menschen gab und gibt, die daran geglaubt haben. Nicht weil es einfach war.“ „Und die HafenCity Zeitung hat über all das berichtet und ist so ein Teil der Stadtgeschichte geworden“, sagte die Senatorin.
Von vielen Vorurteilen gegenüber der HafenCity kann auch Antonio „Toni“ Fabrizi berichten. Er ist einer der ersten Bewohner der HafenCity und nunmehr seit 13 Jahren Inhaber des Club 20457, wo sich das „Dorf“ gern trifft: vom Banker, der auf einen After-Work-Drink vorbeikommt, bis zum Nachbarn, der Neuigkeiten aus dem Stadtteil erfahren will. „Wir hatten den Ruf, ein steriles Bonzenviertel zu sein“, sagte Toni, das habe sich erst mit dem Erscheinen der HafenCity Zeitung geändert. „Da wurde zum ersten Mal aus dem Stadtteil heraus zurückgefunkt“, lachte der Kult-Gastronom. Die HCZ habe dem Stadtteil eine Identität gegeben. Er ermutigte die Gäste, sich als HafenCityzens nicht in der Opferrolle zu sehen. „Wir sind eines der entspanntesten und tolerantesten Viertel in Hamburg und erst im Teenager-Alter. Wir haben noch Zeit.“ Die vielfach zu hörende Kritik, die HafenCity sei nicht grün genug, konterte er – typisch Toni – klar, freundlich und selbstbewusst: „Wenn ihr Bäume haben wollt, geht in den Park oder in den Wald.“
Als HafenCity-Fan der ersten Stunde outete sich Brigitte Allkemper, Geschäftsführerin City Management Hamburg. Sie sagte, es sei „ein kleines Wunder“, dass eine kleine regionale Zeitung wie die HCZ 15 Jahre überdauert habe. „Das fällt nicht einfach so vom Himmel, sondern ist Menschen zu verdanken, die mit Leidenschaft daran arbeiten.“ Gut recherchierter Journalismus sei von unschätzbarem Wert. Und dass nun auch die City noch mehr Niederschlag in der HafenCity Zeitung und den digitalen HCZ-Kanälen finden soll, freue sie umso mehr. „Machen Sie weiter so!“, ermunterte und beglückwünschte sie Wolfgang Timpe.
Ole von Beust, CDU, Erster Bürgermeister von Hamburg von 2001 bis 2010 und Wegbereiter der HafenCity, verriet in seiner Festrede den Gästen ein Geheimnis: „Als 1997 der damalige Erste Bürgermeister Henning Voscherau von der SPD erstmals die Idee der HafenCity vorstellte, war ich als CDU-Mann Oppositionsführer, und es war Bürgerschaftswahlkampf. Also sagte ich, das ist eine völlig irre Idee. In Wahrheit war ich neidisch auf diese großartige Idee“, schmunzelte Ole von Beust und hatte mit dieser Ehrlichkeit die Sympathie der Fest-Gäste auf seiner Seite. Aber auch er habe zwischendurch Zweifel gehabt am Gelingen der HafenCity, gestand der ehemalige Hamburger Rathauschef. „Als wir das erste Gebäude in der HafenCity, das frühere SAP-Haus, eingeweiht haben, fegte der Wind um die Ecken. Überall war Sand, es sah aus wie in der Wüste Sahara, und ich dachte bei mir: Das wird doch nie was.“ Heute könne Hamburg stolz sein auf seinen jüngsten Stadtteil und auf das größte innerstädtische Bauvorhaben in Europa, und das in einer Stadt wie Hamburg, die nicht immer mit Innovationsgeist glänze.
Vielen Bedenken und Unkenrufen zum Trotz sei die HafenCity heute ein lebendiger und gelungener Stadtteil. Es sei klug gewesen, hier bewusst die Trennung von Arbeiten und Wohnen zu überwinden und dies miteinander im Stadtteil zu verbinden. Die vielfache Kritik an der eintönigen Architektur wie an zu wenig Grün im Stadtteil will wie Toni Fabrizi auch Ole von Beust nicht gelten lassen: Die Architektur gehöre zum Branding der HafenCity genauso, wie etwa die architektonische Einheitlichkeit das Markenzeichen der Speicherstadt sei. Und mehr Grün? „Es dauert seine Zeit, bis Bäume wachsen. Die HafenCity ist außerdem ein urbanes Quartier.“ Also alles gut?
