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Fabian von Köppen: »Wir sind stolz, dass wir das ,Roots‘ als Punktlandung fertiggestellt haben«

»8 Fragen an …« Fabian von Köppen über Pünktlichkeit, Kreditfinanzierung und die Deutsche Wildtier Stiftung

Herr von Köppen, in der HafenCity regieren zurzeit Baustopps wie beim Elbtower, oder Projekte werden um bis zu drei Jahre später fertig. Sie haben als Bauherr Garbe Immobilien-Projekte jetzt pünktlich den Schlüssel an die Deutsche Wildtier Stiftung für ihre Ausstellungs- und Büroflächen im Holzhochhaus „Roots“ übergeben. Wie machen Sie das? Wir sind tatsächlich stolz, dass wir dieses herausfordernde Projekt fast als Punktlandung fertiggestellt haben – mit nur fünf Wochen Verzug. Wir haben einfach ein tolles Team bei Garbe Immobilien-Projekte, das für Deutschlands höchstes Holzhochhaus „Roots“ brennt und es fertigstellen wollte. Trotz der Herausforderungen mit Holzknappheit, Lieferengpässen, Corona-Ausfällen und kräftigen Kostensteigerungen, die wir wie alle anderen in der Branche auch hatten.  
Foto oben: Fabian von Köppen, CEO Garbe Immobilien-Projekte: „Dass die Deutsche Wildtier Stiftung unser Partner und Co-Investor wurde, hat uns insofern besonders gefreut, da das Naturthema Wald und Wildtiere sich mit dem Thema Holz ,natürlich‘ verbindet.“ @ Catrin-Anja Eichinger

Sie haben in dieser Bau- und Kreditzinsenkrise nie am Standort HafenCity und ihren Garbe-Projekten wie dem „Roots“ gezweifelt. Warum? Es hat mich hat von Beginn an gefreut und uns den Rücken gestärkt, dass unsere Eigentumswohnungskäufer ganz bewusst das „Roots“ als tolles Holzhochausprojekt begriffen haben und als Pioniere dabei sein wollten. Es hat uns generell zusätzlich motiviert, unseren Weg mit dem Holzbau generell in Deutschland als nachhaltige Bauweise fort- und durchzusetzen. Und dass die Deutsche Wildtier Stiftung unser Partner und Co-Investor wurde, hat uns insofern besonders gefreut, da das Naturthema Wald und Wildtiere sich mit dem Thema Holz „natürlich“ verbindet. Dass die Ausstellungsräume mit dem Thema „Botschaft der Wildtiere“ nach dem jetzt erfolgenden Innenausbau im Spätsommer 2024 eröffnen werden, ist einfach großartig. 

Blick vom Baakenhafen aus auf Deutschlands höchstes Holzhochhaus „Roots“ mit den Ausstellungsräumen der deutschen Wildtier Stiftung im Warft- und Erdgeschoss sowie dem restaurant mit großer Außenterrasse in direkter Wasserlage zum Baakenhafen-Becken hin. Foto: Catrin-Anja Eichinger / © Architekten-Gestaltungsentwurf-Roots: Störmer Murphy and Partners

Wie hoch ist die aktuelle Verkaufsquote der 136 „Roots“-Eigentumswohnungen? Wir haben bis auf zwölf Wohnungen alle verkauft. Der Verkaufsprozess hat sich durch die harte Krise verlangsamt, doch wir verkaufen kontinuierlich weiter. Und das hat auch mit der Holz-Einzigartigkeit des „Roots“-Objekts zu tun. Wir haben keine Rückabwicklung von Kaufverträgen. 

