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»Nur ein winziger Teil in dieser riesigen Welt«

Exklusiv-Gespräch Theresa Twachtmann, Geschäftsführerin der HafenCity Hamburg GmbH, über die neue Unternehmensstruktur, den Oberhafen, das Wandern und: Gummibärchen

Ja, der Interviewer war erstaunt, wie fröhlich und herzhaft Theresa Twachtmann lachen kann. Schätzt die filigrane und häufig schwarz gekleidete Geschäftsfrau doch eher das Understatement, das effiziente zielorientierte Arbeiten im Hintergrund – ohne Emotionen. Jetzt hat sie der HafenCity Zeitung ihr erstes großes interview nach ihrem Eintritt in die HafenCity Hamburg GmbH gegeben – und ihr Gespür für Akzente im Business und in der Kultur gezeigt. Wie sagt sie zum Off-Kulturort Oberhafen und zum Schuppen 29 auf dem Filetstück Baakenhöft: „Ambivalenz finde ich spannend.“ Na, dann mal los:
Foto oben: Theresa Twachtmann, Geschäftsführerin der HafenCity Hamburg GmbH: „Die Immobilien- und die Baubranche waren für mich neu. Insofern hat mich die Möglichkeit, meine jahrelange Erfahrung in diesem Umfeld einzubringen, sehr gereizt.“ © Catrin-Anja Eichinger

Für Finanzfrau Theresa Twachtmann sind Excel-Tabellen wenig sexy: „Im Finanzbereich wird heute möglichst wenig mit Excel-Tabellen gearbeitet, sondern mit umfassenderen Systemen ­innerhalb einer integrierten IT-Landschaft mit einem hohen digitalen Reifegrad. Die Digitalisierung, auch des Finanzbereiches, leistet einen wichtigen Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens und ist somit auch mitentscheidend hinsichtlich der Nachhaltigkeit eines Geschäftsmodells.“ © Catrin-Anja Eichinger

Frau Twachtmann, Sie sind seit rund anderthalb Jahren in der Geschäftsführung der HafenCity Hamburg GmbH (HCH) tätig. Was waren die größten Überraschungen beim Einarbeiten in die HafenCity und die drei Stadtentwicklungsprojekte Grasbrook, Billebogen und Science City Hamburg Bahrenfeld? Durch meine unterschiedlichen Aktivitäten im Kulturbereich kannte ich schon einige Kolleginnen und Kollegen der HCH und war natürlich vertraut mit den Tätigkeiten der Gesellschaften. Wie anspruchsvoll Stadtentwicklung ist, das war mir im Vorhinein durchaus bewusst. Überrascht hat mich dann aber doch die enorme Komplexität der Aufgabestellungen, die auf ein außergewöhnlich hoch motiviertes Team trifft. Der damit einhergehende hohe Qualitäts- und Innovationsanspruch ist beeindruckend. Wir wollen dieses Niveau fortsetzen und halten. 

Ist es als studierte Diplom-Betriebswirtin egal, in was für einem Unternehmen man arbeitet? Ich war bislang schon in unterschiedlichen Geschäftsführungen in verschiedenen Branchen tätig, und da sind die inhaltlichen Schwerpunkte einer Branche und eines Unternehmens, wie auch der HafenCity Hamburg GmbH, erst einmal nachgelagert. Es geht immer um ähnliche Fragestellungen. Die Immobilien- und die Baubranche waren für mich neu. Insofern hat mich die Möglichkeit, meine jahrelange Erfahrung in diesem Umfeld einzubringen, sehr gereizt. 

»Wir haben das Glück, mit einem hoch motivierten und hoch qualifizierten Team zu arbeiten. Eine gute Fehler­kultur, ein konstruktiver Umgang miteinander und eine hohe Teamorientierung sind uns wichtig.«
Theresa Twachtmann

Müssen Kaufleute besonders diszipliniert sein? Das kommt immer auf den Kontext an. Wenn Sie mich jetzt nach meinem Gummibärchen-Konsum fragen, trifft das auf mich wohl eher nicht zu (lacht). Mich stört das Wort Disziplin etwas, weil es eher negativ konnotiert ist. Ich arbeite sehr gerne und auch viel und konzentriert. Wenn Disziplin so verstanden werden soll, ein Ziel stringent zu verfolgen und dabei auch auf sich verändernde Rahmenbedingungen zu reagieren, dann ist Disziplin eine konstruktive Eigenschaft. Dabei kann es auch sein, dass man auf dem Weg seinen Kurs ändern muss. Eine gewisse Anpassungsfähigkeit gehört zum unternehmerischen Handeln ebenfalls dazu.

