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Thomas Lerche lehrt das „Public speaking“, das freie Sprechen inklusive Körpersprache und Gestik. © Catrin-Anja Eichinger
Authentisch sein

Der Coach und Präsentationstrainer Thomas „Tom“ Lerche vom Studio Superstage in der HafenCity unterstützt Vortragende dabei, eine überzeugende Bühnenpräsenz zu entwickeln

Ein geflügeltes Wort sagt: „Er ist für die Bühne geboren.“ Für Thomas Lerche, oder einfach „Tom“, wie er selbst vorschlägt, scheint das in doppelter Hinsicht zu stimmen. Die Besucher:innen des Bürgersommerfests 2021 vom Netzwerk HafenCity e.V. konnten sich live und in Farbe im Lohsepark Ende August von seinen Qualitäten als Moderator auf der Bühne überzeugen. Schließlich nennt sich der professionelle Coach, Trainer und Präsentator selbstbewusst „Tom Tastisch“. Überraschend ist, dass bei einem Studiobesuch in seiner „Superstage“ klar wird, dass der Multitrainer Tom Lerche im wahrsten Sinne des Wortes auf einer Bühne lebt.
Foto oben: Thomas Lerche lehrt das „Public speaking“, das freie Sprechen inklusive Körpersprache und Gestik. © Catrin-Anja Eichinger

Wer in seine Wohnung in HafenCitys Kobestraße eintritt, steht unmittelbar vor einer kleinen Bühne, über die es durch einen Vorhang und eine Treppe ins Obergeschoss zu seinen Privaträumen geht. „Wenn der eine oder andere sich selbst wohlwollend hochrechnet, er stünde jährlich 100 Tage auf der Bühne, so müsste ich entgegnen, bei mir sind es 365“, sagt der 32-Jährige schmunzelnd und beginnt einen Rundgang durch die zwei Räume im Erdgeschoss. Die stecken voll mit technischem Equipment: Scheinwerfer, Monitore, Mikrofone, Kameras, Boxen und Teleprompter, um nur einiges zu nennen, mit dem sein Studio ausgerüstet ist. Alle technischen Gadgets, wie der mit einer Fernbedienung dreh- und schwenkbare Monitor oder die 360-Grad-Kamera – quasi das komplette Studio hat der studierte Medienmanager eigenhändig zusammengebaut und zu einem stimmigen Gesamtensemble komponiert. Die vorherrschenden Farben in den Räumen sind Gold, Gelb, Braun und strahlen eine behagliche Wärme aus, die sicher auch dazu beiträgt, dass sich seine Kund:innen hier wohlfühlen. In einer Ecke steht ein Pappaufsteller des amerikanischen Schauspielers und ehemaligen Wrestlingstars Dwayne „The Rock“ Johnson, der den Besucher mit einem breiten Lachen empfängt. Eines der Merkmale, das sich Tom Lerche zu eigen gemacht hat. Wer auf seine Arbeiten und Videos im Netz schaut, wird stets mit einem Lächeln empfangen.

Thomas Lerche in seinem mit modernster Technik ausgerüstetem Studio in der Superstage: „selbstsicher, echt und nahbar auftreten sowie einen professionellen bleibenden Eindruck hinterlassen.“ © Catrin-Anja Eichinger
Thomas Lerche in seinem mit modernster Technik ausgerüstetem Studio in der Superstage: „selbstsicher, echt und nahbar auftreten sowie einen professionellen bleibenden Eindruck hinterlassen.“ © Catrin-Anja Eichinger

Seine Kund:innen und Klient:innen kommen hauptsächlich aus der lokalen Wirtschaft und sind häufig im Management mit Personalverantwortung beschäftigt. Es sind Banker, Menschen aus dem Hafen oder aus Designagenturen sowie mitunter auch Politiker:innen. In den meisten Fällen wird von den Menschen, die zu Tom Lerche kommen, erwartet, dass sie vor ihren Mitarbeitern kompetent, versiert und frei sprechen können. Genau das ist es, was Tom seinen Kund:innen beibringt: „Public speaking“. So hieß das Studienfach in Harvard, auf dessen Abschluss Tom besonders stolz ist. In seinem Studio hängt die Abschlussurkunde, die er von der Wand nimmt und gerne präsentiert. Im Amerikanischen ist die Note A das höchste, was ein Absolvent erreichen kann, entspricht der deutschen Note eins. Dazu gab es von seinem Professor Remo Airaldi ein Empfehlungsschreiben, das nur eine Handvoll Absolventen mit außergewöhnlichen Leistungen bekommen. „Ich bin mit dem Ziel dorthin gegangen, mit Bestnote und Auszeichnung abzuschließen“, sagt Tom und spricht von einer harten, lehrreichen Zeit von zehn Wochen, die keine Freizeit außerhalb des Campus zuließ. „Das war wie ein Bootcamp, ich habe es einfach genossen“, sagt er strahlend.

