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Vision 1: Begehbare Fleete, Dünen am Zollkanal, begrünte Wege in der Speicherstadt, ein Freibad im Nikolaifleet – ein Workshop hat kluge Impulse für eine neue Innenstadtentwicklung im Katharinenviertel der Altstadt, an der Grenze zu Speicherstadt und HafenCity, erarbeitet. © Zitiere for Future
Frischer Wind in der Altstadt

Die „Entwurfswerkstatt Altstadtküste“ hat im Ex-Parkhaus Gröninger Hof mit Experten neue Ideen für einen lebenswerten Stadtteil erarbeitet

Begehbare Fleete, Dünen am Zollkanal, begrünte Wege in der Speicherstadt, ein Freibad im Nikolaifleet. Ein hochkarätiger Workshop hat kluge Impulse für eine neue Innenstadtentwicklung, konkret im Katharinenviertel der Altstadt an der Grenze zu Speicherstadt und HafenCity erarbeitet. Ohne Denkverbote haben mehr als 80 Fachmenschen aus Architektur, Stadtplanung, Verkehr, Initiativen, Verbänden und Verwaltung zusammen mit Akteur:innen aus dem Quartier an Vorschlägen für den Einstieg in eine zukunftsweisende Innenstadtentwicklung erarbeitet.
Foto oben: Vision 1: Begehbare Fleete, Dünen am Zollkanal, begrünte Wege in der Speicherstadt, ein Freibad im Nikolaifleet – ein Workshop hat kluge Impulse für eine neue Innenstadtentwicklung im Katharinenviertel der Altstadt, an der Grenze zu Speicherstadt und HafenCity, erarbeitet. © Cities for Future

Der fröhliche Lautsprecher, Pastor Frank Engelbrecht, von der Hauptkirche St. Katharinen in Altstadt und HafenCity. © Catrin-Anja Eichinger
Der fröhliche Lautsprecher, Pastor Frank Engelbrecht, von der Hauptkirche St. Katharinen in Altstadt und HafenCity. © Catrin-Anja Eichinger

Eingeladen hatte die „Initiative Altstadtküste“, eine bunte Mischung zivilgesellschaftlicher Akteur:innen, darunter die HafenCity-Universität, die Initiative „Altstadt für Alle!“, die Hauptkirche St. Katharinen, die Genossenschaft Gröninger Hof und der AIT-Architektursalon. Das gemeinsame ehrgeizige Ziel: Der Stadtraum „Altstadtküste“, das Gebiet zwischen Rödingsmarkt und Oberhafenquartier, Nikolaifleet und Elbe, wird zum Modellquartier einer innovativen Stadtentwicklung.

Grafik-Illustration der autoarmen fußläufigen 15-Minuten-Stadt mit der Kern-Altstadt vom Rödingsmarkt bis zum Messberg (dunkelrot) und der Gesamtraum „Altstadtküste“ vom Rathaus bis zur Stadtküste© mit Mundhalle im Kreuzfahrtterminal-Provisorium HafenCity, von der Elbphilharmonie bis zum Oberhafen. © Altstadtküste
Grafik-Illustration der autoarmen fußläufigen 15-Minuten-Stadt mit der Kern-Altstadt vom Rödingsmarkt bis zum Messberg (dunkelrot) und der Gesamtraum „Altstadtküste“ vom Rathaus bis zur Stadtküste© mit Mundhalle im Kreuzfahrtterminal-Provisorium HafenCity, von der Elbphilharmonie bis zum Oberhafen. © Altstadtküste

Fachmenschen aus ganz Deutschland investierten unentgeltlich ein ganzes Wochenende, weil sie „dieses Projekt fasziniert“. Die insgesamt neun Teams wurden multidisziplinär zusammengelost. Die bunte Mischung des Sachverstandes sorgte für Inspiration. Ausgangspunkt vieler Vorschläge war der Klimawandel: Hochwasser, Starkregen, Hitzewellen müssen bewältigt, der CO2-Ausstoß durch Mobilitätswende und Begrünung verringert werden. Hier eine kleine Auswahl der spannendsten Ideen:

Die Initiative „Altstadtküste“, 2020 entstanden, repräsentiert ein breites Netzwerk zivilgesellschaftlicher Akteure. Darunter die Hauptkirche St. Katharinen, die HafenCity-Universität, der AIT-ArchitekturSalon, die Initiative „Altstadt für Alle!“, die Genossenschaft Gröninger Hof, der Nachbarschaft im Katharinenviertel, der Klub K. und u.v.a.m. © Altstadtküste
Die Initiative „Altstadtküste“, 2020 entstanden, repräsentiert ein breites Netzwerk zivilgesellschaftlicher Akteure. Darunter die Hauptkirche St. Katharinen, die HafenCity-Universität, der AIT-ArchitekturSalon, die Initiative „Altstadt für Alle!“, die Genossenschaft Gröninger Hof, der Nachbarschaft im Katharinenviertel, der Klub K. und u.v.a.m. © Altstadtküste

Der Stadtraum „Altstadt­küste“, das Gebiet zwischen Rödingsmarkt und Oberhafenquartier, Nikolaifleet und Elbe, wird zum Modellquartier innovativer Stadtentwicklung

Vision 2: Vor St. Katharinen könnte ein Theater mit einem Halbrund von Treppen zum Wasser des Zollkanals hin entstehen. © Cities for Future
Vision 2: Vor St. Katharinen könnte ein Theater mit einem Halbrund von Treppen zum Wasser des Zollkanals hin entstehen. © Cities for Future

• Hochwasserschutzausbau per „lebendiger Düne“ am Zollkanal. Der Straßenzug am Zollkanal muss für die anstehende Erhöhung des Flutschutzes um mindestens 1,50 Meter verkleinert werden. Er soll zu einem grünen Boulevard werden mit Durchgängen zu Pontonanlagen am Zollkanal. Vor St. Katharinen könnte ein Theater mit einem Halbrund von Treppen zum Wasser entstehen.

• Steilküste mit Sandstrand, zum Beispiel durch ein Freibad am Nikolaifleet.

• Starkregenvorsorge durch Wiederöffnung von Fleeten (Steckelhörnfleet, Katahrinenfleet, Gröninger Fleet) und Umwidmung von Tiefgaragen als Starkregenspeicher.

• Wiederherstellung des Alsterlaufs durch Verbindung von Nikolaifleet und Mönkedammfleet – der Adolphsplatz würde wieder ans Wasser rücken.

• Begrünung und Verkehrsberuhigung des Katharinenquartiers mit Marktplätzen und Buden (zum Beispiel Tiny Houses) rund um die Kirche, Solarzellen auf dem Kirchendach und einer Vielzahl von Dachgärten, wie etwa einem Stadtteilpark auf dem ehemaligen Parkhausdach.
Florian Marten & Frank Engelbrecht

Keine Aktion ohne Gottesdienst: Pastor Frank Engelbrecht von St. Katharinen zum Event der autofreien „Altstadtküste“: „Besonders einladen möchte ich zu Flohmarkt am Samstag ab 12 Uhr, zu unserem Stadtworkshop mit Ausstellung von konkreten Projektideen zur Weiterentwicklung der Altstadtküste ab 14 Uhr vor dem AIT-ArchitekturSalon (Bei den Mühren 70) und zum Open-Air Jugendgottesdienst am Sonntag um 17 Uhr.“ © St. Katharinen
Keine Aktion ohne Gottesdienst: Pastor Frank Engelbrecht von St. Katharinen zum Event der autofreien „Altstadtküste“: „Besonders einladen möchte ich zu Flohmarkt am Samstag ab 12 Uhr, zu unserem Stadtworkshop mit Ausstellung von konkreten Projektideen zur Weiterentwicklung der Altstadtküste ab 14 Uhr vor dem AIT-ArchitekturSalon (Bei den Mühren 70) und zum Open-Air Jugendgottesdienst am Sonntag um 17 Uhr.“ © St. Katharinen

INFO
Die Ergebnisse des Workshops dokumentiert ab September eine Ausstellung im AIT Architektursalon, Bei den Mühren 70. Vom 17. bis 19. September 2021 geht es dann richtig los. Autofrei von Matten­twiete bis Brandstwie­te wird das Quartier unter dem Motto „Die Altstadtküste lebt – AUF!“ zum Reallabor für Stadterneuerung:  Mit Eröffnung der Klimawoche, einem Straßenworkshop als Fortführung der Entwurfswerkstatt, „Spielzeit“ für Kinder, Nacht der Kirchen und „Music-Village“, Führungen, Straßenmusik, Gottesdiensten, Anwohnerflohmarkt, Walking Acts, Open-Air-Lesungen und  Kino sowie Konzerten aus den Luken der Speicherstadt, Aktivierung des Zollkanals, Museums-Schiffen, Grünen Schuten und vielem anderen mehr.

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