Was unterscheidet eine Geschäftsfrau von einem Geschäftsmann? In solchen Kategorien denke ich nicht. Das bedient nur ein Klischee, mit dem ich nicht einverstanden bin. Ich sehe mich als Persönlichkeit und bin nebenbei eben eine Frau. Wichtig sind doch meine Qualitäten als Person, hinsichtlich meiner Professionalität, Erfahrungen und Fähigkeiten, die ich in meiner Rolle als Geschäftsführerin ins Unternehmen und ins Team einbringe.

VITA
THERESA TWACHTMANN ist seit dem 1. November 2021 Geschäftsführerin der HafenCity Hamburg GmbH (HCH) und neben den Bereichen Finanzen, Recht und Verträge, IT, Personal sowie sämtlicher kaufmännischer Funktionen unter anderem auch für die organisatorische und digitale Transformation der HafenCity Hamburg GmbH verantwortlich. Mit ihren Tochtergesellschaften entwickelt diese derzeit drei weitere Stadt­entwicklungsgebiete – den Grasbrook, den Billebogen und die Science City Hamburg Bahrenfeld. Vorsitzender der HCH-Geschäftsführung ist Dr. Andreas Kleinau. Theresa Twachtmann war zuvor als Leiterin Finanzen und Controlling bei der Hamburger Hochbahn tätig. Ihre Karriere begann die studierte Diplom-Betriebswirtin als Strategie- und Unter­nehmensberaterin bei IBM in der Schweiz. 2008 wurde sie kaufmännische Leiterin des renommierten Musikfestivals „Lucerne Festival“ und absolvierte berufs­begleitend ihren Executive Master in Arts Administration an der Universität Zürich. 
2013 kam die gebürtige Stuttgarterin nach Hamburg, wo sie zunächst die kaufmännische Geschäftsführung des Thalia Theaters übernahm. Vor ihrem Wechsel zur Hamburger Hochbahn war sie als selbstständige Unternehmensberaterin unter anderem für die Elbphilharmonie tätig und Mitgründerin von VRHAM! Hamburg – einem Festival für virtuelle Kunst. Theresa Twachtmann (43) lebt mit ihren zwei eigenen Kindern in einer Patchwork-Familie mit insgesamt fünf Kindern und wohnt in Hamburg-Ohlsdorf.

Sie sind in der HCH-Geschäftsführung auch für Finanzen zuständig: Warum sind Excel-Tabellen sexy? Im Finanzbereich wird heute möglichst wenig mit Excel-Tabellen gearbeitet (lacht), sondern mit umfassenderen Systemen innerhalb einer integrierten IT-Landschaft mit einem hohen digitalen Reifegrad. Die Digitalisierung, auch des Finanzbereiches, leistet einen wichtigen Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens und ist somit auch mitentscheidend hinsichtlich der Nachhaltigkeit eines Geschäftsmodells.

Als städtisches Tochterunternehmen muss die HCH neben ihrer Stadtentwicklungsarbeit marktorientiert arbeiten und zum Beispiel auch über Grundstücksverkäufe das sogenannte Sondervermögen Stadt und Hafen erwirtschaften. Sind Sie mehr Unternehmerin als Geschäftsführerin? Wir handeln in der Geschäftsführung auf jeden Fall unternehmerisch, wobei ich ohnehin davon ausgehe, dass jeder Geschäftsführer und jede Geschäftsführerin unternehmerisch handelt. Das Ziel unserer Stadtentwicklungsgesellschaften ist es, innovative, nachhaltige und zukunftsgerichtete Quartiere zu planen, zu konzipieren und umzusetzen und aus den Erlösen der Grundstücksverkäufe für die Stadt notwendige Infrastrukturmaßnahmen zu finanzieren.  