Thomas Lerche wurde 1989 in Plauen (Sachsen) geboren. Nach dem Studium im Medienmanagement an der FH Mittweida arbeitete Lerche für die Otto Group und die Werbeagentur pilot group. Er ist Absolvent der Harvard Summer School und hat diese mit einem Empfehlungsschreiben abgeschlossen. Seit 2018 betreibt er die Superstage-Live-Bühne in der HafenCity. Er ist seit 2020 akkreditierter Berater und veranstaltet Seminare zum Rhetorik-Training sowie zu Videoproduktionen.

In seinem Studio, der „Superstage – Trainings-Bühne & Filmstudio“ oder auch dem „Coaching Center“, arbeitet Lerche Hand in Hand mit einem Netzwerk von Kolleg:innen aus den Bereichen Stimmtraining, Psychologie und „Pitch Training“ (u.a. Vortrags/Präsentationstraining). Zusammen wollen sie den Menschen auf der Bühne beibringen „mit voller Authentizität zu überzeugen“, das heißt vor allem „selbstsicher, echt und nahbar aufzutreten sowie einen professionellen bleibenden Eindruck zu hinterlassen“, so Tom Lerche.

Feelgood-Managerin Mirella Ehlers: „Ich kümmere mich darum, dass die Mitarbeiterzufriedenheit steigt und die Mitarbeitenden eine individuelle Arbeitskultur gestalten können.“ © Catrin-Anja Eichinger
Feelgood-Managerin Mirella Ehlers, Lebenspartner Tom Lerche vorm Studio Superstage in der Kobestraße: „Ich kümmere mich darum, dass die Mitarbeiterzufriedenheit steigt und die Mitarbeitenden eine individuelle Arbeitskultur gestalten können.“ © Catrin-Anja Eichinger

Der Sprechcoach skizziert das Anforderungsprofil: „Die Schwierigkeit an einem Vortrag ist, ein Publikum in seiner Diversität mitzunehmen“, so der Coach. Ein Publikum setzt sich aus Menschen unterschiedlicher Herkunft und Interessenlagen zusammen. Die Zuhörer:innen bei der Stange zu halten, gelingt den Sprecher:innen durch Techniken, die eine wissenschaftliche Basis haben. Ganz wichtig ist Tom Lerche dabei ein fundiertes und wertschätzendes Feedback zu geben: „Jeder hat die Kompetenz, sich selbst bewerten zu können.“ Wie das im Einzelnen funktioniert, vermittelt Lerche in seiner „Masterclass“.

Ein zentrales Element seiner Arbeit ist der Präsentationsraum, der sich multifunktional für sämtliche Gegebenheiten umgestalten lässt. Hier üben Absolvent:innen seiner Masterclass vor Publikum zu sprechen. Eine dieser Absolventinnen, Kristina Reymann, ist Direktorin einer Hamburger Sparkassen-Filiale und sagt über Lerche: „Er ist mein Held und hat mich vor meinen Kollegen gerettet. Die können sauscharf sein.“ Reymann spricht mit Dankbarkeit über ihr Erlerntes, das sie im Berufsleben nach vorne gebracht hat.

Lerche, der in Plauen aufgewachsen ist, sagt, er fühle sich manchmal wie ein Tourist in der eigenen Stadt und ist beeindruckt von der HafenCity. Zusammen mit seiner Lebensgefährtin Mirella Ehlers erkundet er den Stadtteil, der so vieles zu bieten hat und ständig im Wandel ist. Ehlers, eine Feelgood-Managerin bei einem großen Handtaschenhersteller aus Hamburg, und Lerche wohnen zusammen in der HafenCity. „Ich kümmere mich darum, dass die Mitarbeiterzufriedenheit steigt und die Mitarbeitenden eine individuelle Arbeitskultur gestalten können, in der sie einen guten Job machen können,“ sagt die 30-jährige Ehlers.

 Dabei hat Ehlers bestimmt keinen geringen Anteil am Wohlfühlfaktor in der Superstage. Während des Lockdowns hatte Lerche, wie viele seiner Kolleg:innen aus der Weiterbildungsbranche, hart gekämpft. „Fünf Monate ging fast gar nichts“, sagt Lerche und richtet jetzt seinen Fokus nach vorn.

Der Präsentationstrainer spricht über die Trends in Vorträgen, die sich immer mehr zu einer Erlebnisdarstellung entwickeln. Auch die Veränderungen in der deutschen Sprache sind bei ihm Thema. „Das Gendern ist in den Firmen, mit denen ich zusammenarbeite, die gewünschte Form.“ Und Feelgood-Managerin Ehlers wirft ein: „Empathie wird in Zukunft wichtiger.“ Vorträge im klassischen Sinn werde es nicht mehr geben, so Tom Lerche. Vielmehr sollten die Vortragenden in Zukunft „gemeinsam mit dem Publikum die Kreativität des Raumes nutzen“.  Matthias Schinck

INFO Mehr zu Thomas Lerche finden Sie unter www.superstage.de

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