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Mobilität: »Sonnenseite des Lebens«

Lifestyle. HCZ-Autor Thomas Geiger schätzt das dynamische Mercedes CLE Cabrio

Cabrios fahren im Augenblick mit kräftigem Gegenwind. Denn allerorten machen Open-Modelle in diesen Tagen dauerhaft den Deckel zu und landen ohne Nachfolger auf dem Liebhaber-Markt. Auch Mercedes, als Erfinder des Autos zugleich auch Hersteller des weltweit ersten Cabrios, hat ein bisschen die Lust an der frischen Luft verloren und seine Modellpalette kräftig zusammengestrichen. Die offene S-Klasse, der SLK oder der AMG GT Roadster sind mittlerweile alle Geschichte. Und auch in E- und C-Klasse weht das laue Lüftchen nur noch durchs Schiebedach. Doch so ganz wollen sich die Schwaben nicht aus dem Open-Air-Zirkus verabschieden und lassen unter dem Sternenhimmel jetzt wieder die Sonne aufgehen: Pünktlich zur Ferienzeit geht deshalb der CLE zu Preisen ab 66.402 Euro auch wieder als Cabrio ins Rennen.
Foto oben: So ganz verabschieden sich die Schwaben noch nicht aus dem Open-Air-Zirkus und lassen den Mercedes CLE wieder als Cabrio auftreten. © Mercedes-Benz

Wie das Coupé basiert auch der offene Viersitzer technisch auf der C-Klasse, wächst aber im Format weit an die E-Klasse heran und streckt sich so auf 4,85 Meter. Davon profitieren vor allem die Hinterbänkler, die schon im Coupé deutlich mehr Platz haben als früher. Und wenn das Stoffdach dann elektrisch nach hinten surrt, wird der CLE endgültig zum veritablen Viersitzer. Zumindest auf der Kurzstrecke. Länger möchte hinten allerdings keiner sitzen, und als Urlaubsauto taugt der CLE wegen seines Kofferraums auch nur für Pärchen. Mit 385 Litern bei geschlossenem oder etwas mehr als 300 Litern bei offenem Dach sind zwei Reisetaschen kein Problem. Aber zu viert funktioniert der CLE als Ferienauto nur für FKK-Freunde. 

Cabrio I: Der neue CLE 200, hier in spektralblau mit schwarz-weißem Nappaleder-Interieur, wird zur automobilen Entsprechung eines vornehmen All-inclusive-Urlaubs weit im Süden. © Mercedes-Benz

Während die Hinterbänkler zumindest kurzzeitig von der E-Klasse träumen, fühlt sich der Fahrer wie in einer C-Klasse und erlebt deshalb das deutlich dynamischere Auto. Ein strammes Fahrwerk, eine direkte Lenkung und im besten Fall ein starker Motor treiben die Mundwinkel nach oben und wecken die Erinnerung an einen weiteren verblichenen Frischluft-Mercedes. Denn wer mit dem CLE – am besten natürlich mutterseelenallein – zur flotten Landpartie aufbricht und eine gewundene Küste entlangcruist oder eine Kammstraße hinaufserpentiert, der wähnt sich fast im seligen SLK – oder gleich im SL als der Mutter aller Mercedes-Roadster. Schließlich teilt er sich mit dem Luxusliner nicht nur das ­MB-UX-System und die Finesse bei der Verarbeitung. Sondern hier wie dort gibt es das gleich große Infotainment-Tablet vor der Mittelkonsole, dessen Neigung sich im Kampf gegen Reflektionen auf Knopfdruck verstellen lässt.

Cabrio II: Die Neigung des großen Infotainment-Tablets lässt sich bei Reflektionen auf Knopfdruck verstellen. © Mercedes-Benz

Für den Fahrtwind sorgen schon kurz nach dem Start sechs verschiedene Motoren, die alle als Mild-Hybriden ausgelegt sind und so beim Anfahren einen elektrischen Extra-Punch haben. Zur Wahl stehen Vierzylinder-Benziner, zwei Reihensechszylinder und ein Diesel. Damit deckt Mercedes vom CLE 200 bis zum CLE 53 von AMG eine Leistungsspanne von 197 PS bis 449 PS ab und ermöglicht Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 265 km/h. 

Cabrio III: Der CLE 200 Cabriolet sieht gut aus, ist bequem wie eine Sänfte und trotzdem ganz schön sportlich. © Mercedes-Benz

Dabei ist das CLE Cabrio zwar das perfekte Sommerauto, doch den Wetterbericht kann man bei seiner Ausfahrt getrost ignorieren: Denn wo bei offenen Fenstern noch ein veritabler Sturm tobt, wird der Viersitzer zu einer wohlig-warmen Wohlfühloase, wenn alle Scheiben wieder in Position sind. Wer dann noch den Windabweiser über der Frontscheibe und das Schott hinter der Rückbank ausfährt, die Sitz- und Lenkradheizung anschaltet und sich vom Gebläse im Nacken warme Luft um den Kopf fächern lässt, der fühlt sich selbst an klammen Schmuddeltagen wie im Hochsommer und fährt so garantiert auf der Sonnenseite des Lebens. Er sieht gut aus, ist bequem wie eine Sänfte und trotzdem ganz schön sportlich, und vor allem will der Sommer mit ihm niemals enden – so wird der CLE zur automobilen Entsprechung eines vornehmen All-inclusive-Urlaubs weit im Süden. Das gilt allerdings nicht nur fürs Ambiente und fürs Erlebnis, sondern auch für den Preis. Thomas Geiger

www.mercedes-benz.de/passengercars/models/cabriolet-roadster/cle/overview.html

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