Der Schuppen 29, Baakenhöft, ein Lieblingsort von Theresa Twachtmann in der HafenCity: „Ich liebe den Oberhafen tatsächlich sehr, weil ich hier viele schöne ­Erlebnisse hatte. Aber auch der Baakenhöft mit dem Schuppen 29 ist ein magischer Ort. Dort habe ich damals mit dem Thalia ­Theater im Zelt die Aufführung der ,Drei Musketiere‘ organisiert, hier hatte das Festival ,Theater der Welt‘ einen Spielort, und jüngst war dort die Klanginstallation ,other places‘ von Annika Kahrs zu hören, zu spüren und zu erleben.“ © Helge Mundt

Das heißt, Sie sind in der Geschäftsführung und mit Ihren Teams auch Stadtteil-Erbauerin wie zum Beispiel auf dem künftigen grünen und autoarmen Stadtteil Grasbrook? Wir sind Stadtentwickler mit einem hohen Gestaltungsanspruch. 

Gibt es für den nachhaltig geplanten grünen Grasbrook auch nachhaltige Finanzierungen? Finanzierung ist ja per se die Voraussetzung nachhaltigen unternehmerischen Handelns. Wenn es um nachhaltige Finanzierung im Sinne ökologischer Nachhaltigkeit geht, so bieten sich unterschiedliche „grüne“ Finanzierungsprodukte der Fremdfinanzierung an. Der Grasbrook und die HafenCity finanzieren sich neben Instrumenten der Fremdfinanzierung auch aus dem Sondervermögen Stadt und Hafen, welches die HafenCity Hamburg GmbH verantwortet.

Theresa Twachtmann zur Frau-Mann-Rolle in Führungspositionen: »Ich sehe mich als Persönlichkeit und bin nebenbei eben eine Frau. Wichtig sind doch meine Qualitäten als Person, hinsichtlich meiner Professionalität, Erfahrungen und Fähigkeiten, die ich in meiner Rolle als Geschäftsführerin ins Unternehmen und ins Team einbringe.« © Catrin-Anja Eichinger

Was sind nachhaltige Finanzierungen? Es gibt Finanzprodukte, die auf ökologisch nachhaltige Produktkomponenten ausgerichtet sind, beispielsweise Projekte des zirkulären Bauens oder innovative Mobilitätskonzepte innerhalb eines Quartiers. In unseren Entwicklungsgebieten arbeiten wir genau an den Themen, die in nachhaltig grünen oder sozialen Finanzierungen eine entscheidende und qualifizierende Rolle spielen. Diese Finanzierungen werden nach vorne immer wichtiger werden.

Wann entwickeln Sie als Finanzfrau Leidenschaft? Vornehmlich bin ich Geschäftsführerin und decke neben einer Vielzahl anderer Verantwortlichkeiten auch den Finanzbereich ab. Grundsätzlich begeistern mich bei uns alle Stadtentwicklungsgebiete und die Vielzahl und Unterschiedlichkeit all unserer Projekte. Es macht Spaß, einen Beitrag zur Entwicklung der HafenCity, des Grasbrooks und des Billebogens sowie der -Science City Hamburg Bahrenfeld leisten zu dürfen. 

Wie viele Mitarbeiter:innen haben Sie eigentlich zurzeit im Unternehmen, und warum braucht der Erfolg der Arbeit in den vier Gesellschaften eine neue Organisationsform, die Sie mit entwickeln? Mit der Erweiterung unserer Stadtentwicklungsaufgaben sind natürlich auch wir als Unternehmen kräftig gewachsen. Zurzeit arbeiten wir im Team mit rund 90 Kolleginnen und Kollegen. Wenn man von einer kleinen Stadtentwicklungsgesellschaft mit der Aufgabe HafenCity zu einem mittelständischen Unternehmen wächst, das unter anderem drei neue Stadtentwicklungsprojekte zusätzlich verantwortet, muss man selbstverständlich auch an der Aufbau- und Ablauforganisation arbeiten. Dazu kommen wichtige und lang notwendige Digitalisierungsschritte innerhalb des Unternehmens, die essenziell sind, um die Vielzahl der Aufgaben auch bei noch steigender Komplexität souverän auszuführen. 

