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Frühlingserwachen am Sandtorhafen; Jessica Svartvit: „Ich bezeichne die Pandemie sogar als geschäftlichen und auch persönlichen Gamechanger.“ © Thomas Hampel | Elbe&Flut
Freedom Day: »Mehr Qualität statt Quantität«

Frühlingserwachen. Catrin-Anja Eichinger fotografierte und wir stellten HafenCity-Unternehmer:innen dieselben drei Fragen zur neuen Pandemie-Freiheit ab Mitte März. Alle eint, auch die Corona-Ermatteten: die Lust auf Zukunft
Plus: Kommentar von Wolfgang Timpe
Foto oben: Frühlingserwachen im Sandtorhafen/Am Kaiserkai. © Thomas Hampel | Elbe&Flut

© I. Korte, Sommer ’88.
© I. Korte, Sommer ’88.

Kopfüber

Zwischenruf von Wolfgang Timpe

Seit Jahren begleitet mich an meinem Arbeitsplatz ein fröhliches rosa Schwein, das vor hellblauem Himmel und dunkelblauem Wasser mit Turboenergie und strahlendem Lächeln kopfüber vom Badesteg in einen See springt. Ja, man vergisst diesen kleinen künstlerischen Begleiter der Lebensfreude und des Aufbruchs im Alltag, doch in diesen Tagen, wo viele vom bevorstehenden „Freedom Day“ Mitte März vorab beseelt sind und jubilieren, fällt mein Blick immer darauf. Wird das Badeglück vollendet oder endet es mit einem Bauchklatscher? Das liegt im Auge des Pandemie-Betrachters.
Dass die geplanten Corona-Lockerungen im März voll und ganz erfolgen und womöglich alle Masken fallen sollen, sehen die meisten Unternehmer:innen der HafenCity skeptisch. Wir haben sie gefragt, was sie vom Tag X und der erhofften Rückkehr zum alten Leben halten: sehr wenig. Da begrüßt man trotz Existenzkrise die Pandemie als positiven Gamechanger für ein bewussteres Leben; rechnet mit der Solidarität fordernden Bundesregierung ab, die das Wort für Soloselbstständige nicht buchstabieren kann; oder man findet den Begriff „Freiheitstag“ absurd, weil wir ja nicht in Unfreiheit, sondern in einer Demokratie leben (ab Seite 4). Ob nun Frühlingsgefühle, Pandemie-Pause oder Corona-Grippe-Status kommen: Alle vertrauen auf neuen echten Optimismus und neue Lebensenergie – eben auf sich selbst setzend.
Also entscheide ich, mitmotiviert durch Menschen, die in der Krise ins volle Risiko gehen und unternehmerisch neu durchstarten, dass das fröhliche Schwein mit Boosterenergie ausgestattet ist und die kleine Badeträumerei am See glimpflich ausgeht. Glaube verleiht Flügel.

»Qualität statt Quantität«

3 Fragen an … Jessica „Jessi“ Svartvit, Tattookünstlerin mit Studio und Galerie, Versmannkai, Baakenhafen

Jessica „Jessi“ Svartvit: „Ich bezeichne die Pandemie sogar als geschäftlichen und auch persönlichen Gamechanger.“ © Catrin-Anja Eichinger
Tattookünstlerin Jessica „Jessi“ Svartvit: „Ich bezeichne die Pandemie sogar als geschäftlichen und auch persönlichen Gamechanger.“ © Catrin-Anja Eichinger

1 Wie bewerten Sie den „Freedom Day“, und was bedeutet er unter anderem für Ihr Unternehmen? 

Um ehrlich zu sein, empfinde ich den Ausdruck „Freedom Day“ als ein zweischneidiges Schwert. Er ist übertrieben, da niemand eingesperrt oder seiner Freiheit beraubt war. Natürlich freue ich mich sehr, wenn sich die Welt langsam wieder normalisiert und wir zurück zu unseren Gewohnheiten kehren können. Als „Freiheitsentzug“ habe ich die letzten zwei Jahre allerdings nicht gesehen, auch wenn es finanziell und auch psychisch schwer war. Und ich denke, da spreche ich für alle frischen und auch alteingesessenen Ladenbesitzer:innen. Für mich persönlich ist es kein kräftezehrender Aufwand, meinen QR-Code in einem Restaurant zu zeigen, wenn es bedeutet, dass es irgendwo irgendwem eventuell das Leben rettet. Und auf meine Arbeit im Tattoo-Atelier hat es absolut keine Auswirkungen mehr. Die Maskenpflicht und die 2G-Regel werde ich persönlich sowieso weiterführen, da ich im Hygienebereich arbeite. Allerdings verfolge ich ab Sommer auch den Plan, mehr Ausstellungen, Vernissagen, Workshops und Ähnliches in meinem Studio zu veranstalten, da ist es natürlich schön, wenn man sich rundum sicher fühlt.

