Erhöhung derVerkehrssicherheit ausdehnen!

Verkehr. Das Westfield Hamburg-Überseequartier hat eröffnet, und der Verkehr wächst kräftig. Was haben ­Verwaltung und Politik mit der Versmannstraße vor?

Die Zweispurigkeit der Versmannstraße – das heißt je eine Spur in jede Fahrtrichtung – ist eine der wenigen wirklich verkehrsberuhigenden Maßnahmen in der HafenCity. Lärm- und Schadstoffbelastung für die Anwohner werden zumindest in diesem Bereich vermindert – an anderen, vor allem mehrspurigen Straßen des Quartiers existieren sie nach wie vor.
Foto oben: Zweispurige Versmannstraße. Wirksame Reduzierung von Lärm- und Schadstoffbelastung, Erhöhung der Verkehrssicherheit und Reduzierung des Durchgangsverkehrs. © Wolfgang Timpe

Den Bewohner:innen der HafenCity wurde auch immer wieder, inoffiziell versteht sich, zu verstehen gegeben, zuletzt auch beim „Runden Tisch“ im November, dass niemand plant, die Versmannstraße wieder zurück auf vier Spuren führen zu wollen.

Es kam deshalb als große und unangenehme Überraschung, als bekannt wurde, dass es offensichtlich „Vorabsprachen“ gibt, die Versmannstraße wieder für vier Spuren zu öffnen.

Konkret stand in einer Drucksache, die das Bezirksamt dem Cityausschuss der Bezirksversammlung vorgelegt hat, dass „seitens des Planungsbüros ARGUS in Verbindung mit der Straßenverkehrsbehörde des PK 14, Polizeikommissariat 14, und der Hafen City Hamburg GmbH erste Vorabsprachen getroffen worden (sind), die Versmannstraße in der ursprünglich vorgesehenen Verkehrsführung (zwei Fahrstreifen je Richtung) baulich herzustellen.“

Sechsspurige Transitstraße Überseeallee. Verkehrs-AG-Mitglied Wolfgang Weisbrod-Weber: „Dazu kommt der Verkehr, den das neue Westfield Hamburg-Überseequartier erzeugt, das etwa um ein Drittel größer wurde als ursprünglich geplant. Es kam zu einer flächendeckenden Verkehrsblockade in der HafenCity, die speziell an Samstagen immer wieder auftreten wird.“ © Wolfgang Timpe

Der Hinweis auf die ursprünglich vorgesehene Verkehrsführung ist interessant, aber unvollständig. Die Versmannstraße war zwar in der Tat ursprünglich für vier Spuren (zwei in jede Richtung) vorgesehen, aber das war zu einer Zeit, als auch noch die sogenannte Großmarktbrücke vorgesehen war, über die etwa die Hälfte des Durchgangsverkehrs an der HafenCity vorbeigeleitet werden sollte. Die Großmarktbrücke ist mittlerweile tot, und der Durchgangsverkehr von den Elbbrücken rollt durch die HafenCity. Und zwar durch Straßen mit dichter Wohnbebauung.

Dazu kommt der Verkehr, den das neue Westfield Hamburg-Überseequartier erzeugt, das etwa um ein Drittel größer wurde als ursprünglich geplant.  Anwohner:innen haben am ersten Wochenende nach Eröffnung davon einen ersten Eindruck bekommen: Es kam zu einer flächendeckenden Verkehrsblockade in der HafenCity, die speziell an Samstagen immer wieder auftreten wird.

Die AG Verkehr des Netzwerks hat sich umgehend nach Bekanntwerden der Drucksache und der „Vorabsprachen“ an Behörden und Politik gewandt. Geantwortet haben der Bürgerschaftsabgeordnete Arne Platzbecker (SPD), die HafenCity Hamburg GmbH und, telefonisch, Polizei und ARGUS. Von dort gab es erst einmal Entwarnung: An der Einspurigkeit je Fahrtrichtung würde weiterhin festgehalten, jedoch mit den Einschränkungen, „solange dies unter Sicherheitsaspekten vertretbar ist“ beziehungsweise „so lange es geht“. Die Besorgnis der Aktiven konnte also nicht ganz beseitigt werden.

Es gilt also weiterhin, die Entwicklung aufmerksam zu verfolgen, damit diese bisher in der HafenCity einmalige verkehrsberuhigende Maßnahme nicht gefährdet wird. Umgekehrt: Sie sollte, als wirksame Reduzierung von Lärm- und Schadstoffbelastung, zur Erhöhung der Verkehrssicherheit und zur Reduzierung des Durchgangsverkehrs auch auf die anderen vielspurigen Straßen der HafenCity ausgedehnt werden. 
Wolfgang Weisbrod-Weber

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