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Coaching: Zweifeln Sie an sich?

Coaching. Man kann negative Überzeugungen von sich mit einem „Gedankentransformator“ ändern

Wer kennt sie nicht, diese innere Stimme, die alles kommentiert und kritisch bewertet: Sie redet uns ein, dass die Freundin viel hübscher, der Kollege erfolgreicher oder wichtiger ist als wir selbst. Wir vergleichen, hadern mit uns und der nicht erfüllten Erwartung an uns selbst. Doch diese Stimme hält unser eigenes Potenzial klein und sabotiert das Selbstbewusstsein. Sie schadet uns, und nicht selten schlagen Versagensängste oder depressive Verstimmungen sprichwörtlich auf den Magen, und wir leiden unter Bauchschmerzen oder ähnlichen Symptomen.
Foto oben: Statt Opferhaltung und ständigen Grübelns. Bewusster Umgang mit den Gedanken entscheidet, ob wir unser Potenzial sehen oder nur unser Un­ge­nügen. Schon Albert Einstein wusste: „Die einzigen wirklichen Feinde eines Menschen sind seine eigenen negativen Gedanken.“ © picture alliance / Zoonar | Phongthorn Hiranlikhit

Drei Ansätze und eine kleine Übung können helfen, wenn die Stimmung in Richtung Tiefpunkt geht:

Bewusstes Vergleichen: Sich mit anderen zu vergleichen ist das Schlimmste für unser Selbstwertgefühl. Auch wenn andere scheinbar in einer schillernden Welt leben und von Glück und Erfolg geküsst sind – es entspricht nur in wenigen Fällen der Realität. Beim Vergleichen drehen sich unsere Gedanken jedoch immer um die Stärken des Gegenübers und gleichzeitig um unsere Unzulänglichkeiten. Logisch, dass wir dabei den Kürzeren ziehen! Besser ist es, sich stattdessen mit dem früheren Ich zu messen. Dies rückt die positive Entwicklung in den Vordergrund: Was habe ich gelernt? Wovor hatte ich vielleicht früher Angst, was mir mittlerweile leichtfällt? Eine schriftliche „Stärken-Liste“ macht den eigenen Fortschritt sichtbar.

Realitäts-Check: Viele Gedanken, die den lieben langen Tag durch unseren Kopf schwirren, haben nichts mit der Realität zu tun. Aus schlechten Erfahrungen und negativen Überzeugungen bastelt das Gehirn sich ein Szenario voller Selbstzweifel und Ängste und verkauft es uns als Wirklichkeit. Austricksen können wir es, indem wir den negativen Gedankenstrudel zu Papier bringen und bewusst analysieren: Stimmen die Aussagen? Ist der Gedanke wirklich wahr? Nur weil sich eine Situation schlecht anfühlt, heißt das nicht, dass sie auch der Wahrheit entspricht.

Coachin Andrea Huber: „Der Darm wirkt sich nachweislich auf das mentale Befinden aus.“

Medizinische Hilfe: Leidet man beispielsweise unter schlechter Haut, einer gestörten Verdauung oder wird ständig von einem Blähbauch geplagt, gilt es, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Beeinflussen derartige Beschwerden doch nicht nur das Selbstbewusstsein. Gerade der Darm wirkt sich nachweislich auf das mentale Befinden aus. Ein Heilpraktiker etwa kann zusätzlich mit einem ganzheitlichen Ansatz unterstützen. Darüber hinaus sind eine gesündere Ernährung und mehr Sport immer eine gute Idee – wir fühlen uns rundum wohler. 

Übung: „Der Gedankentransformator“ bei negativen Gedanken. An einem ungestörten Ort schließen Sie die Augen und atmen ein paarmal bewusst ein und aus. Sagen Sie laut zu sich selbst: „In diesem Moment denke ich …“, und ergänzen Sie die entsprechende Überzeugung. Zum Beispiel: „In diesem Moment denke ich, dass ich zwei linke Hände habe.“ Oder: „In diesem Moment denke ich, dass ich nichts kann.“ Stellen Sie sich diese negativen Ansichten nun als Objekte vor. Jedes Wort, das Sie aussprechen, verlässt den Mund, den Geist, den Körper. Es steigt auf, verschwindet am Horizont. Sobald Sie den Gedanken formulieren, ist er auch schon fortgeschwebt. 

Lassen Sie sich Zeit, die Gedanken in sich hinein sinken zu lassen. Nun wandeln Sie die negativen Suggestionen in positive um. Stellen Sie sich vor, was Sie zu einem Kind – vielleicht sogar dem Kind in Ihnen selbst – sagen würden. Aus „zwei linken Händen“ wird: „Mach das einfach ganz langsam, eins nach dem anderen, dann geht das schon.“ Aus dem „nichts können“ wird: „Du kannst jede Menge, zum Beispiel …“ Auch diese Worte werden zu Objekten. Sie tauchen am Horizont auf, fliegen aus den Wolken auf Sie zu, fallen in Sie hinein … wo sie den frei gewordenen Platz einnehmen. Lassen Sie sich Zeit, die Gedanken in sich hineinsinken zu lassen. Dann öffnen Sie wieder die Augen. Andrea Huber

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Andrea K. Huber ist ­Coachin im Leistungssport, hat sich auf Stress­management spezialisiert und berät Unter­nehmen und Privatpersonen in heraus­fordernden Situa­tionen. Infos unter: www.andrea-huber-coaching.de

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