2 Hat die Pandemie zu neuen kreativen Projekten und Konzepten oder zu einer neuen Strategie/Philosophie geführt? 

Absolut. Ich würde die Pandemie sogar als geschäftlichen und auch persönlichen Gamechanger bezeichnen. Am Anfang der Selbstständigkeit ist man voller Euphorie, möchte Tag und Nacht arbeiten und Dinge kreieren. Kommt dann eine Zwangspause, überdenkt man viele Herangehensweisen und entschleunigt seine Prozesse extrem. Mehr Liebe zum Detail, mehr Qualität statt Quantität und mehr Zeitaufwand für Entwicklungen, das ist es, was mich die Pandemie, wenn auch oft sehr bitter, gelehrt hat.

3 Welche vorläufige Schlussbilanz ziehen Sie nach zwei Jahren Pandemie? Was lief gut, was schlecht?

Im Vergleich zu vielen meiner Kollegen aus dem Ausland muss man meines Erachtens summa summarum sagen, dass unsere Politik die einzelnen Branchen, vor allem in den Bereichen Kunst, Kultur und Gastronomie, doch stark in der Unterstützung vernachlässigt hat: sehr viele und auch sehr lange unberechtigte Berufsverbote, schnelle Rückzahlungen von Liquiditätshilfen und absolute Kulanzlosigkeit bezüglich steuerlicher Voraus- und Nachzahlungen. Das erscheint mir nach knapp zwei Jahren gesetzlich verursachtem Berufsverbot absolut als etwas, was definitiv hätte besser laufen können.

»Keine Solidarität der Bundesregierung«

3 Fragen an … Christian „Chris“ Albers, Personal Trainer und Inhaber des Fit 4 Life, Am Sandtorpark

Personal Trainer Christian Albers in seinem Studio Fit 4 Life: „Ich konnte meine Kunden optimal dabei unterstützen, ihren Trainings- und Gesundheitsstatus zu verbessern.“ © Catrin-Anja Eichinger
Personal Trainer Christian Albers in seinem Studio Fit 4 Life: „Ich konnte meine Kunden optimal dabei unterstützen, ihren Trainings- und Gesundheitsstatus zu verbessern.“ © Catrin-Anja Eichinger

1 Wie bewerten Sie den „Freedom Day“, und was bedeutet er unter anderem für Ihr Unternehmen? 

Die Bezeichnung „Freedom Day“ ist aus meiner Sicht ein politisches Wortspiel. Am Ende werden lediglich Einschränkungen der Grundrechte aufgehoben, die qua Definition eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein sollten. Für mein Unternehmen Fit 4 Life hat dieser Schritt geringe bis keine Auswirkungen, da mein Konzept eine Individualbetreuung vorsieht, die lediglich in den Lockdowns eine Einschränkung erfahren hat.

2 Hat die Pandemie zu neuen kreativen Projekten und Konzepten oder zu einer neuen Strategie/Philosophie geführt?

Eine neue Strategie habe ich zum Glück nicht benötigt. Meine Arbeitsweise hat vielmehr Bestätigung gefunden. Individualtraining und eine 1:1-Betreuung, Grundlagen meines Konzepts, waren zuletzt wieder uneingeschränkt möglich, sodass ich meine Kunden optimal dabei unterstützen konnte, ihren Trainings- und Gesundheitsstatus zu verbessern.

3 Welche vorläufige Schlussbilanz ziehen Sie nach zwei Jahren Pandemie? Was lief gut, was schlecht?

Was mich sehr berührt hat, war die große Solidarität meiner Kunden, die in den Lockdowns zu mir gehalten haben. Eine ähnliche Solidarität hätte ich auch von der Bundesregierung erwartet. Die gezahlte Corona-Hilfe für den ersten Lockdown musste ich nach rückwirkenden Änderungen der Bestimmungen vollumfänglich zurückzahlen. Die Solidarität, die die Bundesregierung von uns allen eingefordert hat, hat sie mir und allen anderen Soloselbstständigen bedauerlicherweise nicht entgegengebracht.

»Kreativität beflügelt«

3 Fragen an … Christin Siegemund, Gründerin und Inhaberin des foodlab, Überseeallee

Netzwerkerin und Investorin Christin Siegemund in ihrem foodlab-Restaurant: „Zwei Jahre Pandemie machen schon etwas mit den Menschen.“ ©  Catrin-Anja Eichinger
Netzwerkerin und Investorin Christin Siegemund in ihrem foodlab-Restaurant: „Zwei Jahre Pandemie machen schon etwas mit den Menschen.“ © Catrin-Anja Eichinger

1 Wie bewerten Sie den „Freedom Day“, und was bedeutet er unter anderem für Ihr Unternehmen? 

Das ist ein sehr zwiespältiges Gefühl: Auf der einen Seite freut es uns, dass wir zu einem einigermaßen normalen Leben zurückfinden. Auf der anderen Seite fühlt es sich aber auch für viele Gäste noch unsicher und komisch an, demnächst alle Sicherheitsmaßnahmen fallen zu lassen. Natürlich wünschen wir uns, dass wieder mehr Gäste ins Haus kommen, aber wer sagt, dass das auch so sein wird? Zwei Jahre Pandemie machen schon etwas mit den Menschen.