Theresa Twachtmann über Kunst und Kultur: »Worum es mir vor allem geht, ist, welche Rolle Kultur in unserer Gesellschaft spielt und wie wir diese Rolle – auch mithilfe von Stadtentwicklung – stärken und nutzen können. Die Aufgabe von Kunst ist es, gesellschaftliche Themen zu antizipieren, zu reflektieren und darüber einen Diskurs zu führen. Aber natürlich kann Kunst auch unterhalten und einfach nur Spaß machen. Für Kunst und Kultur gilt wie auch für unsere Gesellschaft: Vielfalt ist der Schlüssel zur Schönheit.« © Catrin-Anja Eichinger

Wie führen Sie als Geschäftsführung? Herrn Dr. Kleinau und mir ist es wichtig, dass wir unternehmerisch und eigenverantwortlich handeln und dafür den Handlungsrahmen zur Verfügung stellen. Wir haben das Glück, mit einem hoch motivierten und hoch qualifizierten Team zu arbeiten. Eine gute Fehlerkultur, ein konstruktiver Umgang miteinander und eine hohe Teamorientierung sind uns wichtig. Ich bin wirklich begeistert von dem großen Zusammenhalt des Teams, der Kollegialität und der großen Motivation. Das finde ich grandios, und es macht einfach viel Spaß. Wenn man jedoch, wie wir, so stark wächst, wird es wichtiger, klare Verantwortlichkeiten, beispielsweise für die einzelnen Gebiete, zu schaffen. Eine Geschäftsführung muss sich bei dieser Unternehmensgröße aus dem Operativen zurückziehen. Unsere Aufgabe ist es, das große Ganze im Blick zu behalten. Deswegen sind wir organisatorisch neu aufgestellt und haben die Verantwortung auf mehr Schultern verteilt. 

Die HCH baut Am Dalmannkai/San-Francisco-Straße ihren neuen Hauptsitz. Was zeichnet für Sie den digitalen Arbeitsplatz der Zukunft in einer Stadtentwicklungsgesellschaft aus? Der Arbeitsplatz als Ort wird nicht groß anders aussehen. 

Der Computer bleibt ein Computer. Genau. Aber die Prozesse, die die Arbeit bestimmen, werden weiterhin stärker digitalisiert werden und einen höheren Automatisierungsgrad erreichen. Hier haben wir noch einiges aufzuholen. Dabei werden sich zugunsten von Effizienz und Produktivität auch bestimmte Funktionen und Aufgaben verschieben. Die Art der Zusammenarbeit wird zudem geprägt sein durch die Balance zwischen mobilem Arbeiten und dem Arbeiten vor Ort. 

Planen Sie Zeit für Kreativität ein? Kreativität erfordert Denkräume. Wenn ich keine Zeit zum Denken habe, wie soll ich dann kreativ sein? Das geht selbstverständlich nicht auf Knopfdruck. Im Alltag ist es daher zwar wünschenswert, aber nicht immer ganz einfach, Kreativität als feste Größe mit einzuplanen. 

Die Kultur hat in Ihrem beruflichen Werdegang immer eine starke Rolle gespielt. Sie waren unter anderem auch in der kaufmännischen Geschäftsführung des Thalia Theaters. Was ist Kultur für Sie? Kunst und Kultur waren in meinem Leben, auch wenn ich selbst nicht kreativschaffend bin, schon immer sehr wichtig. Für mich ist Kultur ein Lebenselixier.

Man hat einerseits das klassische Theater oder die Oper und andererseits die sogenannte Off-Kultur. Sie haben unter anderem das digitale VHRAM!-Festival im Oberhafen mit ins Leben gerufen. Was hat der Oberhafen, was die Staatsoper nicht bieten kann? Wir sollten die Hochkultur nicht gegen die Nischenkultur oder die freie Szene ausspielen. Alles hat seine Berechtigung und spricht jeweils unterschiedliche Zielgruppen an. Manchmal geht sogar alles zusammen und letztlich befruchtet es sich ja auch. Ich habe zum Beispiel in der Schweiz beim Lucerne Festival, einem der renommiertesten Musikfestivals der Welt, gearbeitet. Die größte Säule dieses Festivals sind Konzerte der größten und bekanntesten Orchester, die es gibt. Zugleich hat das Festival einen starken Fokus auf die Förderung zeitgenössischer Musik gelegt und auch spannende, experimentelle genre- und szeneübergreifende Projekte umgesetzt.

Wo schlägt Ihr kulturelles Herz? Worum es mir vor allem geht, ist, welche Rolle Kultur in unserer Gesellschaft spielt und wie wir diese Rolle – auch mithilfe von Stadtentwicklung – stärken und nutzen können. Die Aufgabe von Kunst ist es, gesellschaftliche Themen zu antizipieren, zu reflektieren und darüber einen Diskurs zu führen. Aber natürlich kann Kunst auch unterhalten und einfach nur Spaß machen. Für Kunst und Kultur gilt wie auch für unsere Gesellschaft: Vielfalt ist der Schlüssel zur Schönheit.

