E-Paper . Archiv . Newsletter
»Digitales Chillen«

Immersive Kunst. Ende 2023 beginnt der Vorverkauf für Gustav Klimts „Gold und Farbe“-Programm im Port des Lumières – Hamburg des neuen Überseequartiers. Vorab eine Naherfahrung in Amsterdam

Ich bin geflasht vom Sound und dem Bilderstrom! Das ist top, top, top“, schwärmt der FDP-Bezirksabgeordnete James „Jimmy“ Robert Blum aus Hamburg-Mitte nach dem Ende der beiden digitalen Kunstshows von „Dalí – The Endless Enigma“ und „Gaudí – Architect of the Imaginary“ in der „Fabrique des Lumières – Amsterdam“. Und auch andere Mitglieder der Pressegruppe ließen ihren spontanen Emotionen freien Lauf: „beeindruckend“, „warmherzig“, „ergreifend“ oder „impressional“, beeindruckend, lauteten die Kommentare nach einer rund einstündigen Präsentation des digitalen Kunst-Handwerks mit Salvador-Dalí- und Antoni-Gaudí-Werken.
Foto oben: Gustav-Klimt-Pixelwerk u. a. aus „Adele Bloch-Bauer“ (1907): Für eine Show braucht man rund 400 bis 500 Werke und Motive des Künstlers. Im Port des ­Lumières liefern 90 Videoprojektoren und 50 Audio-Verteilerpunkte (Lautsprecher und Subwoofer) die Bildkompositionen und den Sound. © Anaka Photographie

Gustav-Klimt-Szene in der Fabrique des Lumières, Amsterdam: „atemberaubende Technik, eine hohe Designqualität“. © Eric Spiller

Die Agentur Red Roses Communications und Inhaberin Katja Derow hatten Medienvertreter in den Westpark von Amsterdam, in die Fabrique des Lumières, eingeladen. Man sollte mal schnuppern, was denn ab Frühjahr 2024 die kalkulierten rund 45.000 täglichen Besucher des neuen Westfield Hamburg-Überseequartiers (siehe Seite 13) für eine Art von Angebot in den neuen, zehn Meter hohen Hallen von „Port des Lumières – Hamburg“ zu erwarten haben. Dann jedoch mit dem digitalen Premierenprogramm „Gold und Farbe“ des Wiener Jugendstil-Malers Gustav Klimt sowie einer „Hommage“ an den rund 65 Jahre später geborenen Wiener Maler, Architekten und Umweltschützer Friedensreich Hundertwasser. 

Der französische Betreiber von Museen und Kunstzentren Culturespaces wird in Hamburg den ersten dauerhaften Ausstellungsort für immersive Kunst eröffnen. Auf einer Ausstellungsfläche von 1.550 Quadratmetern und mit 90 Videoprojektoren soll im südlichen Überseequartier spektakuläre Digitalkunst präsentiert werden – und führt standortgerecht den maritimen Namen Port des Lumières. 

Salvador-Dalí-Szene in der Fabrique des Lumières, Amsterdam: „mit allen Sinnen in Bilderwelten eintauchen“. © Wolfgang Timpe

Culturespaces verspricht, dass sich die Besucher:innen auf „abwechslungsreiche Ausstellungen, atemberaubende Technik, eine hohe Designqualität und ein echtes immersives Kunsterlebnis freuen“ können. Belegen doch die Erfolge und Standorte unter anderem in Paris, Amsterdam, New York, Dubai und Seoul die Sehnsucht nach digital komponierten Bilderkunstwelten.

Der Begriff Kunst weckt bei einigen mit den immersiven Bildkompositionen eher falsche Erwartungen. Die Kunstwerke sind nur der technische Pixel-Ausgangspunkt für vollkommen neue, gewaltige Bildkompositionen, die oben, unten, rechts und links um die Betrachter herumfliegen, sich immer wieder neu zusammensetzen und mit perfektem Popsound unterlegt sind – etwa wenn sich Millionen von Dalí-Pixeln seiner Werke wie unter anderem „Tägliche Melancholie“ oder „Die Metamorphose des Narziss“ zum mächtigen Cinema-Surround-Beat von Pink Floyds „Another Brick in the Wall“ in den Raum und über die Besucher ergießen. 

„Gold und Farbe“ heißt das immersive Gustav-Klimt-Premierenprogramm im Dauer-Digitalkunst-Standort Überseequartier. © Culturespaces

Für Hardcore-Kunstfans mutet es sicher eher so an, als ob Bob, der Baumeister, auf einem digitalen LSD-light-Trip unterwegs ist. Für IT-Nerds sowie Instgram- und TikTok-Fans wie Jimmy Blum hingegen ist es „eine neue digitale Kunst zum Chillen, man taucht mit allen Sinnen in die Bilderwelten ein und kann einfach nur die wunderbare Musik genießen“. Laut Veranstalter ist es jedoch nicht nur die Generation Z, die dem lässigen „Make Your Day“-Motto von TikTok folgt, sondern ein generationenübergreifendes Cross-over-Publikum, wobei bislang an den verschiedenen Standorten rund 80 Prozent der Besucher:innen aus der jeweiligen Region und dem Land kommen. 

Der Vorverkauf für den Start von Gustav Klimts „Gold und Farbe“ beginnt in Hamburg für Port des Lumières Ende dieses Jahres. Wolfgang Timpe

Info

Mehr Infos und später Ticketing über die immersi­ve Kunst des Port des Lumières in der HafenCity finden Sie unter: www.port-lumieres.com/de

Nachrichten von der Hamburger Stadtküste

Abonnieren Sie unseren monatlichen Newsletter!

Das könnte Ihnen auch gefallen

Rothenburgsort/Veddel: Flotte Masche!

Rothenburgsort/Veddel. Im ehemaligen Toilettenhäuschen und Mikro-Stadtteilzentrum Mikropol treffen sich Strick- und Häkelkurse – und es gewinnt