2 Hat die Pandemie zu neuen kreativen Projekten und Konzepten oder zu einer neuen Strategie/Philosophie geführt?

Wir haben mitten in der Pandemie zwischen zwei Lockdowns eröffnet, daher kennen wir es gar nicht ohne. Unser Pop-up-Fenster mit To-go-Angeboten war zum Beispiel ein Corona-Projekt, das – dankbarerweise – sehr gut angenommen wurde. Natürlich hat uns der zweite Lockdown in der Kreativität „beflügelt“, und wir haben viele Menschen kennengelernt, die trotz oder vielleicht gerade wegen der Maßnahmen Start-ups gegründet haben. Alles in allem sind wir aber inzwischen bei einem einigermaßen normalen Tagesgeschäft angekommen und sind auch froh, endlich mal in ein normales Fahrwasser zu kommen. Die ganze Pandemie-Zeit hat für das Team eine große Anstrengung bedeutet. Umso mehr freuen wir uns nun auf einen Alltag, sofern man bei uns davon sprechen kann, um uns darauf zu konzentrieren, was wir sein wollen: eine Begegnungsstätte für Foodies aller Art und ein Platz, an dem berufliche Foodies sich austauschen, vernetzen und Business mit-einander machen.

3 Welche vorläufige Schlussbilanz ziehen Sie nach zwei Jahren Pandemie? Was lief gut, was schlecht?

Ich persönlich sehe immer das Gute, daher möchte ich gar nichts Schlechtes nennen. Gut war in jedem Fall die Stärkung als junges Unternehmen und dass wir als Team auf eine ziemlich turbulente Zeit zurückblicken, in der wir gewachsen sind und alle Turbulenzen als Team gut gemeistert haben.

»Frühlingsgefühle«

3 Fragen an … Antonio „Toni“ Fabrizi, Inhaber des Club 20457, Osakaallee

Club-20457-Inhaber Antonio „Toni“ Fabrizi: „Macht es wie in der ,Sendung mit der Maus‘, einfach quick und dirty, sodass alle, aber auch wirklich alle!, es verstehen.“ © Catrin-Anja Eichinger
Club-20457-Inhaber Antonio „Toni“ Fabrizi: „Macht es wie in der ,Sendung mit der Maus‘, einfach quick und dirty, sodass alle, aber auch wirklich alle!, es verstehen.“ © Catrin-Anja Eichinger

1 Wie bewerten Sie den „Freedom Day“, und was bedeutet er unter anderem für Ihr Unternehmen? 

Bei uns hat ja die FDP als erste Partei den sogenannten Freedom Day gefordert und falsche Hoffnungen geweckt, weil es dann pandemiebedingt über Monate offenbar nicht möglich war. Der Begriff weckt gleichwohl mit Blick auf das Frühjahr die ersehnte Hoffnung, die sich hoffentlich spätestens am 20. März erfüllen wird. Dann können wir wie Lazarus vom Tode auferstehen. Die Hoffnung, die Freiheiten wiederzuerlangen, hat keiner von uns Gastronomen aufgegeben. Was aber auf keinen Fall passieren darf: dass die jetzt angekündigten Lockerungen im Herbst und Winter 2022 wieder (ohne klare Grundlagen) zurückgedreht werden. Dann würde man wirklich den Glauben an die Politik und an allem Möglichen verlieren.

2 Hat die Pandemie zu neuen kreativen Projekten und Konzepten oder zu einer neuen Strategie/Philosophie geführt?

Nicht wirklich. Die Rolle des Gastgebers hat sich für den Club 20457 nicht geändert. Unseren Erfolg und unsere gute Stimmung, selbst in den vergangenen Monaten der Pandemie mit allen Einschränkungen, entstehen durch das Club-20457-Team. Wir schauen nach vorne, freuen uns als Club über die weggefallene Sperrstunde (nur kurz: Clubs sind und waren keine Pandemietreiber!) und werden umfangreiche Maßnahmen für „Frühlingsgefühle“ starten. Wir gehen ab 20. März in die Offensive – im Team sowie für und mit unseren Gästen.