Rückabwicklung ist inzwischen ein Tagesgeschäft von Immobilienagenturen und Investoren geworden, gerade in sehr hochwertigen HafenCity-Wohnungen. Haben Sie ein spezielles Marketing eingesetzt? Nein, wir haben nur von Beginn ausnahmslos auf Kreditfinanzierungs-Bestätigungen von Käufer:innen und Banken bestanden, um sicher zu sein, dass sich die Käufer:innen das in den einzelnen Baufortschritten auch wirklich leisten können. Es gab ja mal eine Tendenz, da haben Käufer tatsächlich darauf spekuliert, dass die Zinsen noch weiter sinken: Und da haben wir von uns aus ganz klar einen Riegel vorgeschoben, sodass wir von jedem eine komplette Finanzierungsbestätigung haben. Genau deswegen mache ich mir im Moment keine Sorgen, dass zur geplanten Fertigstellung des „Roots“ im Mai 2024 auch alle Wohnungen abgenommen werden können. 

Symbolische Schlüsselübergabe für die fertigen Rohbauflächen der Deutschen Wildtier Stiftung in Deutschlands höchstes Holzhochhaus „Roots“ durch den Bauherrn Garbe-CEO Fabian von Köppen (r.) an Prof. Dr. Klaus Hackländer, Vorstand der Deutschen Wildtier Stiftung. Es folgt jetzt der Innenausbau und im Spätsommer 2024 soll wie geplant eröffnet werden. © Catrin-Anja Eichinger

Kann man das konservatives Investoren- und Unternehmer-Glück nennen? Das würde ich so nicht sagen. Es hat uns sicher geholfen, dass wir bei den Preisen für die Eigentumswohnungen im „Roots“ nicht übertrieben haben, wie das vielleicht der eine oder andere Wettbewerber aufgrund der damaligen Zinslage gemacht hat. Deshalb hörten wir – auch von unserer Konkurrenz – zu Beginn unseres Verkaufsprozesses öfter, dass wir zu preiswert verkaufen und den Markt nicht ausreizen würden. Heute sind wir mehr als zufrieden, dass wir die Wohnungen zu unseren Preisen verkauft haben und das „Roots“ stabil fertiggestellt werden kann. 

Apropos Deutsche Wildtier Stiftung: Sind Sie Naturliebhaber, oder ist das Business? Wir haben zwar kein Tier zu Hause, doch ich freue mich über Wildtiere und bin ein ganz großer Naturfan. Mit der Deutschen Wildtier Stiftung sind wir seit 2016 Partner bei gefördertem Wohnungsbau, und ich habe damals die Stiftung kennen und schätzen gelernt. Und so kam es 2017 auch zur gemeinsamen Bewerbung für das „Roots“ mit der Deutschen Wildtier Stiftung, und wir als Garbe Immobilien-Projekte sind seitdem eng verbunden. Es ist wichtig, einen starken Partner an seiner Seite zu haben, denn die Deutsche Wildtier Stiftung hat mit dazu beigetragen, dass das „Roots“ so erfolgreich geworden ist. 

Sie schätzen hochwertiges Essen und coole Drinks wie in Kevin Fehlings Restaurant „The Table“ oder der Rooftopbar „Puzzle“ im Garbe-Campustower im Baakenhafen. Was machen Sie als Topmanager in Ihrer Freizeit? Die Freizeit ist leider knapp. Ich koche und lese gerne und begeistere mich mit meiner Frau zusammen für Architektur und Städte, sodass wir wann immer möglich reisen, auch gerne Städtetrips. Rom und Hamburg sind meine Lieblingsstädte.  

Was ist Ihre persönliche Botschaft an die Nutze­r:­in­nen des „Roots“? Die Wohneigentümer wie auch die Deutsche Wildtier Stiftung haben sich für das Produkt „Roots“ entschieden, das tatsächlich die Zukunft unserer Städte und unseres Bauens wirklich schon vorwegnimmt. Wir werden in Zukunft viel mehr mit Holz bauen. Sie alle können sich als Pio­niere fühlen. Interview: Wolfgang Timpe

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Fabian von Köppen ist seit Januar 2013 Geschäftsführer der Garbe Immobilien-Projekte, eines bundesweit tätigen Projektentwicklers von Stadtquartieren, Wohnprojekten und Büro­immobilien mit Sitz in Hamburg und Köln. Die Mission des Projektentwicklers: „die Städte klimaneutral mit Gebäuden aus Holz nachzuverdichten“.

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