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Natürlich wurden die Äpfel zwischendurch auch gleich probiert. Die Gravensteiner waren nicht so saftig wie erhofft, dafür schmeckte der Boskoop angenehm säuerlich-frisch. © Wolfgang Weisbrod-Weber
Frische Obstler

Apfellese im Lohsepark. Ende September war es so weit: Die Apfelbäume der Initiative Freunde des Lohseparks konnten geerntet werden. Zur Überraschung aller war die Ernte reichhaltig und in der Yokohama Coffee Bar kann der Apfelsaft der HafenCity verkostet werden

Plong, plong, plong. So plumpsten an diesem Sonntagvormittag die Äpfel ins Gras oder auf die ausgelegte Plastikfolie. Die Initiative Freunde des Lohsepark hatte aufgerufen, die Äpfel zu ernten, und Kinder und Erwachsene waren gekommen, um mitzuhelfen.

Foto oben: Natürlich wurden die Äpfel zwischendurch auch gleich probiert. Die Gravensteiner waren nicht so saftig wie erhofft, dafür schmeckte der Boskoop angenehm säuerlich-frisch. © Wolfgang Weisbrod-Weber

Es ist das fünfte Jahr, in dem die Quartiers-Initiative gemeinsam mit den Nachbarn die Früchte erntet. Allerdings hatten Sommer und Trockenheit so einigen Bäumen arg zugesetzt. Mehrere trugen keinen einzigen Apfel mehr, andere hatten auch kaum noch Blätter. Zwei Bäume hatte die HafenCity GmbH schon fällen müssen, sie hatten die Borkenkäferplage nicht überstanden. Sie wurden aber bereits ersetzt.

Anwohner*innen Andreas Honert, Silja Strauss, Sahra Wendt und Marianne Wellershoff (v.l.) bei der Nachbarschafts-Apfellese. © Wolfgang Weisbrod-Weber
Anwohner*innen Andreas Honert, Silja Strauss, Sahra Wendt und Marianne Wellershoff (v.l.) bei der Nachbarschafts-Apfellese. © Wolfgang Weisbrod-Weber
Und immer mehr Kisten mussten geholt werden, weil die Ausbeute doch viel größer war, als der Blick auf die Bäume glauben ließ. © Wolfgang Weisbrod-Weber
Und immer mehr Kisten mussten geholt werden, weil die Ausbeute doch viel größer war, als der Blick auf die Bäume glauben ließ. © Wolfgang Weisbrod-Weber

Bei der Apfelernte kletterten nun die Kinder in die Bäume und rüttelten und schüttelten, bis die Äpfel herunterprasselten. Die Erwachsenen sammelten oder holten die schönsten Exemplare mit Obstpflückern herunter. Die faulen Äpfel wurden sofort aussortiert, die anderen kamen in Kisten. Und immer mehr Kisten mussten geholt werden, weil die Ausbeute doch viel größer war, als der Blick auf die Bäume glauben ließ.

Der Boskoop schmecktangenehm säuerlich-frisch.
Natürlich wurden die Äpfel zwischendurch auch gleich probiert. Die Gravensteiner waren nicht so saftig wie erhofft, dafür schmeckte der Boskoop angenehm säuerlich-frisch. Immer wieder fragten Spaziergänger, ob sie auch einen Apfel haben dürften – natürlich durften sie, gerne auch zwei oder drei. Am Ende waren sechs Kisten gut gefüllt.

In der mobilen Presse wurde der Saft erhitzt und dann abgefüllt in fünf Liter Packs – diesmal 75 statt 40 Liter wie im Vorjahr. © Wolfgang Weisbrod-Weber
In der mobilen Presse wurde der Saft erhitzt und dann abgefüllt in fünf Liter Packs – diesmal 75 statt 40 Liter wie im Vorjahr. © Wolfgang Weisbrod-Weber
Ausgeschenkt wird der regionale Apfelsaft nun becherweise in der Yokohama Coffee Bar – solange der Vorrat reicht. © Wolfgang Weisbrod-Weber
Ausgeschenkt wird der regionale Apfelsaft nun becherweise in der Yokohama Coffee Bar – solange der Vorrat reicht. © Wolfgang Weisbrod-Weber

Am nächsten Tag wurde die Ernte wie jedes Jahr zur mobilen Saftpresse gefahren. Auf diese Idee waren ziemlich viele Baumbesitzer gekommen, deshalb dauerte es drei Stunden, bis die Äpfel aufs Band geschüttet und gewaschen waren und dann gepresst werden konnten. In der Presse wurde der Saft erhitzt und dann abgefüllt in Fünf-Liter-Packs. 2019 waren es 40 Liter Saft, in diesem Jahr aber ergab die Ernte 75 Liter. Er schmeckt fruchtig-frisch und nicht zu süß. Ausgeschenkt wird der regionale Apfelsaft nun becherweise in der Yokohama Coffee Bar, direkt am Lohsepark, solange der Vorrat reicht.

Ist die zweite Apfelblüte im September eine Stressreaktion auf die Hitze und Trockenheit oder auf den späten Frost zurückzuführen? © Wolfgang Weisbrod-Weber
Ist die zweite Apfelblüte im September eine Stressreaktion auf die Hitze und Trockenheit oder auf den späten Frost zurückzuführen? © Wolfgang Weisbrod-Weber

Man ist besorgt über den Zustand der Apfelbäume.
Die Initiative Freunde des Lohseparks gehört zur AG Grün des Netzwerks HafenCity und ist offizielle Patin der Obstbäume. In der Initiative ist man besorgt über den Zustand vieler Apfelbäume. Deshalb hat die Initiative der HafenCity Hamburg GmbH vorgeschlagen, mit einem Pomologen und einem Apfelbaumspezialisten einer Baumschule eine Begehung zu machen; ein Termin wird derzeit gesucht. Zudem haben einige Bäume im September wieder Blüten bekommen. Ob so eine zweite Blüte eine Stressreaktion ist auf Hitze und Trockenheit oder auf späten Frost, darüber streiten die Experten. Allein, dass dieses Phänomen nicht normal ist, das ist klar. Maria Bitter

Bei der Apfelernte kletterten die Kinder in die Bäume und schüttelten, bis die Äpfel herunterprasselten, während die Erwachsenen wie hier Anwohner Andreas Honert die schönsten Exemplare mit Obstpflückern herunterholten. © Wolfgang Weisbrod-Weber
Bei der Apfelernte kletterten die Kinder in die Bäume und schüttelten, bis die Äpfel herunterprasselten, während die Erwachsenen wie hier Anwohner Andreas Honert die schönsten Exemplare mit Obstpflückern herunterholten. © Wolfgang Weisbrod-Weber

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