3 Welche vorläufige Schlussbilanz ziehen Sie nach zwei Jahren Pandemie? Was lief gut, was schlecht?

Erst einmal vorweg: Ich habe einen Riesenrespekt vor Virologen, Politikern und Medizinern, die in der Pandemie schwerste Entscheidungen mit schwersten Folgen für die Menschen oder die Unternehmen treffen mussten und müssen. Die haben grundsätzlich einen guten Job gemacht. Eine glatte Schulnote 6 – mit Ausrufezeichen – muss ich jedoch den Regierenden in Berlin und den Ministerpräsidenten geben – für die Kommunikation mit uns, den Betroffenen. So geht man einfach nicht mit Menschen um, die im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte sind. Unsere Existenz stand und steht auf dem Spiel, und man bietet uns einen Flickenteppich an Maßnahmen an. Das war und ist komplett willkürlich, wo Niedersachsen das, Schleswig-Holstein jenes und Hamburg wieder etwas anderes macht, und Berlin denkt sich wieder was Eigenes aus. Ich empfehle dringend allen Politikern und auch Bundeskanzler Olaf Scholz: Macht es wie in der „Sendung mit der Maus“, einfach quick und dirty, sodass alle, aber auch wirklich alle!, es verstehen und nachvollziehen können, denn erst dann gibt es die Chance, dass man die sehr große Mehrheit der Menschen mitnehmen kann. Falls es im Herbst wieder zu Rücknahmen der Freiheiten kommen muss, braucht man eine klare Exit-Strategie, die jeder versteht. Das Corona-Kommunikationsdesaster darf sich nicht wiederholen. Das spaltet die Gesellschaft.

»Wir wollen weiter wachsen«

3 Fragen an … Vesna „Vivi“ Gluhic und Sascha Habich, ­Gründer und Inhaber des Salon Savi, Singapurstraße

Salon-Savi-Stilisten  „Vivi“ Gluhic und Sascha Habich: „Wir wissen, dass wir nichts wissen.“ © Catrin-Anja Eichinger
Salon-Savi-Stilisten Vesna „Vivi“ Gluhic und Sascha Habich: „Wir wissen, dass wir nichts wissen.“ © Catrin-Anja Eichinger

1 Wie bewerten Sie den „Freedom Day“, und was bedeutet er unter anderem für Ihr Unternehmen? 

Wir freuen uns alle darauf, dass möglichst alle Beschränkungen wegfallen. Für uns als „körpernahe Dienstleistung“ wird sicher die Maske bleiben, und das ist okay. Wichtig ist für das Lebensgefühl, dass man einfach wieder vor die Tür gehen kann und alles, auch die Gastronomie mit ihren Außenplätzen, wieder zum Leben erwacht.

2 Hat die Pandemie zu neuen kreativen Projekten und Konzepten oder zu einer neuen Strategie/Philosophie geführt?

Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen. Natürlich war der zweimalige Lockdown mit Komplettschließung unseres Salons, damals noch im Schanzenviertel, eine echte Herausforderung, weil man überhaupt nicht wusste, wann es wie weitergehen soll. Doch durch unsere treuen wie auch neue Kundinnen und Kunden sowie die Unterstützung mit Gutscheinen konnten wir nach den jeweiligen Wiedereröffnungen sogar wachsen. Deswegen konnten wir jetzt auch den Step von unserem 80-Quadratmeter-Salon in die HafenCity und die Singapurstraße mit 200 Quadratmetern machen. Wir wollen weiter wachsen.

3 Welche vorläufige Schlussbilanz ziehen Sie nach zwei Jahren Pandemie? Was lief gut, was schlecht?

Wir wissen jetzt, dass wir nichts wissen. Das ist unsere Lehre aus der Pandemie. Das ständige Wechseln von guten und schlechten Nachrichten hat uns zwischendurch immer auch mal mürbe gemacht. Doch unseren unternehmerischen Optimismus hat das nicht gebremst, und wir freuen uns jetzt über unseren Neustart in neuen größeren Räumen in der HafenCity. Zwei Jahre Pandemie haben für uns auch dazu geführt, dass wir das vollständige Wegfallen aller Regeln wie in den Nachbarländern Dänemark oder Großbritannien eher kritisch sehen. 

»Mehr persönlichen Austausch«

3 Fragen an … Dr. Andreas C. Kleinau, Vorsitzender der Geschäftsführung der HafenCity Hamburg GmbH, Osakaallee

HafenCity-Chef Dr. Andreas C. Kleinau: „Im Großen und Ganzen sind wir bislang gut durch diese Krise gekommen.“ © Catrin-Anja Eichinger
HafenCity-Chef Dr. Andreas C. Kleinau: „Im Großen und Ganzen sind wir bislang gut durch diese Krise gekommen.“ © Catrin-Anja Eichinger

1 Wie bewerten Sie den „Freedom Day“, und was bedeutet er unter anderem für Ihr Unternehmen? 

Ich fremdele ein wenig mit dem Namen „Freedom Day“, da er das Bild einer Befreiung von etwas Aufoktroyiertem suggeriert. Ich freue mich aber sehr, dass wir nun ein Stadium der Pandemie erreicht haben, in dem wir einige der zwingenden Sicherheitsmaßnahmen zum gegenseitigen Schutz zurücknehmen können. Für die HafenCity bedeutet es, wieder mehr in persönlichen Austausch mit Menschen zu kommen, den wir alle sehr vermisst haben.

2 Hat die Pandemie zu neuen kreativen Projekten und Konzepten oder zu einer neuen Strategie/Philosophie geführt?

Die Pandemie hat uns wie unter einem Brennglas vor Augen geführt, wie schnell sich unsere Arbeitswelt wandeln kann. Obwohl die Technologien schon Jahrzehnte lang vorhanden waren, brauchte es diesen Anstoß, um die Möglichkeiten des mobilen Arbeitens in unseren Alltag zu bringen. Diese neue Situation hat bereits jetzt schon zu vielen kreativen Konzeptideen für die Arbeits- und Lebenswelt von morgen und damit auch für die Planungs- und Beteiligungsprozesse in unseren Stadtentwicklungsprojekten geführt.