Sie leben seit zehn Jahren als gebürtige Stuttgarterin in Hamburg. Was haben die Norddeutschen, was die Schwaben nicht haben? Schlechtes Wetter (lacht). Ansonsten fällt mir das Bedienen von Nord-Süd-Klischees schwer. Ich habe lange in der Schweiz gelebt, in Zürich, wo ich viele der hanseatischen Tugenden vorgefunden habe. Ich habe in Hamburg nie Stuttgart vermisst und mich in Stuttgart nie nach Hamburg gesehnt. Ich fühle mich dort wohl, wo meine Familie ist, meine Arbeit mich erfüllt und meine Freunde sind. Das leicht Unterkühlte mag ich am Hanseatischen, und ich schätze den ganz eigenen Humor hier in Hamburg. 

Und in Stuttgart gibt es das bessere Essen? Auf jeden Fall (lacht). Man wird mich nie davon überzeugen können, dass Spätzle mit Soße NICHT das Beste sind, was man essen kann. Aber: Ich vermisse hier nichts – außer vielleicht die Berge. Die hatte ich zwar in Stuttgart auch nicht, aber in der Schweiz. Die Berge vermisse ich tatsächlich. 

Wo gehen Sie spazieren, an Elbe oder Alster? Am Alsterlauf, wo wir leben, in Hamburg-Ohlsdorf.

Sie lieben es also grün? Für mich ist Natur enorm wichtig. Ich bin früher sehr viel hochalpin gewandert.

Sie wandern? Ja, wobei beim dabei nicht der sportliche Aspekt an erster Stelle für mich steht. Ich kann beim Laufen einfach am besten denken. Am nächsten fühle ich mich der Natur an zwei Orten. Der erste ist die Insel Amrum. Bei Schneeregen im Februar allein am Strand stehen, den Wind spüren und die Luft. Diese unendliche Weite. Das hilft mir, bei mir zu sein. Amrum ist meine Insel, das war schon immer so, auch zu Stuttgarter und Züricher Zeiten. Der zweite Ort ist oben auf dem Berg, ganz früh am Morgen. Wie am Strand auf Amrum gibt es auch da keine Grenzen, und man spürt, dass man nur ein winziger Teil dieser riesigen Welt ist. 

Was macht für Sie die ­HafenCity aus? Es ist faszinierend, wie ein nach einem Masterplan entwickelter Stadtteil nach wie vor im Entstehen ist. Man spürt förmlich, wie er anfängt, sich nochmals aus sich selbst heraus zu entwickeln, immer lebendiger wird, sich zunehmend definiert und ausbildet. Auch wenn einige Hamburger:innen und Hamburger nicht in der HafenCity leben möchten, ist es doch spannend zu sehen, dass die HafenCity bei Besuch von Familie und Freunden aus anderen Teilen Deutschlands und der Welt doch stolz präsentiert wird.

Haben Sie in der HafenCity einen Lieblingsort? Ich liebe den Oberhafen sehr, weil ich hier viele schöne Erlebnisse hatte. Aber auch der Baakenhöft mit dem Schuppen 29 ist ein magischer Ort. Dort habe ich damals mit dem Thalia Theater im Zelt die Aufführung der „Drei Musketiere“ organisiert, hier hatte das Festival „Theater der Welt“ einen Spielort, und jüngst war dort die Klanginstallation „other places“ von Annika Kahrs zu hören, zu spüren und zu erleben. 

Sie interessieren Brüche? Ja, Ambivalenz finde ich spannend

Worauf freuen Sie sich in den kommenden Monaten am meisten? Bei allen Herausforderungen, die die Zeiten jetzt auch für unsere Bau- und Stadtentwicklungsbranche und das gesamte Umfeld mit sich bringen werden, werden wir im Team der HafenCity Hamburg GmbH in den nächsten Monaten gemeinsam weiterhin tolle Dinge bewegen, wichtige Impulse setzen und daran anknüpfen, was hier schon seit Jahrzehnten passiert: einfach gute Stadtentwicklung auf höchstem Niveau. 
Das Gespräch führte Wolfgang Timpe

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