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City: »Kreatives Schaffen neue Leit-Wirtschaftsbranche«

Kulturbusiness. Der Kreativ-Kongress GCES überzeugte und findet 2025 wieder statt

Mit dem German Creative Economy Summit (GCES) hat am 6. und 7. März erstmals ein bundesweiter Kongress für die Kreativwirtschaft stattgefunden. Rund 850 Menschen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik haben in der Kulturfabrik Kampnagel an zwei Tagen branchenübergreifende Zukunftsthemen wie künstliche Intelligenz, Kreislaufwirtschaft, urbane Transformation, die nachhaltige Entwicklung von Städten und sozialen Systemen oder innovative Geschäftsmodelle diskutiert. Veranstalterin war die Hamburg Kreativ Gesellschaft, „die Wirtschaftsförderung für Kreativschaffende in Hamburg“, die unter anderem auch das Kulturzentrum „Jupiter“ im Ex-Karstadt-Sport-Haus an der Mönckebergstraße managen.
Foto oben. Egbert Rühl, Geschäftsführer Hamburg Kreativ Gesellschaft: „Es zeigt sich, dass Kreativität und Ökonomie eng verschränkt sind. Wir nehmen die überwältigende positive Resonanz auf ­diese zwei Tage des German Creative Economy Summit als Motivation, direkt in die Vorbereitung der zweiten Auflage einzusteigen.“ © Oliver Reetz

Der GCES-Kongress wird unterstützt von der Koalition Kultur- und Kreativwirtschaft Deutschland (k3d), dem Netzwerk der öffentlichen Fördereinrichtungen für die Kultur- und Kreativwirtschaft in Deutschland (PCI) und der Hamburger Behörde für Kultur und Medien. Fortsetzung folgt – schon nächstes Jahr. 

Kultursenator Dr. Carsten Brosda: „Kreatives Schaffen birgt enorme Ressourcen für Innovation.“ © Jan-Marius Komorek

Aus den diversen Beiträgen des German Creative Economy Summits können nach dem Resümee der Hamburg Kreativ Gesellschaft folgende übergeordnete Tendenzen abgeleitet werden:

Von KI profitieren: Kreative sollten neue Technologien mit wachsamer Skepsis umarmen. Künstliche Intelligenz wird menschliche Kreativität nicht ablösen – sie wird Aufgaben und Prozesse verändern.

Experimentierfreude und Disruption: Innovation und Weiterentwicklung braucht Experimentier- und Spielräume. Bestehende Strukturen müssen herausgefordert werden – sonst wird es keine gesellschaftliche Veränderung geben.

Co-Kreation: Mehr denn je sind Kreative jetzt gefragt, sich mit ihren alternativen Arbeitsweisen und Denkstrukturen in andere Wirtschaftszweige einzubringen.

Kollaboration: Kreative profitieren von einer stärkeren Vernetzung innerhalb der Branche und von ihren verschiedenen Teilbereichen.

Gegen das Proklamieren  einfacher Lösungen: Komple­xität muss nicht reduziert, sondern vermittelt werden. Das kann die Kreativwirtschaft.

Schon vorweg, am Anfang des Kongresses, hatte Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg, versprochen: „Kreatives Schaffen birgt enorme Ressourcen für Innovation und für eine wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Damit hat die Kreativwirtschaft das Potenzial, eine neue Leitwirtschaftsbranche zu werden, die kulturelle, soziale und ökonomische Tragfähigkeit miteinander verbindet und hilft, den großen Herausforderungen unserer Zeit gestaltend zu begegnen.“

Am Ende fasst Egbert Rühl, Geschäftsführer der Hamburg Kreativ Gesellschaft, die sich wandelnde Wahrnehmung der Kreativwirtschaft so zusammen: „Gemeinsam entfalten die verschiedenen Teilmärkte der Kultur- und Kreativbranche eine bedeutende und treibende Wirtschaftskraft. Es zeigt sich, dass Kreativität und Ökonomie eng miteinander verschränkt sind. Auf dem German Crea­tive Economy Summit haben wir erlebt, dass die Branche durch ein gemeinsames Verständnis und die Bündelung von Stärken als Motor für Innovation auf das gesamte Land wirken kann. Wir nehmen die überwältigende positive Resonanz auf diese zwei Tage als Motivation, direkt in die Vorbereitung der zweiten Auflage einzusteigen. Einen German Creative Economy Summit soll es auch in 2025 geben!“

Die Kultur- und Kreativwirtschaft setzt sich aus den elf Teilmärkten Musik-, Rundfunk-, Film-, Werbe- und Designwirtschaft, Darstellende Künste, Kunst-, Architektur-, Buch- und Pressemarkt sowie Software- und Gamesindustrie zusammen – und bildet gemeinsam eine der starken Wirtschaftsbranchen Deutschlands. 

Im Jahr 2021 erzielten Kreativschaffende eine Bruttowertschöpfung von 103,7 Milliarden Euro, mehr als im Maschinenbau oder der chemischen Industrie. Gleichzeitig gilt die Kreativwirtschaft als Treiber für Transformations- und Innovationsprozesse in weiteren Sektoren der Wirtschaft. Na dann, auf ein Neues im nächsten Jahr! Harald Nebel

Info Mehr Infos zur Kreativgesellschaft und zum Kongress GCES

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