3 Welche vorläufige Schlussbilanz ziehen Sie nach zwei Jahren Pandemie? Was lief gut, was schlecht?

 In der Stadtentwicklung wird der Eigenschaft der Resilienz oder auch Widerstandskraft sehr große Bedeutung beigemessen. Es zeigte sich in der Pandemie, dass die größte Anzahl der Projekte in der HafenCity weiterbetrieben wurde und wir sogar eine zunehmende Nachfrage gespürt haben. Es gab natürlich auch Rückschläge für Bauherren und Bauherrinnen, deren Nutzungskonzepte Elemente vorsehen, die von der Pandemie stark betroffen waren – so zum Beispiel die Hotellerie. Aber im Großen und Ganzen sind wir bislang gut durch diese Krise gekommen. Was mich besonders gefreut hat, waren die Fähigkeit und Bereitschaft meiner Kolleginnen und Kollegen in der HafenCity Hamburg GmbH, trotz der Einschränkungen der Pandemie gute Arbeit abzuliefern.

»Wer glücklich ist, lebt gesünder«

3 Fragen an … Annette Mesterharm, Inhaberin Dog’s Gourmet, Überseeboulevard

Dog’s-Gourmet-Inhaberin Annette Mesterharm: „Die Pandemie ist ja nicht besiegt. Wir müssen weiterhin lernen, dauerhaft damit umzugehen.“ © Catrin-Anja Eichinger
Dog’s-Gourmet-Inhaberin Annette Mesterharm: „Die Pandemie ist ja nicht besiegt. Wir müssen weiterhin lernen, dauerhaft damit umzugehen.“ © Catrin-Anja Eichinger

1 Wie bewerten Sie den „Freedom Day“, und was bedeutet er unter anderem für Ihr Unternehmen? 

Den Begriff „Freedom Day“ halte ich für unpassend und ungeeignet. Vielleicht muss die Rückkehr zu einem großen Teil der Vor-Pandemie-Normalität auch nicht unbedingt in einen Ausdruck gepresst werden, sondern einfach nur bestmöglich von denen gelebt werden, denen es möglich ist. Unsere Kunden bestmöglich mit dem zu versorgen, was sie für ihre Hunde brauchen, hat für uns größte Bedeutung. Denn glückliche und gesunde Hunde machen auch ihre Besitzer glücklich. Und wer glücklich ist, lebt gesünder. Wenn das in der Folge dazu beiträgt, die Pandemie tagtäglich besser zu ertragen oder zu überstehen, haben alle viel gewonnen. 

2 Hat die Pandemie zu neuen kreativen Projekten und Konzepten oder zu einer neuen Strategie/Philosophie geführt?

Ganz sicher gibt es viele gute Beispiele, wie die Gesellschaften aller Länder die besonderen Herausforderungen durch die Pandemie gemeistert haben. Manchmal nach anfänglichen Schwierigkeiten, das bleibt nicht aus. Aber es zeichnet den Menschen seit jeher aus, für neue Aufgaben und Herausforderungen neue Lösungen entwickeln zu können. Die Eröffnung von Dog’s Gourmet hätte es ohne die Pandemie genauso gegeben wie jetzt mit ihr. Für uns steht im Vordergrund das Wohl der Hunde und die Liebe der Menschen zu ihrem Hund. 

3 Welche vorläufige Schlussbilanz ziehen Sie nach zwei Jahren Pandemie? Was lief gut, was schlecht?

Was gut lief und was nicht, liegt oft im Auge des Betrachters und ist häufig von individuellen Interpretationen geprägt. Insgesamt kann man aber festhalten, dass die Menschheit mit dieser sehr neuen Situation, ohne auf aktuelle Erfahrungswerte zurückgreifen zu können, relativ gut funktio-niert hat. Dass so was nicht immer optimal abläuft, liegt in der Natur der Sache. Ein Fazit zu ziehen ist insofern auch nicht einfach, weil wir ja noch nichts überstanden haben. Die Pandemie ist ja nicht besiegt. Wir müssen weiterhin lernen, dauerhaft damit umzugehen. Was also gut und was schlecht war oder ist, wird man vielleicht erst in der Zukunft besser einschätzen können. 

