»Ahoi und Leinen los!«

Hafen-Trip. Tourguide Maike Brunk führt als »Hafenschnackerin« mit ihren ­individuellen »Hamburger Elbinsel-Touren« wieder an besondere Orte im Hafen und der HafenCity

Am Anleger Kajen heißt es „Ahoi und Leinen los!“, wenn Maike Brunk mit ihren Gästen zu unbekannten Ufern aufbricht. Die Inhaberin von Hamburger Elbinsel-Tour hat sich für den diesjährigen Saisonstart etwas Besonderes einfallen lassen: Sie will ihren Gästen das zukünftige Quartier Grasbrook vorstellen und damit ein Stück aktuelle Stadtentwicklungsgeschichte zeigen – natürlich vom Wasser aus. „Der Blick vom Wasser aus ist immer besonders, man sieht das Stadtpanorama mit anderen Augen“, so Brunk, die jährlich um die 150 Touren auf Elbe und Bille fährt.
Foto oben: Die Hafenschnackerin Maike Brunk hat sich für 2025 wieder spannende individuelle Hotspot-Touren in die Hafen- und Fleetlandschaften ausgedacht. © Christina Czybik

Das Tourangebot ist neu im Hamburger Hafen und wird exklusiv von Maike Brunk zunächst an neun Terminen angeboten. Auf die Frage, warum nur von ihr, sagt die Hamburgerin: „Die etablierten Rundfahrt-Anbieter meiden die Gegend aufgrund der starken Verschlickung, die Fahrt ist nur bei passendem Wasserstand durchführbar.“ Die leidenschaftliche „Hafenschnackerin“ ist während der gesamten Fahrt nah bei ihren Gästen am Mikrofon und liefert spannende Infos und so manche Anekdote rund um die Hafenkante. „Wir fahren sogar durch tschechisches Hoheitsgebiet“, erklärt Brunk und spielt damit auf eine Besonderheit des Versailler Vertrags von 1919 an.

Die 1,5-stündige Fahrt führt direkt durch das Quartier Grasbrook, welches vis-à-vis der HafenCity rund um den geschichtsträchtigen Moldau- und Saalehafen entsteht. Mit etwas Fantasie sieht man schon die U-Bahn-Station Moldauhafen, die im Jahr 2031 über dem Hafenbecken schweben wird. Zukünftig sollen 6.000 Menschen hier wohnen und weitere 16.000 arbeiten.

Elbinsel-Tour mit Ziel Moldauhafen – gegenüber der HafenCity. Hier mit Blick auf den neu aufgeschütteten, hochwassergeschützten künftigen Stadtteil Grasbrook mit dem Quartier Baakenhafen der HafenCity im Hintergrund. Quer durchs Bild, über dem Moldauhafen, wird die Verlängerung der U4 mit Bahnstation und Fahrradspur darunter „schweben“. © Maike brunk

Schon seit Jahren hat die Stadtentwicklung ein Auge auf das Gebiet geworfen. So gab es 2008 Überlegungen, die Universität Hamburg teilweise dorthin zu verlegen. Im Jahr 2015 wurde diskutiert, die Hafenwirtschaft zu verlagern und hier die Olympischen Spiele 2024 auszutragen. Im selben Jahr haben die Hamburger in einem Bürgerschaftsreferendum diese Idee mit knapper Mehrheit abgelehnt. 2017 wurde dann die Idee des neuen Stadtteils Grasbrook öffentlich vorgestellt, der urbanes Leben und stadtverträgliche Hafennutzung miteinander kombinieren soll.

Bei der Fahrt durch den Hansahafen passiert die Barkasse die Viermastbark „Peking“ am aktuellen Liegeplatz an den 50er Schuppen, während kurz danach an der Norderelbe ein Ausblick auf den zukünftigen Standort des Hafenmuseums am Holthusenkai folgt. Natürlich gibt’s auch einen Blick auf den Elbtower und die Elbbrücken. Auch im Baakenhafen gibt es einiges zu bestaunen: Hier sollen in den nächsten Jahren drei imposante Hochhäuser aus dem Wasser wachsen. Bei passendem Wasserstand führt die Tour am Baakenpark und Himmelsberg vorbei bis zum Amerigo-Vespucci-Platz. Matthias Schinck

Info Ticket „Hamburger Elbinsel Tour“ mit Tourguide und Hafenschnackerin Maike Brunk: 29 Euro; Tourbeschreibung und Termine: www.elbinsel-tour.de/hafentouren/grasbrook-tour

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