Noch nicht ganz. Freundlich und klar gab Ole von Beust den Entwicklern der HafenCity zwei Aufgaben mit auf den Weg: erstens die aus seiner Sicht dringend erforderliche Verbindung zwischen HafenCity und City, etwa durch die Überwindung der Willy-Brandt-Straße oder eine Neugestaltung des Domplatzes, und zweitens ein schlüssiges Verkehrskonzept für die HafenCity. „Ein Verkehrskonzept ist, vorsichtig gesagt, nicht wirklich sichtbar. Es gibt verzweifelte Radfahrer, die sich nicht sicher fühlen, und es gibt genauso verzweifelte Autofahrer, die nicht vorankommen. Und zwischendrin Fußgänger, die sich behaupten müssen. Ich wünsche mir stattdessen ein ganzheitliches, ökologisches und den Menschen angepasstes Verkehrskonzept.“
Für den Geschäftsführer des Mode- und Lifestyle-Stores Breuninger Hamburg im Westfield Hamburg-Überseequartier in der HafenCity, Henning Riecken, bietet die Zeitung Orientierung und Teilhabe: „Wenn jemand mit der HafenCity Zeitung einen ganzen Stadtteil durch seine aktive Präsenz prägt wie Wolfgang Timpe in der HafenCity, und das nun schon über 15 Jahre, dann möchte ich von ganzem Herzen gratulieren. Gleichzeitig würde ich allen Stadtteilen in Hamburg, die sich weiterentwickeln, einen Wolfgang Timpe mit seiner Zeitung wünschen. Schön, dass wir ein Teil dieser gemeinsamen Reise sein dürfen“, so der Breuninger-Manager.
Axel Grühn, HafenCity-Filialdirektor der dänischen Sydbank am Sandtorkai, der als letzter Gastredner das Mikrofon ergriff, lobte die HafenCity und die HCZ als „Symbol für Menschen, die etwas können, etwas wollen, etwas leisten und Erfolge feiern können“. Damit sei der Stadtteil eine „Blaupause für das, was Deutschland so dringend brauche: Weltoffenheit, Internationalität, Diversität“. Die HafenCity stehe für Aufbruch, Zuversicht und Leistungsorientierung. „Hier haben die Menschen Wagemut und den Glauben daran, etwas schaffen zu können, auch wenn es manchmal etwas länger dauert oder erst mal in die Grütze gefahren werden muss, damit es strahlen kann“, sagte der Eimsbütteler, der sich jeden Tag über seine „schönen Arbeitsplatz“ in der HafenCity freut. Apropos Grütze: Die Osterweiterung in Richtung Baakenhafen braucht aus Sicht von Axel Grühn mehr Fingerspitzengefühl und mehr Charme, als eine Versmannstraße heute habe. „Aber wie gesagt: Manchmal dauert es ein bisschen länger“, lachte Axel Grühn versöhnlich und prostete Wolfgang Timpe zu mit den Worten: „Sie als HCZ sind relevant, werden gelesen und können – wie man heute Abend sieht – Erfolge feiern. Skol!“
Das ließen sich die Gäste nicht zweimal sagen. Bis 23 Uhr wurde im schönen Ambiente des Restaurants Strauchs Falco gefeiert, dessen Team nicht müde wurde, die Gäste immer wieder mit gereichten Köstlichkeiten und Getränken zu verwöhnen. Und wie es für viele in der HafenCity liebgewonnene Tradition ist: Ein geselliger Abend darf nicht enden, ohne gegenüber bei Toni im Club 20457 eingekehrt zu sein.
So viel Lob, Ehr und Freude an einem einzigen Abend! Gastgeber Wolfgang Timpe ist dankbar: „Wir, die HCZ, sagen Danke: allen Gästen, die mit uns gefeiert haben, den Sponsoren und allen Beteiligten, die zum Gelingen des Festes beigetragen haben. Es war uns eine Freude!“ Barbara Glosemeyer