»Höherer Stellenwert für Sport«

3 Fragen an … Nils KupratGeschäftsführer von Prime Time fitness, Überseeboulevard

Nils Kuprat: „Ich glaube nicht, dass wir  einen ,Freedom Day‘ feiern und dann alles wieder so sein wird wie früher.“ © Catrin-Anja Eichinger
Prime-Time-fitness-Geschäftsführer Nils Kuprat: „Ich glaube nicht, dass wir einen ,Freedom Day‘ feiern und dann alles wieder so sein wird wie früher.“ © Catrin-Anja Eichinger

1 Wie bewerten Sie den „Freedom Day“, und was bedeutet er unter anderem für Ihr Unternehmen? 

Persönlich halte ich nichts von einem „Freedom Day“. Ich denke, allen ist klar, dass uns das Thema weiter beschäftigen wird, wenn auch nicht in dem Ausmaß, wie es uns jetzt in den letzten zwei Jahren begleitet hat. Ich bin zuversichtlich und gehe von keinen weiteren Lockdowns für unsere Branche aus. Besonders freut mich, dass das Thema Sport und Gesundheit in den letzten zwei Jahren einen höheren Stellenwert in der Bevölkerung und der Politik bekommen hat. Die Sportbranche wurde zu Beginn der Pandemie mit Bars und Diskotheken gleichgestellt. Im zweiten Lockdown wurde dann schon etwas mehr unterschieden. Natürlich freue ich mich über jeden Schritt in Richtung Normalität, glaube aber nicht, dass wir einen „Freedom Day“ feiern und dann alles wieder so sein wird wie früher.

2 Hat die Pandemie zu neuen kreativen Projekten und Konzepten oder zu einer neuen Strategie/Philosophie geführt?

Wir haben unser Outdoor- und Onlinetraining in den letzten zwei Jahren massiv ausgebaut. Es ersetzt nicht das Training im Studio, ist aber definitiv eine Alternative, falls es indoor nicht möglich oder dem einem oder anderen noch suspekt ist. Wir haben jetzt die Möglichkeit, mit Personal Training oder Kleingruppentraining über unseren „Virtual Club“ zu den Mitgliedern nach Hause zu kommen oder diese auf unserer 220 Quadratmeter großen Dachterrasse bestens zu betreuen. Im Indoor-Bereich wurde die Lüftungsanlage optimiert, und wir haben permanent eine optimale Luftqualität im Club. Diese ist jederzeit durch die CO2-Messgeräte im Club über unsere Homepage abrufbar und kontrollierbar. Ich glaube, dass die Zufuhr von permanenter Frischluft den besten Schutz bietet.

3 Welche vorläufige Schlussbilanz ziehen Sie nach zwei Jahren Pandemie? Was lief gut, was schlecht?

Auf einen Spaziergang mit meiner Frau. Ich bin froh, dass wir wieder geöffnet haben. Natürlich ging die Lockdown-Zeit auch an uns nicht spurlos vorbei. Wir haben es aber überstanden und uns in der Krise mit dem neuen Studio in Winterhude sogar vergrößert. Damals habe ich den Mietvertrag nach dem ersten und vor dem zweiten Lockdown unterschrieben. Natürlich bin ich nicht davon ausgegangen, dass aus einem anfänglichen Wellenbrecher-Lockdown sieben Monate werden. Wir konnten dennoch durch viele Initiativen unseren Mitgliedern immer eine Trainingsmöglichkeit anbieten und sind medial dafür auch gefeiert worden. Ich hätte gern weiter als kleines gallisches Dorf in der HafenCity unser Outdoortrainig – damals mit den kleinen Zelten – weiter betrieben. Deutschlandweit haben dann aber größere Ketten dies auch umsetzen wollen, und dann hat der Gesetzgeber es vor genau einem Jahr unterbunden. Insgesamt haben wir durch viel Engagement und schnelle Reaktion auf die neuen Regeln immer für unsere Mitglieder da sein können. Ich hätte mir aber gern den einen oder anderen Anruf bei der Stadt erspart. Das hat sehr viel Zeit gekostet.

»Dringend herbeigesehnter Freedom Day«

3 Fragen an … Yvonne und Lutz Kneissl, Inhaber der Hafen-Spezerei, Überseeboulevard

Mitarbeiterin Lina Zemelka mit den Inhabern der Hafen-Spezerei, Lutz und Yvonne Kneissl (v. l.): „Die beliebten Tasting-Termine werden hoffentlich bald wieder möglich sein.“ © Catrin-Anja Eichinger
Mitarbeiterin Lina Zemelka mit den Inhabern der Hafen-Spezerei, Lutz und Yvonne Kneissl (v. l.): „Die beliebten Tasting-Termine werden hoffentlich bald wieder möglich sein.“ © Catrin-Anja Eichinger

1 Wie bewerten Sie den „Freedom Day“, und was bedeutet er unter anderem für Ihr Unternehmen? 

Der „Freedom Day“ wird von uns dringend herbeigesehnt. Wir freuen uns, wenn die Straßen wieder belebter und die Angestellten zurück in ihren Büros sind. Besonders während der strikten Phasen war die sonst so lebhafte HafenCity wie ausgestorben. Jetzt werden hoffentlich auch die bei unseren Kunden so beliebten Tasting-Termine bald wieder möglich sein. 

2 Hat die Pandemie zu neuen kreativen Projekten und Konzepten oder zu einer neuen Strategie/Philosophie geführt?

Im Einzelhandel gehört es ohnehin zum Erfolg dazu, sich ständig anzupassen, auf Kundenwünsche und -bedürfnisse zu hören, neue Strategien auszuprobieren. Insofern ist es für uns nichts Neues, unser Angebot ständig zu überprüfen und Bewährtes und Neues in ein ausgewogenes Verhältnis zu setzen. Zum Beispiel waren während der Pandemie deutlich weniger Touristen da. Früher waren 100-ml-Gebinde sehr wichtig, da mit Handgepäck im Flieger nicht mehr Inhalt pro Flasche erlaubt ist. Jetzt ist die Nachfrage eher nach Flaschen in Vorratsgröße. 

3 Welche vorläufige Schlussbilanz ziehen Sie nach zwei Jahren Pandemie? Was lief gut, was schlecht?

Von den finanziellen Ausfällen mal abgesehen war die große Verunsicherung wohl am schwerwiegendsten. In Sachen klare Kommunikation nach außen hätten wir uns von der Politik deutlich mehr gewünscht. Vor allem nachvollziehbare Maßnahmen und Restriktionen. Dass Gerichte immer wieder Regelungen kassiert haben, zeigt, wie unüberlegt teilweise die Politik reagiert hat. Vor allem Hamburg war oft ein schlechtes Beispiel! Immer wieder mussten wir Kunden erklären, wie der aktuelle Stand der Regeln im Einzelhandel ist, da ja fast in jedem Bundesland andere Vorgaben herrschten und Kunden von außerhalb nie wussten, was gerade in Hamburg Pflicht ist. Aber auch die allgemeinen Regeln im Umgang mit dem Virus waren nicht immer eindeutig. Bis heute haben wir beispielsweise Kunden, die befürchten, dass das Virus auch durch Bargeld übertragen werden könnte. Obwohl seit Langem bekannt ist, dass die Übertragung über die Luft, durch die Aerosole, geschieht. 

»Ehrlich? Es reicht!«

3 Fragen an … Clementine Schmodde, Inhaberin, Kues­tensilber Concept Store, Überseeboulevard

Clementine Schmodde: „Wenn der ,Freedom Day‘ rückblickend der Beginn einer Post-Corona-Freiheit werden sollte, dann hätte er seinen Namen wirklich verdient.“ © Catrin-Anja Eichinger
Kuestensilber-Inhaberin Clementine Schmodde: „Wenn der ,Freedom Day‘ rückblickend der Beginn einer Post-Corona-Freiheit werden sollte, dann hätte er seinen Namen wirklich verdient.“ © Catrin-Anja Eichinger

1 Wie bewerten Sie den „Freedom Day“, und was bedeutet er unter anderem für Ihr Unternehmen? 

„Freedom Day“ ist mir ein bisschen zu pathetisch. Am 20. März laufen einige Maßnahmen aus, die von der Bundes-regierung und den Ländern zur Eindämmung der Corona-Epidemie zur Verfügung gestellt wurden. Das bedeutet jedoch offenbar weiterhin FFP2-Masken im Einzelhandel, Abstand halten und impfen lassen. Gut so, denn der Herbst kommt bestimmt. Trotzdem freue ich mich natürlich über jede Lockerung und hoffe auf einen unbeschwerten Frühling und Sommer.

2 Hat die Pandemie zu neuen kreativen Projekten und Konzepten oder zu einer neuen Strategie/Philosophie geführt?

Was die Corona-Pandemie und deren Auswirkung auf den Kuestensilber Concept Store betrifft, haben wir auf die jeweils aktuelle Lage, in kreativer Hinsicht, vor allem mit Werbung reagiert. Strategische, persönliche und/oder berufliche Entscheidungen haben wir möglichst unabhängig von der jeweiligen aktuellen Corona-Lage getroffen.

3 Welche vorläufige Schlussbilanz ziehen Sie nach zwei Jahren Pandemie? Was lief gut, was schlecht?

Ehrlich? Es reicht! Der lange Zeitraum und die damit verbundenen Einschränkungen machen mürbe, es wird immer schwerer, optimistisch zu bleiben. Die zuletzt beschlossene 2G-Regel im Einzelhandel hat den Menschen die Lust aufs Bummeln und den Spaß zum Shoppen wohl endgültig verdorben. Die gute Nachricht? Es kann nur besser werden! Wenn der „Freedom Day“ rückblickend der Beginn einer Post-Corona-Freiheit werden sollte, dann hätte er seinen Namen wirklich verdient. Also schauen wir doch wieder optimistisch in die Zukunft. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

»Überfälliger Freedom Day«

3 Fragen an … James Robert „Jimmy“ Blum, Bezirksabgeordneter Mitte (FDP) und Langschläfer-Flohmarkt-Erfinder

Langschläfer-Flohmarkt-Fan Jimmy Blum: „Einschränkungen für Handel und Gastronomie wären nicht nötig gewesen.“ © Bina Engel
Langschläfer-Flohmarkt-Fan Jimmy Blum: „Einschränkungen für Handel und Gastronomie wären nicht nötig gewesen.“ © Bina Engel

1 Wie bewerten Sie den „Freedom Day“, und was bedeutet er unter anderem für Ihr Unternehmen? 

Der „Freedom Day“ ist mehr als überfällig. Ich hätte mir gewünscht, dass unser Senat uns bereits viel früher und mutiger unsere Grundrechte zurückgegeben hätte. Mit Masken und Abstand und gesundem Menschenverstand wären diese langen Einschränkungen für Handel und Gastronomie nicht nötig gewesen. Vom 26. März an bis zum 24. September 2022 können endlich wieder jeden letzten Samstag im Monat die Langschläfer-Flohmärkte auf dem Überseeboulevard stattfinden.  

2 Hat die Pandemie zu neuen kreativen Projekten und Konzepten oder zu einer neuen Strategie/Philosophie geführt?

Wir haben in den vergangenen Monaten erfahren, wie wichtig der persönliche Austausch der Menschen untereinander ist. Trotz der vielen Mitbewerber mit ihren zahlreichen Plattformen im Internet geht nichts über den persönlichen Kontakt der Marktbesucher:innen und der Standbetreiber:innen auf den Langschläfer-Flohmärkten. Handeln und feilschen für neue Schätzchen und Schnäppchen sind im realen Leben viel wertvoller als ein schnöder Klick aufs Touchpad. 

3 Welche vorläufige Schlussbilanz ziehen Sie nach zwei Jahren Pandemie? Was lief gut, was schlecht?

Der Zusammenhalt der Menschen zu Beginn war enorm. Ich bin auch überwältigt, wie viele Menschen bei mir Waren bestellt haben, nur um mich zu supporten. Je länger die Maßnahmen dauerten, je mehr Fehler machten unsere Politiker. Das sind auch nur Menschen, und Jens Spahn hat mit seiner Bitte, nach der Pandemie zu verzeihen, auf jeden Fall recht! Dadurch ist leider auch eine große Spaltung in unserer Gesellschaft entstanden. Einige wenige Leugner und Querdenker bringen unser gesamtes System ins Wanken. Nur weil sich wenige nicht impfen lassen, dauert es noch bis Mitte März, bis wir wieder unsere Freiheiten zurückbekommen. Ich bin gegen die Impfpflicht, ich wünsche mir von unserer Regierung eine breite, mitnehmende Impfkampagne, um auch die letzten Zweifler mit ins Boot zu holen. Jetzt freue ich mich erst einmal auf unsere Rückkehr zur Normalität und den Beginn der Langschläfer-Saison.

»Auf Stärken konzentriert«

3 Fragen an … Maximilian Wilm, Restaurantleiter und Sommelier, Kinfelts, Am Kaiserkai

Inhaber Kirill Kinfelt (l.) und Restaurantleiter + Sommelier Maximilian Wilm: „Wir hoffen,  dass wir jetzt mit dem Gröbsten durch sind und die Politik im Herbst, auch wenn die Zahlen wieder steigen sollten, die Nerven behält.“ © Kinfelts
Inhaber Kirill Kinfelt (l.) und Restaurantleiter & Sommelier Maximilian Wilm: „Wir hoffen, dass wir jetzt mit dem Gröbsten durch sind und die Politik im Herbst, auch wenn die Zahlen wieder steigen sollten, die Nerven behält.“ © Kinfelts

1 Wie bewerten Sie den „Freedom Day“, und was bedeutet er unter anderem für Ihr Unternehmen? 

Ich finde den Begriff „Freedom Day“ nicht schön. Wenn man die Maßnahmen in Deutschland mit anderen Ländern vergleicht, durften wir doch relativ viel in der ganzen Zeit. Aber natürlich freut man sich, dass weniger Regeln das Leben wieder erleichtern. Wir freuen uns darauf, bald alle Gäste wieder begrüßen zu können und auch bald wieder unsere Veranstaltungen wie Weinabende und Weinverkostungen durchführen zu können.

2 Hat die Pandemie zu neuen kreativen Projekten und Konzepten oder zu einer neuen Strategie/Philosophie geführt?

Wir haben uns noch mehr auf unsere Stärken konzentriert, die Weinauswahl noch individueller und besonderer gestaltet. Wir haben uns auch personell verstärken können, sodass wir auch wieder ein wunderbares Fünf-Gänge-Menü mit einer stimmigen und spannenden Weinbegleitung anbieten können.

3 Welche vorläufige Schlussbilanz ziehen Sie nach zwei Jahren Pandemie? Was lief gut, was schlecht?

Wir hoffen, dass wir jetzt mit dem Gröbsten durch sind und die Politik im Herbst, auch wenn die Zahlen wieder steigen sollten, die Nerven behält. Wir müssen jetzt einfach mit dem Virus leben. Die letzten zwei Jahre haben uns sehr deutlich gezeigt, dass wir ganz wunderbare Gäste haben, die uns auch in den schweren Zeiten die Treue gehalten haben. Sie haben zum Beispiel unter anderem unsere Take-away-Angebote und Online-Weinproben genutzt und uns somit immer wieder motiviert.

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